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7.5
Eine gehörige Portion Arbeit ist, die uns die Britisch-internationalen Retro-Progger The Tangent in prächtigsten Klangfarben verpackt durch den Ärmelkanal pressen. Die Kunst der Insulaner ist sicher nicht jedermanns Sache, vor allem für die „true-metal“ Fraktion scheint die jazzig angehauchte Prog Rock Komponente, die bei The Tangent seit jeher im Vordergrund steht wohl völlig inakzeptabel. Auch meine Wenigkeit kann sich bei weiten nicht als unsterblichen Fan der Combo bezeichnen, so wie andere Teilzeitfreunde ausufernder Handarbeit werde aber auch ich, dennoch immer wieder ein Ohr herleihen um den neuesten Ergüssen der Truppe zu lauschen, denn interessant und hörenswert ist die Chose ja doch immer wieder.
"Not As Good As The Book" scheint vorab jedoch noch weit arbeitsintensiver als reguläre Releaeses. Ein Doppeldecker mit 100-seitigem und von Comic Künstler Antoine Ettori nach Story von Bandboss Andy Tillson gestaltetem Buch (hier sei ganz deutlich auf den Kauf der Special Edition hingewiesen, die auch das volle Artowrk beherbergt) ist es, der nebst Silberlingen vorliegt und die Hirnsäfte schon bei Auspacken des hübschen Kleinods zum Strömen bringt. Knapp 100 Minuten sind es dann auch, die einem in Form eines progressiven Intermezzos um die Lauscher geflatzt werden. The Tangent gehen deutlich rockiger und kantiger zu Werke als bislang, die Jazz Anteile wurden (im Sinne der Rockfans) reduziert und schaffen Raum für griffige Strukturen. Die Briten wissen ganz genau was sie tun. Hier sitzt jedes noch so ausufernd wirre Instrumentalintermezzo ebenso bombesicher, wie mehrstimmige Gesänge, behutsame Vocallines, schöne Pianoparts, dezente Bläser oder einfach nur kompakte Rhythmuspassagen. Silberling eins stellt sich dabei fast eingängig vor, bietet mit Momenten der Güte "The Ethernet" oder dem superben Opener "A Crisis In Mid Life" fast massentaugliche Retro Prog Rock Hits, während man am zweiten Teller mit zwei ausufernden Mammutsongs namens "Four Egos One War" und "The Full Gamut" natürlich die volle Prog-Jam-Breitseite abbekommt, die ungeübte Ohrenzeugen in bester Manier in die Flucht schlägt. Auch hier darf der Teilzeitprogfeinschmecker aber ganz klar gesteigerte Eingängigkeit und völliges Fehlen irrer Kreisverkehrpassagen verkünden. Sogar hier darf ich erfreut festhalten, daß The Tangent ein ebenso geil und künstlerisch hochwertiges, wie auch treffsicher und nachvollziehbares Werk am Start haben, das nicht nur einschlägiges Spock’s Beard-, Transatlantic-, oder Flower Kings-Klientel, sondern auch viele neue Freunde aus deren Dunstkreis erobern könnte. Ein unmittelbarer Pflichttermin für gängige Prog (Metal) Metal Fans sind The Tangent zwar nach wie vor sicherlich nicht, das Spektrum wurde aber durchaus erweitert und die Chancen zum Ausbau der Fanschar könnten mit einem ebenso liebevoll aufgemachten, wie auch sarkastischem Album wie "Not As Good As The Book", das obendrein selbstredend mit einer perfekten High-End Produktion aufwartet, aber durchaus gut stehen. Zu entdecken gäb’s genug… Trackliste
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Reviews
14.07.2015: A Spark in the Aether (Review)21.12.2009: Down And Out In Paris And London (Review) 04.08.2007: Going Off On One (Review) 21.12.2004: The World That We Drive Through (Review) News
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