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7.5
Es ist die eigene Vergangenheit, der ex-Angra Sänger Andre Matos auf seinem neuen Soloalbum nacheifert. Es ist die Mischung aus Angra, Viper und Shaman, die ein symphonisch ausgerichtetes Metal Album wie "Time To Be Free" für alle Fans seiner künstlerischen Laufbahn absolut lohnenswert macht.
Bereits das einleitende Intro "Menuett" stellt die Weichen sehr deutlich. Melodisch und höchst keyboardlastige Metal Songs klassischer Prägung, sehr oft in hohem Tempo, mancherorts auch äußerst vielschichtig und mit Rhythmuswechseln versehen, prägen die Klanglandschaft des Brasilianers. Häufige Tempowechsel, aufwendige Arrangements und facettenreiche Instrumentalparts machen die folgenden Songs zwar nicht immer gleich zugänglich, zeugen aber von starkem Songwriting, zeigen einen gewohnt stark agierenden Sänger (der heutzutage mancherorts fast bedenklich nach Tobi Sammet klingt), und machen ein von Roy Z und Sasha Paeth absolut High-End tauglich produziertes Werk zu einem Ohrenschmaus für Soundfetischisten. Trotz des engen Korsetts, in dem sich Matos seit Jahren bewegt, trotz der eindeutigen Zugehörigkeit von "Time To Break Free" schafft der Brasilianer die gewisse Note an Abwechslung. So kommen bei pompösen Songs der Marke "Remember Why" die klassischen Anteile vehement zu Geltung, kann ein episches "A New Moonlight" durchaus Stimmung erzeugen. Darüber hinaus wissen vor allem die zwischenzeitlich eingebaute Midtemposongs der Güte "Rio" mit heimatlichen Folklore Einflüssen des sonnigen Landes der aromatischen Kaffeebohne zu überzeugen, um zwischen bewährtem und dennoch ausgefeilt umgesetztem Uptemo-Gut wie "Letting Go", "How Long (Unleashed away)" oder dem üppigen Titeltrack die notwenige Auflockerung und den nötigen Pfiff in die weltbekannte Rezeptur zu bringen. "Time To Break Free" wird das Melodic-Stammklientel ebenso überzeugen, wie alteingesessene Angra Fans. Selbst wenn ich die abermalige Neuinterpretation der Mondscheinsonate "A New Moonlight" (wurde bereits bei Viper‘s "Theatre Of Fate" inszeniert) trotz klasse Arrangements ebenso wenig zwingend finde, wie die ein oder andere Standardnummer der zweiten Albumhälfte, können Fans von perfekt arrangiertem Metal mit klassischem Touch hier absolut gar nix falsch machen. Schon gar nicht, da ich der Meinung bin, daß es Andre Matos trotz guter Shaman Alben erstmals seit langem schafft, fast an das Angra Meisterwerk "Holy Land" anzuschließen! Trackliste
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