Unkompliziert, ungezwungen und frei von der Glockenhose rotzen die vier Texasjünglinge im Schlabberlook drauf los. Geradlinig leicht speckiger Rotz Rock heißt die Devise, an der vom ersten bis zum letzten Song kein Zweifel aufkommt. Es ist ja eh lobenswert, wenn junge Menschen heutzutage nicht unter Zwang versuchen großen Trends nachzuhecheln, Stone Rider haben diese, nicht zuletzt durch die durchgestarteten Wolfmother salonfähig gemachten, Zeichen der Zeit erkannt, trotz lobenswerter Attitüde und zugegeben dicker Eier leidet "Three Legs Of Trouble" aber an einem nicht ganz unwesentlichen Virus namens Songwriting. So locker, trocken und unaufdringlich die Songs des Vierers auch klingen wollen, so richtig im Ohr wollen nur sehr wenige von ihnen bleiben. So bleiben unterm Hosenlatz zwölf absolut trocken gerockte Sleaze Rock Songs mit knackiger 70er und 80er Attitüde, die locker in jeder Bar oder im Auto rauf und runtergespielt werden können, den Weg in die mehrstelligen Verkaufsregionen aber wohl eher noch nicht finden werden. Stone Rider sind ohne Frage ein coole Band, "Three Legs Of Trouble" auch ein schwungvolles Album und Songs der Marke "Back From The Dead" oder "Ramble Down" sind auch alles andere als schlecht, der richtig große Wurf, der wird aber wohl bis zum nächsten Werk warten müssen und Überraschungen oder wirkliche Hits haben sich die Jungs wohl auch aufgespart. Daran ändert auch die äußerst positive Randnotiz nix, dass Fronthippie Mat Tanner manchmal glatt wie der kleine Bruder von Axl Rose klingen darf.

Das allerdings war’s dann, abgesehen von Querverweisen auf Majoracts der Güteklasse Aerosmith, Rolling Stones oder The Black Crowes vorerst aber schon mit den Attributen der Superlative. "Three Legs Of Trouble" ist ein cooles Rotzrock Album und macht vor allem nebenbei gehört durchaus Spaß, mehr aber auch nicht…