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6.5
Norther sind Finnen, klingen ebenso enorm finnisch wie auch schwedisch, und lassen zu keiner Sekunde ihres mittlerweile fünften Albums Zweifel daran, dass sie daran genau gar nix ändern wollen. Von Beginn an, von den ersten höchst melodischen Göteborg Riffs und Leads des Openers "My Antichrist" weg, überkommen den geeichten Skandinavienkenner zwölf zeitgemäße, höchst nachvollziehbare, melodische und ohne Frage gute Tracks der Children Of Bodom meets In Flames Schule. Überraschungen wird man hier ebenso vergeblich suchen, wie Ecken und Kanten, wirklichen Tiefgang oder Death Metal taugliche Härte. Hier dominier populäre Skandinavische Schule, dargeboten von ohne Frage höchst kompetenten Musikern und veredelt von einer unaufdringlichen Vocalarbeit des Ensiferum Fronmannes Petri Lindroos, der hier augenscheinlich einmal mehr Ross, Fell und Stahlhelm gegen die olle Lederhose und sein "Whoracle" T-shirt eingetauscht hat. Man darf mich hier nicht falsch verstehen, die zwischen den Zeilen ablesbare Skepsis nicht ganz fehl interpretieren. Norther haben ein durchwegs gelungenes Album am Start, das allen Fans eingangs erwähnter Szenegrößen ebenso gefallen wird wie jenen Menschen, die ihr täglich Brot noch heute mit Kapellen der Güteklasse Ebony Tears oder Kalmah teilen. Im Vergleich zu Norther haben vor allem letztgenannte Truppen (mit den beiden eingangs erwähnten Ausnahmebands will ich die Finnen hier gar nicht vergleichen) aber zumindest echten Metal im Sack, treten diese Bands wenigstens richtig Arsch und laden zum Bangen ein. Bei "N" hingegen duellieren sich die Keyboards mit den Gitarren darum, wer die Melodie denn nun eindringlicher spielen darf, der Gesang wechselt zwischen fies keifend und clean dargeboten, und nicht mal die zeitweise eingebauten Knüppelparts können den Blick auf die versöhnlich harmlose Ausrichtung des über weite Strecken auch recht faden Albums verschleiern. Wer sich an solchen Tatsachen nicht stört, wer dennoch immer wieder die skandinavische Melod-Death-light-Keule im Haus haben will, der wird mit ebenso perfekt wie massentauglich produzierten Songs der Marke "Frozen Angel", "Saviour" oder auch "We Rock" durchaus seine Freude haben.
Mir persönlich, meiner Wenigkeit, die im Laufe der letzten zehn Jahre unzählige derartige Bands und Alben verzehren durfte, sehr viele zumindest gleich talentierte Combos kommen und auch wieder gehen sehen konnte, mir persönlich ist "N" trotz unbestrittener Klasse und guter Songs einfach zu wenig zwingend, zu wenig eigenständig und auch zu glatt poliert. Da bin ich aber wohl nicht der einzige... Trackliste
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Reviews
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