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Fällt dem Schreiberling nix mehr ein, begibt er sich auf zu dünnes Eis, oder fehlt ihm einfach detailliertes Wissen, dann wird immer wieder mal gern der Begriff Crossover strapaziert. Mag ja selten wirklich fehl am Platz sein, spricht man aber im Metal Genre von Crossover und vor allem von dessen Revolutionären, dessen historisch großen Persönlichkeiten, dann steht ein Name ganz oben auf der ewigen Rangliste: Faith No More!
War die bereits 1983 gegründete Bay Area Combo mit ihrer durchdacht hochexplosiven Melange aus Rock, Funk, Rap, Jazz. Pop und Metal anfangs noch ein reiner Insidertip, lag es im Jahre 1989 am unsterblichen "The Real Thing", die Band – nicht ganz über Nacht, denn auch dieses Album startete seinen Triumphzug in die Charts erst ein wenig verspätet um danach jedoch nahezu ewig dort zu verweilen – zu einem Millionenseller und zu einer Ikone zu machen, die den Weg für unzählige, mehr oder weniger erfolgreiche, Nachahmer ebnete. Jedoch mußten sich auch Faith No More ihren Erfolg erarbeiten, waren sie entgegen weitläufiger Meinung beiweiten kein Phänomen, das über Nacht zum Stern wurde. Satte sechs Jahre feilten die Mannen um Jim Martin und Roddy Bottum an ihrer Kunst und während die beiden ersten, noch weit rüderen Alben mit Shouter Chuck Mosley ("We Care A Lot" 1986 und "Introduce Yourself" 1987) reine Insidertips und die Band „nur“ ein heißer live Act war, benötigte es schon den gewissen Schuß Genialität und einen neuen, nicht minder durchgeknallten, Sänger namens Mike Patton um endgültig ein perfektes Produkt in Händen zu halten und durchzustarten. "From Out Of Nowhere" Gefördert durch berechtigt vehementes MTV Airplay der ersten grandiosen Single "Epic" - der perfekten Mischung aus Metal, Rap und großer Melodie - unterstützt durch eine Tour im Vorprogramm der befreundeten Metallica und folgendes Dauerarschabspielen, wehten die Fahnen bald im Sturm, haben sich FNM ihren Erfolg ebenso hart erarbeitet, wie auch redlich verdient. "The Real Thing" stellte völliges Neuland dar, war und ist ein unbestrittenes Meisterwerk und klingt noch knappe 20 Jahre später topaktuell, einzigartig und zeitlos. Allein die ersten drei Nummern der Goldstückes, die drei Videoclips des Werkes, sind unabwendbare Hits und Ohrwürmer. Das metallisch poppige "From Out Of Nowhere" mit seinen höchst einprägsamen Vocallines, besagtes "Epic" und das überragend funkige "Falling To Pieces" mit seinen fetten Synthesizerteppichen konnte man einfach nicht überhören. An solchen Crossovercocktails kam vom Metalheart über Beavis & Butt-Head, bis zum Pop Fan niemand vorbei. Es ist die unbändige Kraft, die zwingende Hitdichte und die abwechslungsreiche Inszenierung, die dieses schlicht verpackte Album bis in alle Ewigkeit unsterblich macht. Es sind die Songs aus der zweiten Reihe, die Nummern hinter den Hitsingles, die das letzte Fünkchen Genialität beweisen. Es sind Ohrwürmer wie das wunderschöne "Underwater Love", das wütend hart knallende "Surprise! You’re Dead!" oder das wahnwitzig geniale Instrumental "Woodpecker From Mars", die Faith No More zu Königen krönten. Ganz oben jedoch, über all der bereits gehuldigten Schönheit und Coolnes stehen natürlich Übernummern wie der bombastisch monumentale, sich stets steigernde und zum Mosher ausartende Titelsong, oder das grandiose, beklemmend düstere "Zombie Eaters". Sie scheinen nicht von dieser Welt und ziehen mich noch neue Heute, wie hypnotisiert tief in eine fremde Welt. Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit, mit einem Selbstbewußtsein und einer coolen Lässigkeit, die man nicht oft zu Ohren bekommt verbreitet sich mit künstlerischem Anspruch und Genialität vereinte Leck-mich-am-Arsch Attitüde. Das Sprengen aller Grenzen, tolle Ideen, eine staubtrocken zeitlose Produktion und die kleine Brise Wahnsinn des Sängers machten Faith No More zu einem Phänomen, zu einer Band, die der amerikanischen Jugend völlig den Kopf verdrehte und die anderen Band Mut zur Experimentierfreudigkeit machte. Einer durchgeknallten Truppe die zeigte, daß auch eine wilde Stilmischung funktionieren kann, wenn sie durchdacht und wirksam ist. "The Real Thing" zählt ohne Frage zu den wichtigsten, zeitlosesten und besten Alben aller Zeiten und Faith No More waren Anfang der 90er weit mehr als nur „Könige für einen Tag!“ "Epic" Der Höhepunkt war erreicht – mehr ging nicht! Es folgte das fast noch experimentellere "Angel Dust", das trotz einiger schwacher Nummern mit Singles wie "Midlife Crisis" oder dem radiotauglichen Commodores Cover "I’m Easy" auch noch grandios klang und zurecht ein Megaseller wurde. Danach der erste schwerwiegende Bruch im Bandgefüge (Kultgitarrist Jim Martin verläßt 1994 die Band, weil er einerseits zu wenig Platz für harte Gitarren sieht und andererseits nicht mit mehr mit dem durchgeknallten Patton arbeiten kann) und daraufhin mit " King For A Day, Fool For A Lifetime" ein weiterer absoluter Kracher, der aufgrund seiner Brutalität und fehlenden Eingängigkeit, die Massentauglichkeit der beiden Vorgänger aber nicht mehr erreichen sollte, worauf sich FNM nach drei überragenden Alben, mit einem mehr als dürftigen "Album Of The Year" verabschiedeten… "Falling To Pieces" Trackliste
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Reviews
28.05.2015: Sol Invictus (Review)News
15.05.2018: Mike Patton veröffentlicht OST zu Netflix Serie29.09.2016: Superber "Cone Of Shame" Videoclip. 17.08.2016: Livevideos mit Originalsänger Chuck Mosley. 15.12.2015: Cooler Clip zu "Separation Anxiety". 09.11.2015: Zeigen den "Sunny Side Up" Videoclip. 13.05.2015: "Sol Invictus" im Komplettdurchlauf antesten. 04.03.2015: Neue "Superhero" Single, Cover und Albuminfos. 11.02.2015: Details und cooler Song vom ersehnten Comeback! 22.11.2014: Neues Stück "Motherfucker" online 03.09.2014: Neues Album nach 18 Jahren! 13.06.2009: Erste Videos der Reunion Show! 29.04.2009: "The Very Best Definitive Ultimate Greatest Hits" 27.02.2009: Reunion von Band bestätigt... 25.02.2009: Die Reunion der Crossover Götter ist fix! 18.02.2009: Kommt die Reunion nun doch? 29.11.2008: Gibt es schon bald die Reunion? |
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