Zu den kultigsten Scheibchen des kleinen holländischen Rave-On Labels gehören ohne Zweifel das
Mercyful Fate Mini-LP-Debüt und vorliegende EP der damals so blutjungen Franzmänner. Für Kenner und Liebhaber im Grunde reine Zeitverschwendung diese paar Zeilen zu lesen, so sei dem jungen, eventuell noch unbefangenen (mit Hang zu den frühen '80 NWoBHM Sounds) Maniac der anstehende Kauf beim Gemüsehändler seines Vertrauens erspart, rollen hier doch fünf, ausschließlich knackige Leckerbissen frisch aus der Provence direkt auf seine gefräßigen Hörschnecken zu.
Die in den frühen Achtzigern gegründeten
Sortilège brachten es immerhin auf drei Full Length Alben, eine Compilation und dieser vorliegenden EP. Wobei man bei dieser Gelegenheit auch den Scheiben (
"Metamorphosis" (1984) und
"Larmes des Hèroes" (1985) Klassiker Ambitionen attestieren muss. Die fünf etappige Tour de Force bietet präziser gesagt erdigen NWoBHM der absoluten Spitzenklasse. Hier erhascht der Nostalgie beschwörende Konsument nämlich an allen Ecken und Kanten wahrhafte Mörderriffs, Vocals eines hochqualifizierten Shouters, welcher sein breit angelegtes Repertoire kraftvoll und zielgerichtet einzusetzen wusste, sowie kernige Killer Bassläufe, die nicht selten an die Harris'sche Vierkantmagie aufschließen. Warum qualifizierter Shouter? Zieht Euch bei Gelegenheit mal ganz unvoreingenommen solch Brecher à la
"Progeniture",
"Gladiateur" oder das Titelstück rein. Durch die Bank - nicht ausschließlich des Gesanges wegen - ewige Prachtstücke des sogenannten
"Franzosen Metals". Lockenkopf Chritian "Zouille" Augustin stach zudem unzählige seines Faches dazumal locker aus und gehörte mit seinem immens energischen Organ ohne Wenn und Aber in die Liga der Halfords, Dickinsons und Sniders - selbst wenn der gute Mann seine Lyrics hier damals in seiner Heimatsprache los wurde. Was wiederum einen dicken Bonus in Sachen Charme innehält!
Das Original erschien wie gesagt bereits 1983 als Mini LP. Dank dem emsigen Axe Killer Label jedoch, ist diese metalliche Großtat der Pariser Kanoniere (die leider außerhalb ihrer Heimat ewig ein Geheimtipp blieben), als fetter Re-Release 1998 nochmals erschienen - und zwar aufgemotzt mit sechs (!) - in Englisch - eingesungenen Bonustracks und ausführlichen Linernotes, etc.