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Es gibt ohne Zweifel unzählige unentdeckte Perlen, eine Vielzahl an potenten Bands und Alben, die trotz überragender Leistungen nie die breite Masse erreichen konnten und auf immer und ewig ein Geheimtipp bleiben werden. Auf wenige Combos trifft dies mehr zu als auf Siam und bei wenigen Alben ist dies bedauernswerter als bei "Prayer". Die britischen Christen Metaller kreierten Mitte der 90er zwei absolut geniale Heavy Metal Alben, voller Stil und Niveau und es ist wirklich traurig, dass sie bis heute einem Großteil der potentiellen Interessenten – wenn überhaupt – nur namentlich bekannt sind und ihnen jegliche Form von "Durchbruch" absolut zu Unrecht verwährt blieb.
Man erinnere sich an das Jahre 1995. Während die Fanschar der Götter Queensryche noch gut gelaunt scheint, zwei Jahre später aber die musikalische Kursabweichung ihrer Helden und den vorläufigen Untergang einer Legende beklagen muss, schmettern fünf junge Briten ihr zweites Album auf den Markt. "Prayer" wirkt reifer als das (...ebenfalls extrem starke...) Debüt "The Language Of Menace" und klingt genau so, wie sich die Musikwelt einen "Promised Land" Nachfolger erhofft hätte. Abgerundet von einer superben Produktion erschaffen Siam von klassisch 80er lastigen Melodic Power Granaten ("Sacrifice Divine", "Interaction"), über atmosphärische, leicht proggige Epikkost ("New Age Warning", "Liberty") bis hin zu unsterblich schönen, sentimental und unabnützbar scheinenden Akustikabfahrten ("Queen Of Words", "Raison D’ Etre", "The Language Of Menace"), ohne Abstriche allerhöchste Kunst, perfekte Songs und ein jederzeit überraschend und packendes Album, wie man es sich schöner nicht vorstellen kann. Siam beackern sämtliche Pfade stilvoller Kultur, befriedigen vom Power Metal Freak über die Prog Fraktion bis hin zum Freund niveauvollen Hard Rocks alle Sparten und haben mit "Prayer" ein absolutes Meisterwerk geschaffen. Hier gibt’s zwölf abwechslungsreiche Traumnummern voller songdienlichst ausgefeilter Arrangements, herrlich zweiläufigen Gitarrenabfahrten und detailverliebter Experimente, veredelt vom Organ eines Tony Mills (SHY), der hier mehr denn je wie ein junger Gott klingt und eine unbefleckte Soundwelt voll erhabener Schönheit, Niveau und ausnahmsloser Klasse vollends veredelt! Wer auch nur ansatzweise etwas mit Bands wie Queensryche, Maraya oder Wicked Synn, abwechslungsreich und superb arrangiertem melodischen Heavy Metal ohne Scheu vor Akustikgitarren und sentimental zerbrechlichen Momenten anfangen kann oder wer (so wie ich) seit über zehn Jahren auf ein Album mit den besten Zutaten von "Rage For Order" Review bis "Promised Land" wartet, der muss sich um dieses Kunstwerk bemühen, denn es ist ohne Zweifel eines der allerbesten seiner Art und die einst überirdischen Kollegen Geoff Tate & Co. würden sich wohl einen Finger abschneiden um heutzutage solch geniale Songs veröffentlichen zu können. Dieses Album muss man gehört haben! |
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