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Die dänischen Vollblutrocker Pretty Maids stehen seit ihrem Debüt für ausnahmslos empfehlenswerte Alben und sind seit Anfang der 80er eine der wenigen absoluten Konstanten, die überzeugt oder sich anzubiedern oder ihre Wurzeln zu leugnen. Dies besiegelt wohl auch das Schicksal der Band, denn während sich andere Altersgenossen immer wieder neu definiert oder eben auch an die Bedürfnisse der breiten Masse angepasst haben, ziehen die Dänen ihr Ding seit Beginn an, ohne Rücksicht auf Kommerz oder aktuelle Trends durch, um trotz allerorts gelobter Werke und frenetisch umjubelten live Vollbedienungen wohl immer zur falschen Zeit am falschen Platz zu sein, nie den für ihre coole Art des Sounds so entscheidenden und erfolgsträchtigen Sprung über den großen Teich zu schaffen und nie das nötige Glück zu haben die verdienten Früchte ihrer hochkarätigen Arbeit zu ernten. Nach dem 87er Kulthammer "Future World", gerade zu der Zeit als man wirklich dachte, die Band könnte zum großen Schlag ansetzen wurde es verdächtig still um die hübschen Mädels und just als viele dann schon an das Ende glaubten knallten die Boyz das überragende "Jump The Gun" Geschoss unters Volk.
Die Musik der Pretty Maids zu beschreiben fällt nicht schwer: Hauptaugenmerk des fetten Powersounds sind die immerwährend brechend und sensationell drückenden Hard Rock/Metal Riffs von Vorzeigestromkasten Ken Hammer und die wohltuende Reibeisenstimme von Ron Atkins. In Kombination mit dem überdurchschnittlichen Songwriting der beiden Heroen, genial massiven Hooklines, hochmelodischen Strukturen, edlen Refrains und immer wieder songdienlichst verbratenen Keyboards entfalten sich unzählige Hits, die es wie selbstverständlich schaffen von Beginn an zu zünden und sich dennoch nie abnützen und zeitlos scheinen. Da macht natürlich auch das hier gewählte "Jump The Gun" keine Ausnahme, ganz im Gegenteil ist es wohl genau das Pretty Maids Werk, das den Bogen zwischen kernigem Heavy Metal und gepflegten Hard Rock Arenaklängen am besten spannt und somit die Dänen von ihrer entzückendsten Seite zeigt. Egal ob bodenständig kraftvolle Nackenbrecher wie das mit Ohrwurmrefrain gesattelte „Lethal Heroes“, superbe Midtempohits a la „Don’t Settle For Less“ oder „Young Blood“, kultig geradlinige Kuttenknacker der Marke „Rock The House“ oder schlicht traumhaft kitschfreie Power Balladen der Goldklasse „Savage Heart“, es ist völlig egal welchen Song man wählt, jeder einzelne trifft voll ins Schwarze und versprüht jene Magie, die Pretty Maids zu einer der größten Euro Bands der letzten zwei Dekaden macht. Trotz durch die Bank perfekter Folgewerke war davon in Sachen Verkaufszahlen leider nichts zu spüren und in diesen Tagen scheint es gar so, als ob die Jungs endgültig einen Schlussstrich unter ihre musikalisch glanzvolle, kommerziell aber eher unbefriedigende Karriere setzen müssten. Pretty Maids sind ein Vorzeigebeispiel für eigenständig kraftvoll donnernden Metal mit Ohrwurmcharakter, versprühen positive Energie ohne Ende, waren, sind und bleiben aufgrund ihrer sehr kantig und powervollen Ausrichtung für Heavy und Power Metal Fans ebenso essentiell wie für Hard Rock/Melodik Fetischisten und sind eine der unterbewertetsten Bands überhaupt. In einem Fachmagazin war mal zu lesen, dass Pretty Maids "Die Ohrwurm-Könige der New Wave Of Danish Heavy Metal" sind! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen und so bleibt mir nur das dringliche Ansuchen, dass sich verdammt noch mal jeder, der sich Metaller oder Rock Fan schimpft und diese Band noch nicht angetestet hat, schleunigst dazu bequemt dies zu tun – ihr werdet es sicher nicht bereuen! Mehr von Pretty Maids
Reviews
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