Ich kann mich noch genau erinnern, als mir Kumpane und Wegbegleiter Werner das erste Mal
"Another Return To Church Hill", den namensgebenden Opener dieser Scheibe eingeflösst hat, mir nach dem majestätischen Intro spontan eigentlich nichts anderes als Vergleiche zu
Maiden´s
"Seventh Son…" Meisterwerk ins Hirngemäuer quollen und somit eine der damals noch so häufig auftretenden Ohralerrektionen eines pubertierenden HM Jungspundes auslöste. Nur wenige abstinente Tage des ohralen Selbstbefriedigens und einen Telefonanruf später, über den kurzen Umweg Zollfreizone Hall erstanden, war dieses damals eher rare, im Jahre 1988 erborene Scheiblein in seiner vollen Active Records Vinyl Pracht bei mir eingezogen und hat seinen Platz an der Sonnenseite des Plattenregals bis heute nicht eingebüßt.
Ich wette, man könnte dieses Überfliegerteil noch heute so manchem Nichtsahnenden als Maiden Side Projekt mit Bruce Dickinson himself am Mikro andrehen. Zu gut verstehen es die Norweger rund um den genialen Shouter Eric Hawk, perfekten, mit sehr druckvoll schmeckenden Gitarren und Höchstwohlgeborenen Melodien versehenen Heavy Metal in Reinstkultur zu zelebrieren, der sich bis heute nicht abgenützt hat und aufgrund seiner knochentrockenen und knusprig druckvollen Produktion auch locker neben jedem aktuellen Release zu glänzen vermag. Vom Riffing her nicht selten an Ami Größen a la
Armored Saint oder teils auch
Abbatoir in ihren Midtempowerken erinnernd und im Melodiebereich auch mit dezenten NwoBhm Zutaten sowie einer behutsamen Brise
Jag Panzer verfeinert, ist
"Another Return" sicher eine der besten und amerikanischsten aller europäischen Heavy Metal Scheiben der späten 80er und vor allem eines der wenigen Werke, die man fast in einem Atemzug mit den damaligen
Maiden Heldentaten nennen könnte. Der Opener ist zwar sicher das ultimative Prunkstück der Scheibe, Nummern wie der gnadenlos vorwärts treibende Nackenstückler „Metal Life“, die traumhaft kräftige Vorzeigehalbballade „Where I Go“, das kompromisslos hart einmarschierende „The Promised Land“ oder aber das freundliche „Living In The Past“ sind aber (….wie der Rest auch…) dermaßen über jeden Zweifel erhaben, dass man dieses gnadenlos starke Debüt von
Artch jedem Metal Fan oder solchen die es noch werden möchten als lebensnotwendige Aufklärungslektüre an den Sack heften sollte.
Artch war eine Ansammlung toller Musiker, geführt von einem überirdisch guten Sänger, die wie leider so viele ihrer Gattung viel zu früh von uns gegangen wurde, weil einfach keine Sau kapieren wollte, wie geil sie war.
P.S.: Übrigens ist auch das mit etwas Verspätung geborene und nur minder schwächere Zweitwerk "For The Sake Of Mankind" ein absolut feiner Happen, den sich der geneigte Metal Fan saftig fett am Einkaufszettel für die nächsten Metal Börsen notieren sollte – viel Spaß beim Suchen!