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Cover  
Elvenking - The Scythe (CD)
Label: AFM Records
VÖ: 14.09.2007
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
6.5
Italien ist ein absolutes Traumland. Wunderbare Landschaften sowohl an der Küste wie im Landesinneren, traumhafte Städte, große Kultur, schöne Menschen mit geilem Temperament, gutes Essen, große Mode und tolle Fußballkultur. Italien ist nicht umsonst die heimische Alltagsfluchtsdestination Numero Uno, und eines der wenigen Länder, das mit seiner positiven Lebenseinstellung fast alles zu bieten hat. Ein Ort zum glücklich werden. Ein Paradies, die Geburtsstätte für nahezu alles ... bis auf guten Heavy Metal, denn die wirklich herausragenden Combos aus der Heimat des gepflegten Nudelkochens kann man wohl auf zehn Fingern abzählen.

Wir sind also am Kern des Übels angelangt und ich gebe offen und ehrlich zu, dass es eine Band mit dem Namen ELVENKING, die aus eben jenem – bis auf die Musik - absoluten Traumland kommt und folkig angehauchten Metal zwischen THE DOGMA, SKYCLAD und IN FLAMES spielt von Beginn an schwer bei mir hat. Was würde mich erwarten? Wie lange würde es wohl dauern, bis die Nudel zu kleben beginnt, aufdringlicher Kitsch, Pathos und Nutellamelodien das Mahl versauen und der lukullischen Aktivität nichts als Magenkrämpfe folgen lassen?
Ich befürchte schlimmstes, werde am Ende der Mahlzeit aber zumindest streckenweise von positiver Überraschung erzählen können. ELVENKING sind vom heimischen Titelgewinn zwar in etwa ebenso weit entfernt wie ein grün-schwarzer Klub aus Innsbruck vom Klassenerhalt, manche Ecken und Enden des Machwerks versprühen selbstredend auch jene klebrig unnötig typische Italo-Metal Aufdringlichkeit die Meinreiner so fürchtet, unterm Strich hält sich der Schaden gottlob aber in Grenzen und am Ende der Reise kann „The Scythe“ doch an mancher Stelle glatt mit zeitgemäß verpackt, teils angenehm kantig und gitarrenorientierten folk-Metal Hymnen düsterer Note punkten. Dezentes Barockwerk und fette Riffs kochen gemeinsam im Topf, die Itaga musizieren teils angenehm vielseitig und auch wenn man Attribute wie Eigenständigkeit, zwingendes Hitpotential oder gar musikalische Genialität unter all den, mit hymnischen Refrains verzierten, Songs ohne Frage mit der Lupe suchen müsste und die Vocals streckenweise auch unter der Gürtellinie wirken, kann man einige Nummern durchaus gut heißen. Jene finden sich freundlicherweise auch gleich in der ersten Hälfte des Albums. So kann man Songs wie das, vor allem im Gitarrenbereich, astrein wie eine Italo Metal Core Variante jüngerer IN FLAMES (mit eingängigem Refrain wohlgemerkt) klingende „Poison Tears“, den mit Abstrichen satten Titelsong, oder das durchaus treibende „Lost Hill Of Memories“ ebenso durchaus als gelungen bezeichnen, wie das moderne (im Refrain fast „lordig hitverdächtige“) „Infection“. Allein diese vier netten Songs sind für mich mehr als erwartet, Grund genug ELVENKING am Leben zu lassen und von einer kleinen Überraschung zu sprechen.
Klar ist hier vieles vorhersehbar, nur weniges wirklich mitreisend. ELVENKING wissen mit ihrer harmlos nett vorgetragenen Mischung aus (teils leicht proggigem, teils sehr zeitgemäß harten) Metal und Folk aber zumindest bei den ersten paar Durchläufen zu gefallen. Langzeitwirkung sieht zwar allerdings anders aus und in der zweiten Halbzeit schleicht sich auch recht oft der Italo-Metal-Fluch in die unausgegoren aufdringlich Chose, klare Abstiegskandidaten klingen aber definitiv anders.

ELVENKING spielen im guten Mittelfeld mit, wer die Band bisher mochte wird „The Scythe“ lieben, und all jene, die noch nie mit der Band konnten, werden auch weiterhin einen großen Bogen um ihre Kunst machen, ohne was zu versäumen.
Ich persönlich hab mir das ganze weit klebriger, weit kitschiger und eigentlich weit unangenehmer vorgestellt...
Trackliste
  1. The Scythe
  2. Lost Hill Of Memories
  3. Infection
  4. Poison Tears
  5. A Riddle Of Stars
  1. Romance And Wrath
  2. The Divided Heart
  3. Totentanz
  4. Death And The Suffering
  5. Dominhate
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