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Cover  
Eden´s Curse - Eden´s Curse (CD)
Label: AFM Records
VÖ: 24.08.2007
Art: Review
Maggo
Maggo
(323 Reviews)
7.5
EDEN´S CURSE, eine neue multinationale Truppe mit semi-bekannten deutschen, englischen und amerikanischen Bandmitgliedern, präsentiert dieser Tage via AFM Records ihr selbstbetiteltes Debüt. Und die Herren Michael Eden (vox), Thorsten Koehne (git, DEMON DRIVE, ATTACK), Paul Logue (b, CRY HAVOC), Ferdy Doernberg (keys, AXEL RUDI PELL, ULI JON ROTH, ROUGH SILK) und Pete Newdeck (dr, THE STEVE GRIMMETT BAND, PAUL DI´ANNOs KILLERS) treffen stilistisch genau eine meiner musikalischen Vorlieben – nämlich cleanen, eingängigen, bombastischen, gesangsorientierten, melodischen Metal mit dem Themenschwerpunkt Ohrwurmrefrains. Natürlich würde hie und da eine Portion Dreck nicht schaden, denn an irgendwelchen Ecken und Kanten haut man sich die Birne hier garantiert nicht an, aber dafür gibt´s ja genügend andere Bands. Schön, dass ab und zu auch diese Nische in der Metal-Landschaft noch bedient wird.

Nach einem eigentlich absolut deplatzierten, dramatischen, schicksalsschwangeren Intro mit Donner, Kirchenglocken und Schritten eines mysteriösen fremden Verfolgers (meine Interpretation) rocken Mr. Eden und Co. direkt nach dem Anpfiff gleich drei tödliche Steilvorlagen in den Strafraum des Hörers. Den zwei flotten, mitreißenden Uptempo-Granaten namens „Judgement Day“ und „Eyes Of The World“ folgt gleich der Überhit des Albums „Stronger Than The Flame“. Der Song hat – isoliert betrachtet – 15 Punkte bei unserem Notenschlüssel von 0-10 verdient. Cooler Riff, starker Chorus, mächtige Backgroundgesänge - beigesteuert von Doogie White (YNGWIE MALMSTEEN), Carsten Schulz (EVIDENCE ONE) und David Readman (PINK CREAM 69) – sehr gelungen. Die anschließende Ballade „The Voice Inside“ ist leider dermaßen kitschig ausgefallen, dass sie fast schon der Hinterseer Hansi in sein Programm aufnehmen kann. Ich bin diesbezüglich ja nicht wirklich empfindlich, aber das geht sogar einem Schmachtliebhaber wie mir bedeutend zu weit. Die folgenden Songs können die Qualität der Anfangskracher nicht ganz halten. Zwar immer noch lückenlos weit über dem Durchschnitt liegend, schleicht sich doch die eine oder andere Länge im Songmaterial ein. Der vorletzte Song „Fallen King“ hebt das Niveau dann noch ein letztes Mal von hoch auf sehr hoch, bevor es zum Abschluss noch ein besonderes „Zuckerl“ gibt – eine Coverversion von „We All Die Young“ der fiktiven Band STEEL DRAGON aus dem „ROCK STAR“-Movie mit Mark Wahlberg und Jennifer Aniston. Den „Gänsehaut-Effekt“ der originalen Version mit STEELHEART-Hochtöner Mike Matijevic am Mikro, der Mr. Wahlberg im Film seine Gesangsstimme leiht, und einem gewissen ZAKK WYLDE am Stromruder löst das EDEN´S CURSE-Cover in mir zwar nicht aus, aber dennoch schön, diesen genialen Song in einer anderen Version als Dessert noch aufgetischt zu bekommen.

An der Produktion von Dennis Ward gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Mächtig, druckvoll und transparent setzt er die 14 Kompositionen gelungen in Szene. Die musikalische Leistung der Band überzeugt FAST ohne Wenn und Aber. Warum fast? Einen Kritikpunkt, der in jedem Song „ohren“-scheinlich wird, muss ich doch erwähnen. Nämlich die Gitarrensoli – Hr. Koehne nudelt zwar technisch einwandfrei, aber absolut monoton über das gesamte Songmaterial seine Highspeed-Licks und Läufe drüber. Jeder, der mal selbst Gitarre gespielt hat, weiß, dass ab einem gewissen Level irgendwelche pentatonischen Skalen selbst in Lichtgeschwindigkeit gespielt, nicht wirklich schwer sind. Damit kann man zwar die Blondine in der ersten Reihe mit dem lüsternen Blick beeindrucken, aber ansonsten stört man damit eigentlich nur den Song. Hier wäre sehr viel mehr Feeling angesagt. Das Problem ist nur – Feeling kann man nicht lernen – das hat man oder eben nicht. Ich jedenfalls bevorzuge songdienliche Soli und das sind die hier performten leider nicht.

Das schmälert jedoch in keinster Weise den hervorragenden Eindruck, den EDEN´S CURSE mit ihrem Debüt bei mir hinterlassen haben. Mit 68 Minuten Spielzeit und einigen grandiosen Hits („Stronger Than The Flame“ ist so verdammt gut, dass ich´s einfach nochmal erwähnen muss) stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis auf alle Fälle.
Trackliste
  1. Book Of Life (Intro)
  2. Judgement Day
  3. Eyes Of The World
  4. Stronger Than The Flame
  5. The Voice Inside
  6. After The Love Is Gone
  7. Fly Away
  1. What Are You Waiting For
  2. Eden´s Curse
  3. Don´t Bring Me Down
  4. Heaven Touch Me
  5. The Bruce (Intro)
  6. Fallen King
  7. We All Die Young
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