Am Anfang dieses Reviews war alles noch sehr unspektakulär...

THE CURSED nennt sich eine weitere von so vielen ständig neu auf der Metal Weltkarte auftauchenden Bands unserer Zeit, veröffentlicht beim Locomotive Label. Soweit nicht aufregend eigentlich. Beim zweiten Blick ändert sich die Lage dann aber schlagartig. Vom Backcover prangert niemand geringerer als OVERKILL Fronter Bobby „Blitz“ Ellsworth, ihm zur Seite gar HADES Gitarrist Dan Lorenzo und nebenbei gibt’s auch ein Wiedersehen mit Drummer Mike Cristi, der einst bei NON FICTION, der Band von WATCHTOWER Shouter Alan Tecchio (damals auch grad ex-HADES übrigens) die Felle dreschte.
Spätestens jetzt ist der OVERKILL Fanatiker und US Metal Liebhaber schwerst nervös ob der zu erhaschenden Klänge, und sollten THE CURSED auch nur halb so geil krachen wie D.D. Verni’s THE BRONX CASCET & CO Projekt oder die oben genannten Größen, dann wäre die Welt schlagartig um eine enorm wichtiges Album reicher. Leider Gottes war’s dann aber auch schon recht schnell wieder vorbei, mit den ganz großen Momenten der Erwartungshaltung und Nervosität. „Room Full Of Sinners“ entpuppt sich als kompetent und handwerklich ohne Frage einwandfreies, in Summe jedoch nicht wirklich packendes, doomig angehauchtes Metal Album im Stile alter BLACK SABBATH verziert mit sehr erdigem Sound und der ein oder anderen ohralen Überraschung. Im Endeffekt gibt’s nicht viel mehr als einfach gehaltene und sehr bodenständige Gitarrensongs mit psychedelisch bluesiger Note, verziert mit Stoner Touch und einem sehr an den Vocals von Blitz orientierten Groove. THE CURSE agieren dreckig und aufs Nötigste reduziert und bieten ein ohne Frage authentisch klingendes Werk, bei dem einem nicht zuletzt wegen jener charismatischen Stimme auch immer wieder die OVERKILL Coverscheibe „Coverkill“ in den Sinn kommt und das durchaus zu gefallen weiß ohne zu langweilen.
Richtige Hammersongs sind aber definitiv nicht zu finden und so wirklich mitreisen kann leider auch nix, womit sich die zu Beginn der Geschichte so vielversprechenden THE CURSED als eines jener Nebenprojekte herausstellen, die man nicht unbedingt haben muss.

...und am Ende war dann also doch alles so wie zum Anfang. Nämlich reichlich Unspektakulär!