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2.0
Es gibt Alben, die es eigentlich besser nie gegeben hätte! Das mag zwar mordsmäßig philosophisch klingen, ist aber leider wahr und unterm Strich auch sehr einfach zu erklären:
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit. Irgendwo in den Gassen und Kellern von Tokio trafen sich drei kleine Mädels. Emsig und ambitioniert tauschten sie ihre Liebe für harte Musik aus, erzählten sich von tollen Werken großer Bands aus der weiten Welt. Darkthrone, Autopsy und Celtic Frost werden genannt und schon steht fest, die drei haben dieselben Interessen und werden ganz ganz dicke Freunde. Es dauert nicht lang und die drei kleinen Freundinnen finden sich in einem Keller wieder. Weit weg von daheim, durchgefroren und durchgehungert schnappen sie sich die erstbesten in den Strassen der Nippon-Bronx aufzutreibenden Instrumente und legen los. Die Mädels nennen sich – warum auch immer – Gallhammer und starten in eine Musikkarriere. Sie glauben ganz fest daran, mit ihren auf Busfahrten, in U-Bahnhöfen und verschiedenen Wohnheimen kurzerhand gestrickten Songs, die Welt zu erobern. Einige Stunden, viele Liter Alkohol und einige nicht jugendfreie Szenen später ist es dann soweit: Das Gallhammer Debüt "The Dawn Of…" ist fertig und was gestern noch ein Traum, scheint bei den ersten Strahlen der lieben Morgensonne bereits Wahrheit zu werden. Gallhammer müssen nie mehr zur Schule gehen, sind eine große Band, haben ihr erstes Album fertig und – vielleicht auch aufgrund vorher erwähnter und nicht ganz jugendfreier Szenen – sogar schon einen Plattendeal im Höschen. Alles wird gut werden, alle haben sich lieb und ziehen in die sonnendurchflutete weite Welt um die Ernte des großen Triumphes auszukosten, Luxusvillen zu bauen, Familien zu gründen und ewig in Saus und Braus zu leben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie immer noch Rock Stars… Ein asiatisches Sommermärchen wie es im Buche steht! Wäre da nicht…der eine kleine Schönheitsfehler, dass dieses Album mit das erbärmlichste Stück punkiger Death- Thrash- Gülle seit langer Zeit zu sein scheint. Ein Werk voll räudig schrumpeliger Musik, produziert wie in den frühen budgetlosesten 80ern und durchzogen von schäbigst langweiligem Unterstufensongwriting. Eine sinnlose Aneinanderreihung kompetenzlosesten Handwerks, voll von muffeligem Gitarrensound, schepperndem Schlagzeug und gekrönt von sagenhaft miserablem Gekrächz und Gekreisch, für dessen grottenschlechte Wirkung mir eigentlich immer noch die Worte fehlen. Gallhammer sind ein musikalisches Armutszeugnis, wie ich es schon lange nicht gehört habe und daran ändert der verdammt old schoolige Charme der Sache ebenso gar nix, wie das nette Digipack und eine Bonus DVD. Das gute an der Geschichte? Gallhammer sind so mies, dass sie fast schon wieder kultig sind. Die Moral der Geschichte allerdings sieht ganz anders aus. Aber da müsst ihr selbst draufkommen…. Mehr von Gallhammer
Reviews
22.03.2010: Gloomy Lights (Review)12.07.2008: Ruin Of A Church (Review) 21.10.2007: Ill Innocence (Review) |
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