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7.0
Ensiferum machen Spaß. Egal wie man’s nimmt. Dem einen weil’s so geil ist, dem anderen weil’s so lustig und kindlich klingt. Junge Musik für junge Leute halt und das mittlerweile schon zum dritten Mal in Form einer kompletten Studioscheibe.
Verpackt in naturbelassen eingängige und immer hochmelodische Kompositionen, die der fidele Wandersmann ohne Probleme sofort mitpfeifen, auf seiner Fotzhobel mitträllern und auf seiner friedliche Reise durch die Wälder tragen kann, stellen sie sich vor, die neuen Geschichten aus dem hohen Norden. Auch wenn das düster grollende Intro so gar nicht zu den ersten Lauten dieser Erzählung passen will – keine Angst: Hunde die Bellen beißen nicht. Schon gar nicht die von Ensiferum. Klar, auch Kind hat Anspruch und so ein spannendes Märchen braucht auch seine Dramatik. "Victory Songs" findet diese in Form von Pickelbangern wie dem bombastischen "Blood Is The Price Of Glory", dem mitgröhltauglichen "Athi" oder dem fast schon teutonischen Kuttenträger "Deathbringer From The Sky". Purer Stahl ohne Frage. Metal total, wenn auch immer sehr unschuldig, nie ernst zu nehmen und zu jeder Sekunde mit süß vorpubertärem Charme versehen. Erwachsene Momente einer junggebliebenen Band könnte man sagen. Dafür, dass sich Ensiferum nicht in die FSK18 Abteilung schummeln können, sorgen dann aber gottlob die „wahren“ Hymnen jener Generation, die wirklich glaubt Hammerfall, Stratovarius und Co. wären Power Metal. "One More Magic Potion", "Wanderer" oder das finale – zugegeben sehr unterhaltsam harte – Titelstück zeigen wo die Gabel wirklich hängt. Folkig, lusitg, so herrlich unverbraucht und unverdorben musiziert man mit der Gelassenheit eines nichtsahnenden Kindes vor sich hin. Hier tanzt der Bär, hier tobt die Kinderschar. Ensiferum machen Spaß, laden mit pfiffigen Melodien zum geselligen Tanz am Lagerfeuer des nächstes Ferienlagers, rufen auf zum friedvollen Schunkeln bei der Klassenfahrt. So muss das sein meine Buben und Mädels. So stell ich mir eine friedliche Erziehung vor. Hier können Kinder noch wirklich Kinder sein und ihre Launen und Aggressionen beim Spielen im Wald, zwischen Eichhörnchen und zwitschernden Vögeln an der frischen Luft abbauen. "Victory Songs" ist eine Kampfansage an die Spielkonsolen-Generation! Die grün-alternative Gegenbewegung für jene Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder zum Supersize Couch Potato heranmutieren und allein dafür gehört einer Band wie Ensiferum aller Respekt und Dank! Ein Bonuspunkt für die lobenswert und erziehungstechnisch absolut vorbildliche Wirkung eines guten und biologischen Albums. Ensiferum sind die, ohne Altersbeschränkung freigegebene Light-Version zu Finntroll, "Victory Songs" ist das, was "Die Chroniken von Narnia" zum "Herr der Ringe" darstellt und auch wenn ich irgendwie alle paar Sekunden über die kindisch kitschige Attitüde dieser sympathischen Truppe lachen muss, bleibt am Ende doch das Eingeständnis, dass man sie eh nicht ernst nehmen kann, sie Spaß macht und nicht nur live einen sehr hohen Unterhaltungsfaktor hat. Für pubertierende Metal Heads in vollster Pickelblüte ist "Victory Songs" jedenfalls ein absoluter Traum. Der Rest soll’s - so wie ich - einfach mit einem Augenzwinkern hinnehmen... Pädagogisch unbedenkliche 7 Punkte vom Erziehungsberechtigten! Trackliste
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Reviews
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