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7.5
18 Jahre sind ins Land gezogen, seit eine New Yorker Band mit ihrem bis heute unsterblich und unerreichten Erstgeborenen die Metal Welt verblüffte und die Prog Fanatiker absolut verzückte. „When Dream And Day Unite“, das wegweisende Debüt der - neben RUSH – wohl größten Prog Metal Band unserer Zeit, machte aus einer hoch talentierten Truppe namens DREAM THEATER über Nacht Helden einer Zeit und war der Start in eine beispiellose Karriere und Erfolgsstory. All der Charme, die Wärme und die unverkennbare Aura dieses genialen Stückes Musik, war neben der großartig musikalischen Fähigkeit und den durchwegs ungezwungen großen Songs, außerordentlich massiv geprägt von einer Goldstimme. Einer Vocalperformance der unverkennbarsten Sorte, einer Stimme, die bis heute tief verinnerlicht und unverkennbar ist. Gemeint ist die Engelsstimme von Charlie Dominici und genau jener, wagt nun - fast zwei Jahrzehnte nach seinem großen Auftritt - den Sprung zurück. Den Schritt in seine eigene große Vergangenheit.
War der erste Teil der „O3“ Trilogie (einer Konzeptstory über einen zeitlebens gepeinigten Charakter, der sich in einer surrealen Story über Terrorzellen wiederfindet, mit seiner Familie einen Kampf zwischen Gut und Böse zu fechten hat und, mit Recht und Unrecht der Gesellschaft konfrontiert, zum Mittel der Justiz wird…Ende noch offen) noch in reinen Akustikgefilden beheimatet, sucht Charlie mit seiner neu erstandenen Band nun den Weg in seine eigene Geschichte. Und genau hier liegt wohl auch der Hund begraben. So sehr mich die ersten Durchläufe des Albums zu begeisterten und mit ihrer Nostalgie zu umschmeicheln wussten, so sehr stellt sich diese auf alte Zeiten und bewährte Kost orientierte Ausrichtung als Problem dar. „When Dream And Day Unite“ war, ist und bleibt ein Meisterwerk. Ein Kunstwerk an dem bis heute kein Ton verbessungswürdig scheint. Ein unverkennbar geniales Stück seiner Zeit, jedoch ein Werk, dessen Ausrichtung und Kunst im Jahre 2007 nicht unbedingt überraschend und revolutionär erscheint. Zu viel ist in den letzten zwanzig Jahren passiert. Zu viele potentielle Nachahmungstäter erblickten mit guten Alben das Licht der Welt und zu oft hat sich das Traumtheater selbst in der Zwischenzeit neu erfunden, weiterentwickelt und seine Kunst ins neue Jahrtausend befördert. Genau hier hat Charlie Dominici sein Hauptproblem. „O3 – Part 2“ ist große Klasse, ohne Frage. Hier stimmt fast alles. Großartig freakige Instrumentalabfahrten („The Monster“), schön einfühlsame Momente („Real Life“, „Captured“), heftige Stücke („Greed“) und teils nahezu perfekte Prog Metal Songs („School Of Pain“ „The Calling“), gekrönt von den - wohl auch altersbedingt etwas tiefer gelegten - immer noch herrlichen Vocals, machen das Werk zu einem Gourmethappen für Prog Freunde und vor allem DREAM THEATER Fans der ersten Stunde. Innovative, neue oder gar überraschende Momente sucht man jedoch vergebens, Risiko wird ohnehin keines eingegangen und auch wenn hier alles auf höchstem technischem Niveau passiert, irgendwie ist das Ergebnis schon bekannt und genau deswegen sehr abnützbar. So richtig mitreisend, fesselnd und begeisternd will einfach keines der Stücke klingen und trotz aller Klasse und großen Fähigkeiten bleibt am Ende der Reise nicht mehr als ein teilweise recht düster und hart tönendes Werk, das definitiv im Fahrwasser von Charlie’s Vergangenheit fährt, viel 80er Charme versprüht, im Endeffekt aber doch eher den Prog Nostalgikern zu empfehlen ist. Auch wenn es mir eine große Freude war und ist, die Stimme von Herrn Dominici wieder zu hören, in Zeiten wo Bands wie VANDEN PLAS die alten Tugenden von DREAM THEATER nahezu perfekt umsetzen und die Meister selbst ohnehin in anderen Sphären werkeln, ist ein Album wie „O3 a Trilogy – Part 2“ trotz aller Klasse, trotz all der bewährten Kunst, und trotz all seiner Schönheit leider nicht unbedingt zwingend. Trackliste
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