Gerade mal ein Jahr liegt der Release vom saustarken Debut "21th Century Killing Machine" zurück und schon wieder steht Major Lindstrand und sein vierköpfiges Heer mit zehn neuen Geschützen an der heiß umkämpften schwedischen Thrash'n Death Metal Front. Da sei die EP "Christmas For The Lobotomizer" vom letzten Dezember nur am Rande erwähnt. Was sich bereits von Johan's Vergangenheit bei The Crown auf die Entwicklung der OMA abzeichnete, entspricht hier quasi dem nächsten logischen Schritt: die Songs auf "Error In Evolution" sind noch mehr auf das Wesentliche reduziert, nach dem Motto: weniger ist mehr.

Ja, ich wage hier sogar von straightem Power/Thrash zu sprechen, lässt man Lindstrands Unterholz'sche Organnutzung mal außen vor, welche das Prädikat "Death" zumindest partiell ins Spiel bringt. Wer nun glaubt, diese leichte Kursänderung ginge vielleicht auf Kosten der Brachialität, sieht sich getäuscht! Jedes Riff, jedes Break und jede Hookline gleicht exakt jener Sorte Magen- Haken, denen du restlos ausgeliefert bist. Keine Experimente. Nicht denken, nur handeln. Aus dem Bauch – das Barnes'sche Prinzip halt. In Gegenwart einer derart tight zusammen spielenden Partisanenrunde wie dem Undead Quartet – Mikael Lagerblad (lg), Pekka Kiviaho (rg), Robert Axelsson (b) und Marek Dobrowolski (d) – hatte ich auch nichts anderes erwartet. Und gerade wegen jener Rhythmus betonten Ausrichtung auf "Error In Evolution" schlüpfen immer wieder Reminiszenzen zu US Ikonen wie beispielsweise Testament ("Hail The King") oder auch den Kult Thrashern Wargasm durch. Wie es der Zufall will und weil's mir eben durch den Kopf huschte: letztere haben auf ihrem '93 Album "Ugly" (Classic) eine herrlich geile Nummer namens "One Man Army" drauf ... wen's interessiert ...

"Error In Evolution" is a collection of double basslayers, attacking riffs, sawing bass lines, creepy atmosphere but with a rock'n'roll edge!!!"

... meint das Promo Blatterl weiters – jawohl, besser könnte man es kaum bezeichnen, was sich auf den knapp vierzig Minuten tut. Erwähnenswert ist neben den rücksichtslos aufmischenden G´nackwatschen a la "Mine For The Taking" oder "The Supreme Butcher" auch die ziemlich cool gelungene Coverversion von Alice Coopers "He's Back (The Man Behind The Mask)", vor allem deshalb, weil hier die Refrains komplett clean eingeträllert wurden. Mit einer unglaublich fetten Produktion (für was überschüssige Kalorien doch alles gut sein können ...), die abermals ex- Basser Valle Adzic raus frittierte, den brandaktuellen Smashern im Gepäck und dementsprechender (Live-) Präsenz sehe ich trotz "Fehler in der Entwicklung" zweifelsohne eine viel versprechende Zukunft für die One Man Army! Oder wie würde unser Neuzugang Mesaroodie sagen? Mo', diaa ruuuln!