Der Name Fran Cosmo wird den meisten Sterblichen wohl eher nicht geläufig sein oder? Anders verhält es sich aber wohl, wenn man rockhistorische Phrasen wie „Amanda“, den 70er Hit „More Than A Feeling“ oder BOSTON in den Ring wirft. Hier klingelts wohl bei jedem, der ohne Scheuklappen durchs Leben geht und hier steht postwendend fest, dass es sich um einige der größten Momente der Rockgeschichte handelt.

Fran Cosmo, jener Mann der dieser genialen AOR Legende nunmehr seit Anfang der 90er seine holden Stimmbänder leiht, wandelt nun also zusammen mit seinem (ebenso bei BOSTON tätigen) Bruder Antonio auf Solopfaden und kredenzt ein Werk, das allen oben erwähnten Superlativen absolut würdig ist. „Alien“ ist ein Schmuckstück moderner AOR Rock Kunst.
Ein Werk, das ebenso mit zeitgemäß hitverdächtiger Rock Attitüde und knackig tiefgestimmten Gitarren überzeugt („Communication“, „Alien“ ), wie auch mit kitschfreien Balladen, gefühlvollen Melodiebögen und schier unwiderstehlichen first-class Gitarrenharmonien. Man genieße die unbändig wehmütige Kraft von „Don’t Tell Me Your Lies“, einer Liebeserklärung an die US amerikanische Rock Geschichte der letzten 20 Jahre. Ein zeitloser Song, der tief ins Herz geht und mit seinen klassisch pompösen Songwriting Zitaten vom ersten Kontakt an für Gänsehaut sorgt. Man vernehme Gaben wie das trendig hart rockende Groovemonster „No Suprise“ mit seinem obergeilen Refrain, oder absolute AOR Hits wie „Hellacopter“ oder „Can’t Run Away”; Hier passt alles, hier stimmt die Mischung, hier herrscht große musikalische Klasse, gekrönt von einem herrlichen Organ, das vom rauen Rocker bis zum gefühlvoll sentimentalen Moment einfach alles beherrscht.

Man mag es LED ZEPPELIN auf Modern nennen, man kann es THE CULT oder ALTERBRIDGE auf Melodic Rock Kurs betiteln, die Scheibe an klassischen JOURNEY oder BOSTON Taten messen, oder das Ergebnis einfach nur zeitgemäße Hard und Melodic Rock Kunst mit AOR Fragmenten taufen. Ich sage COSMO ist eines der unverbrauchtesten, ausgereiftesten und abwechslungsreichsten Rock Alben der letzten Zeit. Ein unbändig gefühlvolles Stück Musik fernab allen Kitsches und aller Klischees, das zu keiner Sekunde altbacken klingt und dennoch so zeitlos schön ist.
Und wäre nicht die ein oder andere mittelmäßige Nummer vertreten, würde ich gar bedenkenlos die Höchstnote zücken.