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Thrash Bands haben es in der Regel nicht mehr leicht, nach einer bestimmten Anzahl veröffentlichter Alben, welche im Großen und Ganzen denselben Inhalt zur Schau stellen, noch weitere Fanschichten zu erreichen. Die seit den mittleren Neunzigern herum lärmenden Dew-Scented aus Fulda müssen dieses undankbare Schicksal seit Jahren mit einigen anderen idealistisch denkenden Mitbewerbern teilen, obwohl es immer wieder gelingt, durch kleine, glaubwürdige Frischzellenkuren zumindest die Treuschaft bei Laune zu halten.
Als im Jahre 2002 jedoch das vierte Werk um Sänger Leif Jensen in die entscheidende Schlacht geschickt wurde, glaubte vielleicht nicht einmal die Band selbst daran, binnen kurzer Zeit derartige Begeisterungsstürme bei der Presse auszulösen. Das Genre, das wenige Jahre zuvor noch im tiefsten Winterschlaf schlummerte, schlug erbarmungslos zurück – und wie! Teil davon waren neben The Haunted sicher auch Dew-Scented, die bis zum Nuclear Blast Deal noch im Underground kleinere Brötchen backen ("Immortelle", "Innoscent", "Ill-Natured") mussten. Diese von Meisterproduzent Andy Classen höllisch scharf produzierte Thrash-Diavolo konnte zwar nicht als revolutionär, geschweige als innovativ bezeichnet werden, überzeugte dafür aber umso mehr durch anspruchsvolles Songwriting, sprich, durch zündende, geschickt eingeflochtene Ideen, was letzten Endes diese Durchschlagskraft von "Impact" erklärt. Hier hat man jederzeit deutlich das Gefühl, als hätten die Jungs mit dem heillos überschüssigen Adrenalin in den Venen die große Flucht nach vorn ergriffen, und unwissend die besten Tracks ihrer Karriere heraus geschüttelt. Slayer waren und sind für viele die Referenztruppe schlechthin, auch bei Dew-Scented haben die Kalifornier ihre Spuren gerade im Gitarrensektor hörbar hinterlassen. Wenn allerdings die Qualität passt und das Hörvergnügen tatsächlich ein solches ist, verzeiht man bestimmte Affinitäten ohne mit der Wimper zu zucken. Weil hier sitzt jedes Break wie ein Plattschuss, jedes einzelne, dieser unbarmherzig sägenden Riff marschiert durch Mark und Bein, und Oberröchler Jensen schenkt seinen Stimmbändern absolut … nichts. Die wenigen Blastbeats bilden wie bei den früheren Werken neben den gelegentlichen Halftimeparts darüber hinaus die nötige Prise Zeitgeist, denn schließlich wollten die Deutschen dazumal auch nicht als Oldschool Truppe schubladisiert werden. Und genau das ist die eigentliche Kunst: nämlich bei fast durchgedrückter Tube immer noch solche Nischen an Spannungsmomenten zu erschaffen, die solch immense Energien freisetzen. Wer bei Karacho-Bolzen wie "Bitter Conflict", "Unconditional", Inwards" oder "Terminal Mindstrip+ keine Regung im Nackenbereich oder sonst wo verspürt, sollte sich den Gehörgang wieder einmal vernünftig durchspülen lassen, wenn das auch nichts nützt, ist der Betroffene wahrscheinlich nie ein ernstzunehmender Thrasher gewesen. Was gibt’s sonst noch zu sagen? Auch wenn chronologisch betrachtet "Inwards" lange nach der Hochphase des Thrash Metal erschienen ist, muss der Rundling als einer der essentiellsten der Nachgenerationen wieder ins Gedächtnis gerufen werden! Trackliste
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Reviews
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