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8.5
Aber hallo! DEATH spielen eine Session mit NEVERMORE, haben sich die Vocal-Harmonies der finnischen Underdogs MALPRACTICE draufgepackt und ein stimmgewaltiger Rob Halford steuert als Sahnehäubchen einige High-pitch-screams bei! Akustische Botschaft aus einer hypothetischen Parallelwelt? Fiebertraum eines Metal-Maniacs (zwischen all den Brüsten und Bieren ...)? Die Erklärung - leider nicht so cool, dafür aber wohlgefällige Realität: hier rotiert das vierte Opus der Kanadier INTO ETERNITY. Waren es im Juli SCAR SYMMETRY und im August MERCENARY so sind es nun die Mannen namens Tim Roth (voc, g), Stu Block (voc), Troy Bleich (b) und Jim Austin (dr) die dafür sorgen, daß sich gar ohrwürmelige Melodien - geschickt verwoben mit knüppelharten, technischen Parts - dort festfräsen, wo der körpereigene, biochemische MP3-Player einen Gutteil grauer Masse als Festspeicher beansprucht. Bevor aber der Eindruck entsteht, der Konsum dieser Scheibe sei in erster Linie Kopfsache: genau wie auf dem superben Vorgänger 'Buried In Oblivion' (2004) merkt man auch hier wieder zu jeder Sekunde, wieviel Herzblut am Entstehen beteiligt war und trotz aller Griffbrettakrobatik und Rhythmuswechsel ist 'The Scattering Of Ashes' Musik von Metalfans für Metalfans!! Nachdem besagte 2004er Scheibe bei mir massiv Eindruck hinterlassen hatte und man in der darauffolgenden Zeit immer wieder von Line-up-Wechseln lesen mußte, hatte ich schon Sorge, daß wieder eine großartige Band an irgendwelchen unnötigen Problemen zerbrechen könnte. Doch wie es scheint, haben wir es anno 2006 mit einer stabilen und schlagkräftigen Formation zu tun. Mastermind Tim Roth kann sich glücklich schätzen, mit Stu Block den idealen Nachfolger für Chris Krall gefunden zu haben. Wer die Soundlandschaft des Vorgängeralbums zu schätzen gelernt hat, der wird sich ein Grinsen nicht verkneifen können: in den clean gesungenen Passagen ähneln sich die Stimmen der beiden Fronter sehr, das Plus vom Neuen sind dann die öfters eingesetzten, Priest-mäßigen Screams - spitze! Auch die Death-Vocals sind recht variabel und gewinnen sehr durch den Hoch/Tief-Wechsel. Die Gitarrenarbeit ist wie zu erwarten war erster Klasse; rein vom Ideenreichtum her könnten hier andere Bands aus einem Song ein ganzes Album machen! Fast ständig gibt es irgendwo ein Melodie, ein Lick woran man sich aufhängt, das geht ja fast schon in Richtung BLIND GUARDIAN (vor allem bei solchen 3/4-Parts wie in 'Nothing'). In punkto Schlagzeug ebenfalls keine Kritik meinerseits, außer diese: die Bassdrum klingt am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig (ein bißl klinisch und mit vielen Mitten), aber ich denke, daß das bewußt gemacht wurde, um sie in der ganzen Sound-Wand entsprechend zu positionieren. Der 'Batteriarista' kratzt auch ganz schön oft an der Grenze zum Blastbeat, was recht cool kommt. Die offensichtliche Komplexität des Materials hat natürlich ihren Preis - das ist keine Scheibe zum schnell-einmal-durchhören-und-das-so-nebenbei! Zum Glück, denn ist man anfangs fast überfordert, so wachsen die Songs von Mal zu Mal, erheben sich Refrains wie jene von 'Severe Emotional Distress' oder 'Surrounded By Night' (hier kommen auch wieder die Westerngitarren sehr stimmig zum Einsatz) zu den notwendigen Angelpunkten des Werks, zu gleißenden Eisbergspitzen, die hoch über gewaltigen kristallenen Massen thronen. Ehre gebührt auch noch Andy Sneap, der Mix und Mastering erledigte, sowie Mattias Norén für das schöne Umschlagbild.
Folgenden Zeitgenossen spreche ich nun eine Kaufempfehlung aus: Leuten, die DEATH (zu Recht) nachweinen. Proggies mit Hang zu härterem Sound. Metalcore-Addicts mit Melodie-Schlagseite. Und eigentlich jedem, der sich noch Metaller schimpft ... das ist der Sound, der uns alle einen könnte (ich weiß, ich neige zum Melodrama)!! 01. Novus Inceptum 02. Severe Emotional Distress 03. Nothing 04. Timeless Winter 05. Out 06. A Past Beyond Memory 07. Surrounded By Night 08. Eternal 09. Pain Through Breathing 10. Suspension Of Disbelief 11. Paralyzed www.intoeternity.net Mehr von Into Eternity
Reviews
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