Bist du deppert, was für eine Schwuchtel! Nix gegen posiges Outfit und dezente Schminke, aber dieser Typ (es handelt sich um Mastermind Chris Wicked) der mir da vom Cover entgegenspült ist wohl mehr als an der Grenze des Erträglichen. Dagegen waren Bret Michaels und C.C. De Ville in ihrer taftigsten Zeit definitiv Kohlenarbeiter. Na egal, entscheidend ist der Sound und dieser weichspült sich – passend zum Outfit – mal gleich sehr soft um die Kurve. HIM meets DURAN DURAN meets DEPECHE MODE, hochkarätig und professionell umgesetzt, streckenweise mit absolutem Hitpotential versehen und ohne Frage massentauglich, selten jedoch richtig packend. Die Norweger mit dem zugegeben netten Bandnamen musizieren sicher auf hohem Level, verpassen ihren Songs durchwegs eingängige Refrains und haben objektiv gesehen einige potentielle Chartbreaker am Start. Für unsre Liga ist die Sache aber definitiv zu poppig, trotz stromender Gitarrenarbeit zu selten kantig und viel zu wenig innovativ um trotz Fehlens nötiger Härte zu begeistern. Unbefangen betrachtet ist „Malice In Wonderland“ aber sicher ein absolut achtbares Debüt einer ausgereiften Band.

Fanatische HIM oder NEGATIVE Fans können ohne Zweifel mal reinlauschen, auch die 80er Pop Fraktion könnte ihre Freude an diesem Album haben, für den Rest und auch für mich - dem oben genannte Bands allesamt zweifellos äußerst gut in Konzept passen - sind MALICE IN WONDERLAND aber definitiv zu fad und nicht zwingend genug.
Daran ändern auch die glamigen Outfit nix!