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7.0
Was haben KILLING JOKE in ihrer Karriere für revolutionäre Werke gelehrt und welche Schar an tollen Bands nennt die Crossover Legende als Inspiration. Auch wenn ich, trotz einiger großer Songs, nie ein echter Fan der New Wave/Industrial/Punk/Rock Combo um Kultfigur Jaz Coleman war, ziehe ich den Hut vor einer, einfach nicht totzukriegenden Institution, die noch lange nicht satt scheint und ihrer Gemeinde 27 Jahre nach dem Debüt ein neues Machwerk präsentiert.
Ausdruckstark und charismatisch ist es allemal, wenn auch mit sehr frostigem Charme versehen, was uns KILLING JOKE im Jahre 2006 servieren. Sehr unterkühlt produziert, nüchtern steril, fast sphärisch gehalten, ohne rebellischer Punk Attitüde, ohne düstere Melancholie, strukturierte Härte und große Melodien rocken die Herren heutzutage. „Hosannas From The Basement Of Hell“ ist saftig wie ein tiefgefrorener Kalbskopf, fruchtig wie ein Kübel toter Fische und appetitanregend wie ein Teller voller Maden, dafür aber voll von Autobahnlangen Monotonriffteppichen, gewohnt grenzdebil rauchigen Vokals und von vorn bis hinten zugepflastert mit cool wabernden Grooves, zeitgemäßen Loops und Arrangements fernab aller Hektik. „Weniger-ist-Mehr“ Industrial Rock würde ich das ganze bezeichnen. Gut durchdacht, nie überladen und beim sehr intensiven Hinhören gar bereit abwechslungsreich zu klingen, erbrechen sich neun von knurrenden Gitarren und bedrückender Gewitterstimmung dominierte Sturmwarnungen, die zwar selten vollends zünden, jedoch auf konstant hoher Windstärke fegen und nach mehrmaligen Infusionsdurchgängen durchaus humorlos zu entzücken wissen. „Hosannas From The Basements Of Hell“ scheint unnahbar wie ein toter Fisch, hat so viel Hitpotential, wie ein Sprengstofflager im Gazastreifen und den Wärmegrad eines Kühlaggregates. Apokalyptischer KILLING JOKE Rock eben, dem ich hiermit einen subjektiven Punkt Abzug für steril und monotones Songwriting, dazu einen ebenso subjektiven Bonuspunkt für einen der besten Albumtitel des Jahres verreiche, womit ich objektiv beim gleichen Ergebnis lande um festzustellen, dass Fans sowie ein gewisser Tommy Victor dieses Teil lieben und sich beim Rest der Welt die Geister gewohnt scheiden werden. Zur rechten Zeit, am rechten Ort ist dieses Album definitiv eine Wucht, übers Jahr gesehen ziehe ich für meinen Teil originelle Nachahmungstäter der Marke MINISTRY oder die oberüberdrübergöttlichen PRONG den Pionieren jedoch immer noch vor. Trackliste
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Reviews
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