Erwartet wehklagend erschallen die Töne der Schweden aber das war ja bei einem solchen – zugegeben wenig einfallsreichen – Bandnamen und dem düstren Cover auch wirklich nicht anders zu vermuten. Die Band um GODGORY Shouter und Klampfer Matte Andersson zelebriert düster melancholischen Doom Metal mit heftiger Gothic Schlagseite, massig Melodie, vielen gar poppigen Sequenzen und durchwegs schlüssigen Kompositionen voll Wehmut, Verzweiflung und Trauer.
Bereits der Einstieg von „At Night“ weckt unweigerlich Gedanken an PARADISE LOST zu ihrer „Icon“ oder „Draconian Times“ Phase. Leider lässt die Zeremonientruppe aber viel zu oft das Händchen auf die Handbremse wandern und tönt über weite Strecken in einer etwas zu behäbigen Mixtur aus soften LAKE OF TEARS, dezenten TIAMAT oder DRACONIAN. Alles nett gemacht, einige Parts klingen auch absolut gelungen, richtig ergreifend erscheint bis auf das sehr schöne „Lackrosy“ oder „Sleep Demons Sleep“ allerdings nix, wirklich hängen bleibt auch recht wenig und zwingende Höhepunkte sucht man auf diesem in Summe eher kraftlos und etwas durchwachsen tönendem Werk, trotz all der guten Ansätze auch vergeblich.
So bleibt ein sicher nicht schlechtes, vielleicht gar gutes, aber ebenso entbehrliches Trauerweidenalbum das sicher nicht umwerfend, gar nie überraschend, seltenst richtig hart und auch nicht sonderlich genial, zumindest aber konstant traurig, konstant frustrierend und im Endeffekt auch konstant durchschnittlich ist!

„Incarcerated Sorrows“ hat ohne Zweifel seine Berechtigung, entbehrt jedoch leider jeglicher wirklich großen Momente und eine Investition scheint mir ausschließlich für Vollzeitdeprisoundfans empfehlenswert, denn alle anderen halbwegs weltoffenen Konsumenten haben solche Releases schon in ausreichender und wohl auch weit besserer Form, nicht zuletzt von oben genannten Combos im Hause.
Die angesprochen üblichen Verdächtigen sollten die Nachtschatterl'n aber durchaus mal anchecken !