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9.0
Spannend war es allemal für die “Die Hard” Fraktion, was die Ausnahmekönner nach dem Abgang ihres ebenso begnadeten wie charismatischen Frontmannes Neil Morse so bieten würden. Nicht nur dass Morse mit seinen Zaubervokals den Sound der Herren erst so richtig veredelte, nein er war auch Ideengeber und medialer Mittelpunkt der bereits heilig gesprochenen Prog Rock Kombo.
„Octane“, das nunmehr siebte Werk der Amis ist nun also nach „Feel Euphoria“ der zweite Schritt in neue Zeiten, das zweite Album mit dem Drummer und Shouter Nick D’Virgilio am Mikro und irgendwie klingt es wie ein Befreiungsschlag. War der Vorgänger ohne Zweifel klasse, aber doch sehr verspielt, ja fast gezwungen tönend, so kommt es mit vor als ob SPOCK’S BEARD auf „Octane“ einfach frisch von der Leber rocken, sich nicht mit Gewalt in dubiose Frickelorgien entfliehen und der Vergangenheit nachhecheln, sondern einfach nur ein saugeiles, herrlich abwechslungsreiches Prog Rock Album mit ebenso viel Niveau, wie auch Gefühl und im Endeffekt voller genialer Songs aufnehmen wollten. Sämtliche Tracks konzentrieren sich auf normale Spiellängen, auch wenn das Eröffnungsepos wie ein weiterer Schwerarbeitsmonumentaltrack scheint, steht und wirkt jeder einzelne Part für sich und nach einigen Durchgängen steht fest, dass die Herren Ausnahmekönner von gefühlvollen Balladen („There Was A Time“, „I Wouldn’t Let It Go“), knackigen Rockern („Climbing Up That Hill“, „As Long As We Ride“) über relativ harten Knacker („Surfing Down The Avalanche“) bis zu kommentarlos zu genießenden Instrumentalerlebnissen wie „NWC“, alles bieten was der Fan sich wünscht und trotz der kompakteren Ausrichtung keinen Deut ihrer Klase eingebüßt haben. SPOCK’S BEARD sind ohne ihr Wurzeln auch nur eine Sekunde zu leugnen zu homogenen Kompositionen gereift, bieten effizientes Songwriting und werden mit ihrer unverkennbar progressiven und überirdischen Instrumentalvorführung, alle alten Fans verzücken und wohl auch einige neue Freunde gewinnen können. Von den Qualitäten der einzelnen Musiker zu schwärmen scheint sinnlos, jeder kennt die Klasse der Herren, was mir aber ein Sonderlob entlockt, ist die deutlich weiterentwickelte Stimme von Nick, der sich zusehends zu einem perfekten Rock Sänger mausert und mit seiner angenehm rauen und doch charismatischen Röhre perfekt zur aktuellen Ausrichtung der Band passt. Es mag daran liegen, dass ich nie der unsterblichste Fan dieser Band war und man mag mich schimpfen, mag mich hassen und verdammen, aber für mich ist „Octane“ das bislang frischeste, ungezwungenste und beste SPOCK’S BEARD Album ! (....und was gibt’s besseres, als wenn durch einen einst traurigen Split, durch die aktuellen Solo Scheiben von Neil Morse und die unabnützbar geilen Alben seiner Ex Band, statt einem nunmehr zwei Sterne vom Prog Firmament strahlen...;-) Mehr von Spock’s Beard
Reviews
25.06.2018: Noise Floor (Review)01.11.2010: X (Review) 16.07.2008: Live (Review) 04.10.2002: Snow (Review) News
03.07.2015: "The Oblivion Particle" Artwork und Tracklist.18.06.2015: Artwork und Tourdaten 18.06.2013: Neuer Videoclip online. 24.03.2013: Lyricvideo zu "Afterthoughts" 20.11.2011: Nick D'Virgilio verlässt die Progger |
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