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L’ame Immortelle - Gezeiten (CD)
Label: BMG
VĂ–:
20.09.2004
Art: Review
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Man mag’s kaum glauben, aber auch ich hatte meine Phase, in der meine Einkaufstüten neben klassischen Metal/Hard Rock Gaben nicht selten eine astreine Gothic Scheibe beherbergen durften. Gut, diese Phase ist zwar vorbei und einige der erstandenen Dunkelziffern weilen nicht mehr in meinen Gemächern, dennoch kann ich mich bis heute mit guten Exemplaren dieser Gattung anfreunden und auch wenn dieser Sektor meiner Meinung nach schon mehr als ausgelutscht und von kasperltheatertauglichen Figuren übersät ist, wirft er immer wieder eine Überraschung ab.
Dass gerade unsere Landsleute L’AME IMMORTELLE, die mich in ihren Napalm Anfangstagen eher null berühren konnten und mich auch mit ihrer OOMPH! Kooperation eher langweilten, aber mal ein Album gebären würden, dem sogar Meinreiner Respekt zollen muss und das ich mir problemlos nach der neuen W.A.S.P. und vor der neuen MERCENARY reinziehen kann, ohne in Depressionen oder Langeweile unterzugehen, ist absolut überraschend.
Was sich mit „Es zieht dich davon“ noch eher mühsam anlässt entpuppt sich bei äußerst tanzbaren SILKE BISCHOFF –artigen Elektro Rockern a la „Rain“ oder „Masquerade“, poppigen Ohrwürmern a la „Kingdom“, schön dunklen Balladen wie „Fallen Angel“ oder „Ohne Dich“ und spätestens bei absolut hitverdächtigen Tanzflächenfegern „Stumme Schreie“, „Calling“ oder dem bereits bekannten „5 Jahre“ als absolutes Glanzstück. L’AME IMMORTELLE klingen ernsthaft und erwachsen, lassen neben all den Elektro Beats und behutsam düsteren Gothic Fragmenten immer wieder harte Gitarren erleben und schaffen ein Album auf durchwegs hohem Niveau, wirken absolut reif und glaubwürdig ohne wie viele ihrer Genrekollegen ins lächerlich Peinliche abzudriften und sollten mit ihren teils extrem hitverdächtigen Nummern locker in die Oberliga aufsteigen! Ein niveauvolles Artwork und eine feine Produktion runden diese sehr gelungene und für die Band wohl wegweisende Scheibe ab!
Wäre ich ein beinharter Gothic Fan würde ich „Gezeiten“ wohl gar mit der Höchstnote entlassen, so und mit obligatem „RockFaktorIstGleichNull“ Abstrich und dem Glauben, dass sich das Duo in Anbetracht des sicher vorstellig werdenden Erfolges noch mal steigern könnte bleibt eine, für meine „Position“, immer noch mehr als überraschende Acht!
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