Bislang waren mir diese doomenden Deutschen ja leider nur namentlich ein Begriff, dass die Bande bislang einige Demos (um genau zu sein drei Stück), zwei EPs und mittlerweile also den zweiten kompletten Schleppstreifen über die Jünger der Erde deckt, war und ist mir allerdings nicht verborgen geblieben. Da sich nun eben der jüngste Bremspacken in meinem Postfach einnistet, darf man sich auch endlich mal genauer mit den sorgvollen Erzählungen der Schwaben befassen.

Wie schon gesagt, Mirror Of Deception fabrizieren Doom Metal und diesen alles andere als schlecht. Bereits die ersten Sekunden von "Foregone" machen keine Geschenke. Vom ersten Ton des satt und schleppend ertönenden Einstiegsriffs an dominiert düster wehklagende Kunst, mit durch die Bank getragen schleppenden Songstrukturen, einprägsam und mit leichtem Viking touch behafteten Vokals und Gesangslinien und fernab aller gängigen Klischees oder Trends. Dafür allein gebührt jeder Band ein kräftiges Lob, Mirror Of Deceptiongewinnen aber definitiv weit mehr als nur einen Originalitätspreis. Die Band ist ihrer finanziell wohl leider wenig aussichtsreichen musikalischen Linie seit nunmehr elf Jahren treu und genau das merkt man ihrem Sound auch an. Zu keiner Sekunde weicht man von der vorgegebenen Rute ab, kein einziger Ton lässt auch nur einen Zweifel an der Reinheit der gebotenen Trauermelodien aufkommen, nein vielmehr ist jeder Anschlag, jeder auch noch so unscheinbar oder einfach klingende Einsatz oder auch die unspektakulärste Gesangslinie ein absolut verzweifelt, melancholisch aber einfach nur ehrlicher Klaggesang an die Welt und ein wunderschön packendes Bekenntnis zur Liebe an die Musik, die man erhabenen Kompositionen der Marke „Bleak“, „Deception Island“ oder dem kraftvollen „Metamophosis“ zu jedem Moment anhört. Auch wenn hier keine musikalischen Selbstbefriedigungseskapaden in Form bahnbrechender Solis zelebriert, nackenspaltende Power Attacken geritten oder irgendwelche potentiellen Hitsingles aus den Lenden gezwungen werden, jede einzelne Sekunde dieses hymnisch traurigen Albums ist erhaben und einfühlsam, saugt sich von Mal zu Mal tiefer in die Seele und trägt gepaart mit den ausdrucksstark epischen Vocals ihres dazu bei, einen der absoluten Doom Höhepunkte der letzten Jahre zu erschaffen.

"Foregone" ist nicht leicht verdaulich aber ohne Zweifel ein Meisterwerk seiner Gattung! Mirror Of Deception sind neben Doomshine wohl die absolut besten deutschen Vertreter ihrer Art und Freunde von heroischen Zunftvertretern der Marke Doomsword oder Thunderstorm, Traditionalisten aus dem Lager Count Raven oder Saint Vitus, aber auch Hardcore Helmträger, die sich bis heute an ihre Bathory Scheiben klammern und unverzagt Trinkhörner unterm Autospiegel mit sich karren können hier sicher nichts falsch machen!!

P.S.: Die Scheibe mit dem wunderschön stimmungsvollen Cover wird übrigens auch in einer auf 300 Stück limitierten Vinyl Edition erhältlich sein!!!