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Cover  
Cannibal Corpse - The Wretched Spawn (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ: 08.03.2004
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Art: Review
DarkScene
9.0
Es ist zwar schon eine längere Zeit vergangen, seit "The Wretched Spawn" das Licht der Welt erblickte; ich bin aber davon überzeugt, dass ein CANNIBAL CORPSE Review unerlässlich ist.

Die Plattenbesprechung könnte ich nun mit 2 Mottos einleiten, einerseits: "Wo CANNIBAL CORPSE draufsteht, da ist CANNIBAL CORPSE drinnen" andererseits "An CANNIBAL CORPSE werden sich weiterhin die Geister scheiden".

Zum einen muss ich sagen, dass ich kein Fan der ersten Stunde bin, ich besitze die "Tomb of the Multilated" und dieser Werk gefällt mir unglaublich gut, aber auch erst seit kurzem. Früher machte ich immer einen grossen Bogen um die Band, denn erstens gefiel mir ihr Image nicht und zweitens wars mir einfach zu heftig. In letzter Zeit aber fand ich an ihrem Image gefallen und ich habe die vorletzte CD "Gore Obsessed" günstig über Ebay erstanden. Was war ich anfangs von diesem Rundling enttäuscht. Die Blastbeats fehlten zur Gänze und auch sonst waren die Songstrukturen bei weitem nicht mehr so wirr und anspruchsvoll. Erst nach einigen Durchläufen habe ich mich mit dem "neuen Stil" angefreundet und ich muss zugeben, dass ihnen das gedrosselte Tempo gut zu Gesicht steht (versteht mich jetzt aber nicht falsch, langsam sind CANNIBAL CORPSE aber bei "Splattergott" nicht!!!) An das Meisterwerke "Gallery of Suicide" kommt diese CD nicht heran.

Was hat das nun alles mit "The Wretched Spawn" zu tun, ich höre schon die Rufe: Thema verfehlt, setzen 5 ;) Auf "Wretched Spawn" wird der Stil von "Gore Obsessed" konsequent fortgesetzt. Lange Rede kurzer Sinn, wer also Fan der ersten Stunde ist und mit "Gore Obsessed" nichts anfangen kann, der wird vermutlich auch mit der Letzten nichts anfangen können (reinhören sollte man aber trotzdem!) Alle anderen, so wie ich werden an diesem Werk die helle Freude haben.

Ich könnte nun die Diskussion über Brutalität im Metal vom Zaune brechen. Viele Anhänger behaupten, dass gerade diese Slomo-Grooveteile die Aggressivität des Metals ausmachen und nicht selten werden Bands wie HELLHAMMER oder ST. VITUS als die heavieste Band der Welt bezeichnet. Andere wiederum behaupten, dass diese Blastbeats die Musik so aggressiv machen. Ich bin Anhänger beider Lager und ich muss zugeben, dass es auf mehr ankommt und CANNIBAL CORPSE machen auf ihrer neuen CD auch wieder alles richtig. Egal ob sie auf dem neuen Werk nun groovigere Songs spielen oder diese straighten in die Fresse Kracher.

Die kannibalistischen Musiker sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Alex Webster am Bass ist ein Meister seines Faches, leider rückt ihn die Produktion etwas in den Hintergrund und der Bass knarzt bei weitem nicht so. Corpsegrinder brüllt und schreit sich gekonnt die Seele aus dem Hals und könnte keine krankeren Gesangslinien finden. Die beiden Gitarristen sind der Wahnsinn pur. Über Pat O´Brien, der mal bei NEVERMORE gespielt hat, muss man wohl keine Worte verlieren. Dieser Wahnsinnige spielt einfach die unglaublichsten und kranksten Leads und Riffs. Jack Owen (mittlerweile ausgestiegen) steht Pat um nichts nach. Ich bin bereits gespannt, was CANNIBAL CORPSE ohne Jack machen und wie sich der Sound ohne Jack (weiter)entwickelt. Paul Mazurkiewicz knüppelt auf den Kopftöpfen rum, dass es eine wahre Freude ist - immer wieder unglaublich, welche Wechsler und Übergänge Paul zum Spielen in der Lage ist.

Die Produktion klingt gleich wie beim Vorgängerwerk "Gore Obsessed". Der Sound ist unglaublich druckvoll und heavy. Es macht tierischen Spass, dieses Teil laut durch die Boxen zu jagen. Kleiner Nachteil, wie schon zuvor erwähnt, die Bassgitarre ist etwas im Hintergrund.

Das Cover ist wiedermal typisch, viel Blut und natürlich - wie kann es andert sein - auch wieder indiziert ;)

Was könnte ich zu so einem Werk noch sagen, also an das Highlight "Gallery of Suicide" reicht dieses Werk nicht heran, obwohl man diese CD mit "The Wretched Spawn" nicht vergleichen kann. Auf alle Fälle ist diese Scheibe ein würdiger "Gore Obsessed" Nachfolger. Bis auf Track 3 "Decency Defied" gibts meiner Meinung nach keine Ausfälle. Der 3. Song wäre ein genialer Groover, nur habe ich einfach den Eindruck, dass ihnen diese Nummer etwas zu lange geraten ist. Die restlichen Songs sind alle absolut hochkarätig und es wird wieder eine für Deathmetalverhältnisse grosse Bandbreite abgedeckt. Straight in your Face Kracher (wie der Einstiegssong), anspruchsvolle Nummern wie "Cyanide Assassin" (man höre sich nur dieses zweistimmige Lead an). "Festering the Crypt" ist dann schon wieder fast eine Doomnummer. Die Tracks sollte sich der geneigte Hörer aber schon mehrmals durch die Lauschkanäle jagen!

Also mir gefällt dieses Werk und CANNIBAL CORPSE machen einfach Spass. Alle Deathlunatics kann ich dieses kleine Meisterwerk nur ans Herz legen!

http://www.cannibalcorpse.net/
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