TORCHBEARER, noch nie gehört, soll eine neue schwedische Newcomerhoffnung sein. Wenn es um Newcomerbands und Schweden geht, dann bin ich vorsichtig, denn meistens tendieren diese Bands Richtung Melodicdeathmetal und dieses Genre hat mich nie sonderlich interessiert.
Aber diese TORCHBEARER stellen scheinbar eine Ausnahme dar, denn immerhin handelt es sich hierbei um die Debutcd "Yersinia Pestis", die in Zusammenarbeit von Metalblade und Cold Records veröffentlicht wird - kleines interessantes Detail am Rande.

Die CD ziert ein äusserst ansehnliches Cover, das richtig Lust auf mehr macht.
Der Pressetext scheint auch vielversprechend, ich zitiere wörtlich: "Endlich: Die schwedischen Metal Maniacs TORCHBEARER haben die Aufnahmen zu ihrem Debütalbum "Yersinia Pestis" abgeschlossen und das Endresultat ist wirklich beeindruckend! TORCHBEARER ist ein dreckiger Bastard aus DARK FUNERAL, DEICIDE und HYPOCRISY, das perfekte Bindeglied zwischen Death und Black Metal, das hier und da auch Anleihen am Thrash Metal an den Tag legt. Unmengen an geilen Riffs, einprägsame Songstrukturen und ein hoher technischer Anspruch machen aus diesem Album ein Fest für qualitätsbewusste Extrem-Metaller! Das Album wurde in den schwedischen Black Lounge Studios mit dem Produzenten Jonas Kjellgren (Carnal Forge, Cintinex) aufgenommen. Das Artwork stammt von Pär Johansson. In den Reihen von TORCHBEARER finden sich Musiker solch anerkannter Bands wie Unmooored, Incapacity, Solar Dawn, Setherial und Satariel."

Dieses Pressinfo hat meine Neugier enorm gesteigert. Ich stehe den Pressemittelungen zwar immer etwas kritsch gegenüber, denn jedes Label will doch die Bands in einem guten Licht darstellen - es geht ja doch um Verkaufszahlen.
Mit grossen Erwartungen habe ich diese CD nun in meinem Player gelegt und erstmals vorsichtig den Playknopf gedrückt. Nun bin ich mal gespannt, ob diese Musik das hergibt, was der Pressetext verspricht. .......... Einigen Minuten später, um genau zu sein 36 Minuten später, habe ich auf den Repeatknopf gedrückt und gebe mich nochmals den Klängen hin.
Was ich höre zu bekomme, begeister mich total. Denn einerseits wird Highspeedgebolze geboten, der Drummer ist enorm schnell und fähig. Auch der Songaufbau ist nicht allzu simpel und das Tempo wird auch variiert - dadurch kommt mit Sicherheit keine Langeweile auf. Die Nummern sind auch nicht vorhersehbar, mehrmaliger Konsum gerettet.
Was aber an dieser CD herausragend ist, sind die Vocals von Pär Johansson, der einerseits Gekrächze überzeugend rüberbringt und auch das Gegrunze kommt gut aus Boxen. Die Vocals sind sehr abwechselungsreich und sicher ein grosser Pluspunkt.
Ein weiterer Pluspunkt sind die bereits angeschnittenen Riffs, die angenehm zwischen Thrash, Death und Blackklängen angesiedelt sind und dem Ganzen eine eigenständige Note gibt.
Einzelne Nummern hevorzuheben, macht keinen Sinn, jede Nummer killt und es sind auch keine Aussetzer auszumachen.

TORCHBEARER haben wirklich ein sehr abwechslungsreiches, ausgereiftes, geniales Werk abgeliefert, das durchaus eine breite Fanbasis ansprechen könnte. Also Thrash, Death und Blackmetalfreaks sollten getrost mal beide Ohren riskieren. Hut ab, Jungs, weiter so!