Europas amerikanischste Rock Band seit PRETTY MAIDS meldet sich zurück.

Dass Gotthard mittlerweile zur absoluten Elite des Mainstream Hard Rock zählen ist ja wohl ebenso bekannt wie die (leidige?) Tatsache, dass die Herren Eidgenossen seit ihrem kommerziellen Erfolg mit "Open" nicht mehr ganz so tief in die Bergwelt rocken wie einst auf dem Überknacker "G.". Schade ist's allemal - da aber alle bisherigen Releases der Schweizer über jeden Zweifel erhaben und voller Klasse waren, kann man´s verschmerzen und auch wenn’s heutzutage weit seichter zugeht, machen die Alben der Mannen immer wieder Spaß.

Entgegen vieler Presseankündigungen geht "Human Zoo" also definitiv nicht "back to the roots", sondern führt den auf "Open" und "Homerun" eingeschlagenen Kurs konsequent fort. Gotthard klingen dabei noch mal ausgereifter und selbstbewusster, als auf den bisherigen Werken und decken fast das gesamte Spektrum ihrer Karriere ab. Die Songs haben allesamt absolute Klasse und kommen feinst produziert von der Piste. Beim einführenden Titeltrack kommt den Männern ein bodenständig grade rockender Knacker aus, "What I Like" klingt enorm geil, brilliert mit ausgereiften Arrangements und absolutem Midtempoohrwurmfaktor, bevor mit "Have A Little Faith" eine gewohnt starke Tränendrückballade abbrutzelt. Alles beim Alten also - perfekte Midtempowipper (Janie's Not Alone, "One In A Million"), feinste Gutelaunerocker a la "Top Of The World" und schlicht perfekte Rock Balladen ("Still I Belong"), dargeboten von einer absolut professionellen Band und intoniert von einem der besten Hard Rock Sänger unserer Zeit, machen auch "Human Zoo" zu einem überdurchschnittlichen Rock Album, das sowohl die Hard Rock Fans als auch die breite Masse des Erdballs begeistern kann.

Klar: Das Debut und "G." bleiben unerreicht - für Feinköstler, denen auch die letzten Werke gemundet haben, ist aber auch "Human Zoo" ein schmackhafter Happen und über die live Qualitäten von Gotthard-Songs braucht man eh nicht gesondert zu philosophieren.....