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9.0
Manchmal versteht man die Welt schlicht überhaupt nicht mehr. Während sich renommierte Grössen der Szene jahrelang an ein neues Album heranquälen müssen, dass dann oft eh nur mittelmässig ausfällt, schieben die deutschen Proggies Everon nur wenige Monate nach ihrem genialen Meilenstein "Bridge" (für mich persönlich schon jetzt eines der besten Prog Rock/Metal Alben aller Zeiten) ein neues Kunstwerk nach.
"Flesh" nennt sich die neue Gabe und spätestens nach dem dritten Durchlauf steht fest, dass Everon fast problemlos an die Klasse des Vorgängers anschliessen. Vielleicht noch um eine Ecke verträumter und trauriger als bei "Bridge" offenbaren sich acht absolute Perlen zeitloser Musik. Melancholisch und dramatisch knüpfen die Jungs mit dem wunderschönen "And Still It Bleeds" genau da an, wo sie mit "Bridge" aufgehört haben. Mit zarten female Vocals aufgerüstet offenbart der holde Opener bereits all die genialen Elemente, die Everon auszeichnen und spätestens nach dem monströs erhabenen Refrain steht wieder fest, dass wohl auch "Flesh" ein überirdisches Stück Musik ist. Ausgefeilt und wie aus einem Guss strömt eine Göttergabe nach der anderen aus den speakern. Truamsongs wie das schöne "Pictures Of You", das perfekte "Half As Bad" oder das herrliche Pianoduett "The River", das in einem pervers schönen Finale gipfelt, sind schlicht überirdisch und derzeit von keiner anderen Band zu realisieren. Der Herrlichkeit nicht genug, servieren Everon mit dem Titeltsong einen knapp viertelstündigen Monumentaltrack, der mir endgültig den Rest gibt. "Flesh" beginnt als wunderschöne Halbballade mit tollem Instrumentalteil, mündet in schwere, jederzeit aber von traumhaften Melodien wie auf Wolken getragene Riffs und mutiert in einen wuchtig riffenden, mit verzerrten Vocals überraschend bedrohlich scheindenden Mittelteil, um von den erlösend verträumten Clear Vocals wieder besänftigt zu werden. Jede weitere Erörterung ist sinnlos - Everon sind am Gipfel des Prog Rocks angelangt und alle die auch mal mit ruhigeren Soundelementen verkehren können und Sinn für Qualität haben, müssen diese Band huldigen. Auch wenn ich es nie und nimmer für möglich gehalten hätte, ist "Flesh" nicht nur gleich stark wie der sensationelle Vorgänger, sondern stellt diesen, vielleicht aufgrund des grandiosen Titeltracks, sogar noch in den Schatten. Everon sind eine der begnadetsten Bands unserer Zeit und jeder der kein totales Brett vorm Schädel und Sinn für anspruchsvolle Rockmusik auf allerhöchstem Niveau hat, wird die Band ebenso lieben wie ich. Trackliste
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Reviews
14.05.2008: North (Review)18.09.2003: Missing From The Chain (maxi) (Review) 09.06.2002: Bridge (Review) |
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