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458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
9.0
Wie klingt wohl eine äußerst Gaumenversüßende Kreation aus OCEAN MACHINE, FEAR FACTORY, SOILWORK, PAIN und THE KOVENANT, garniert mit einer kleinen Portion WALTARI und veredelt von einer sagenhaft geilen Produktion, die massig Hitpotential, ungeheure Härte, Aggression und unzählige poppige Elemente zu bieten hat?
Schwer möglich oder! Wahrscheinlich klingt genau jene surreale Delikatesse dann aber genau so wie das neue Album der dänischen Jungspunde RAUNCHY. War der Vorgänger noch eine sehr belanglose FEAR FACTORY Kopie, weis der aktuelle Silberling bereits nach den ersten Sekunden des erbarmungslosen Monsterriffings von „Join The Scene“ zu fesseln. Ein unbarmherziger Hammer, der sofort bis in die letzten Samenstränge wuchert und dem AUSSCHLIESSLICH weitere Brutalo-Hits folgen sollen! RAUNCHY leben von extremen Soundcollagen, sauharten Riffs, die bedenkenlos auf einer Vielzahl von Death/Thrash Scheiben brillieren könnten, sensationell massivem Schlagzeuggeballer und den sehr gelungenen Wechselvokals von Shouter Lars, der einerseits wie eine Mischung aus Tägtgren und Anders Frieden, andererseits aber versöhnlich wie Devin Townsend oder Kärtsy von WALTARI einherträllert. Die Songs leben von Abwechslung, auf die extremsten Metzelparts folgen geniale Melodien, auf die heftigst gebrüllten Strophen folgt ein mit Keyboardteppichen ungemein dicht und atmosphärisch dargebotener Refrain, der wohl noch Udo Huber zur Discokugel mutieren lassen würde und jeder Song bleibt auf lange Zeit interessant und unabnützbar. Ich hör mir die Scheibe nun sicher zum 20. mal an, aber es ist immer wieder verblüffend, was für ein ungeheures Soundspektrum sich offenbart, und wenn ich hier auf jeden Song eingehen würde, tät ich noch Stunden schreiben. Wer aber einen kurzen Geschmacksstimulanten benötigt, der soll sich mal mit dem hysterischen Ohrwurm (!) „Summer Of Overload“, dem brachialen Thrashschunkelschlager „9-5“, oder dem fulminanten „Watch Out“ (für dessen harten Dance Groove sich wohl selbst Peter Tägtgren ein Bein abholzen würde) befassen und selbst entscheiden, ob er sich mit den Risiken und Nebenwirkungen dieser brachialen Ereignisse anfreunden kann. RAUNCHY sind definitiv nix für schwache Nerven, knüppeln zwischen all ihren ohrwurmtauglichen Refrains wie die Sau und die Songs lassen ihre wahre Größe sicher nicht beim ersten Mal erkennen, schwache Nummern gibt’s aber eben so wenig zu erforschen wie Trendanbiederung oder lieblos aneinander gepfuschtes Diebesgut bekannter Acts und Kritikpunkte sind sowieso strikt auszuschließen. „Confusion Bay“ ist ein absoluter Hammer und für mich bis jetzt die geilste, interessanteste und erfrischendste Scheibe des noch jungen Jahres. Trackliste
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