Irgendwie schon sonderbar, dass gerade ich die Obergruftigothkapelle UMBRA ET IMAGO erbe und ein Review über deren mehr oder minder tolle live- DVD (inkl. Audio CD) schreiben darf (...oder muss). Na ja spricht wohl nicht für die überwältigende Euphorie für die Band, aber was soll´s. Dem Gothic sound abgeneigt bin und war ich ja nie und zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich sogar die Umbra Et Imago CD „Gedanken eines Vampirs“ bei mir zu Hause rumliegen habe.

So schieb ich nun mal (noch während der letzten Klänge meiner holden „Wings Of Destiny“ LP von Magnum) die DVD der Sadomasogrufties in die Röhre und lass deren erste visuellen Ergüsse vorab ohne Ton ablaufen. Vielleicht war der übermenschliche geniale Sound von Magnum daran schuld, vielleicht ist meine Toleranz gegenüber solch bedauernswerten Gestalten wie es UMBRA T IMAGO sind einfach zu gering, oder (und das is es wohl) die Band is einfach grottig schlecht und in ihrer live Performance oberpeinlich. Nette Bühne, amüsante aber auch nicht wirklich übermässig hübsche Damen, die in dezenten Lack & Lederfetzen aber eigentlich eh nackt herumturnen, weibisch schwule Musiker (gegen deren optische Erscheinung Dee Snider oder Vince Neill wie der Terminator wirken) und ein Sänger, dem ich aufgrund seiner unsympathischen Visage wohl unangeschaut eine drücken würde. Dem nicht genug und weil es ja wirklich mehrere hässlich oder peinliche Bands gibt, ist die Germanenkombo meiner Ansicht nach musikalisch auch maximal Durchschnitt. Sind die Studioergüsse der Mädels ja noch recht annehmbar und meist gut tanzbar offenbaren sich live die nackten Tatsachen und abgesehen von der nett konzipierten Proletenshow gibt´s einen Offenbarungseid nach dem anderen. Der Sound ist nicht mehr als rammsteinriffgeschwängertes Gruftiegedudel ohne jeder Klasse, ohne sonderliche Höhepunkte und vor allem ohne jegliche Innovativität. Der Gesang des Frontkasperls mit dem fast schon nach Rufmord riechenden Pseudonym „Mozart“ is unterste Schublade und auch wenn einige songs recht nette Texte haben, sind Texte wie „Milch“, „TV macht krank“ oder „Alles Schwarz“ einfach nur Scheisse und lächerlich. Wenn sich so ein weissfotziger Germane dann noch Billy Idol´s „White Wedding“ versaut und Gott-Falco´s „Amadeus“ verunstaltet, dann ist all meine Geduld endgültig überstrapaziert.

Zum Abschluss dieser Erotikmesse für lahme Notgeile sollte der Objektivität halber vielleicht noch gesagt sein, dass die DVD/CD im feinen Digipak daherkommt, gutes Bild, viel Nebenmaterial und eine ziemlich fette Show in gutem Ambiente transportiert und für Fans der Truppe wohl eine erotisierende Sache is.
Ich find´s scheisse und meiner Meinung nach sind die alten Sachen der Band weit ehrlicher und origineller. Eigentlich ja egal, aber wenn so ein Schminkständeri wie „Mozart“ dann zum Abschluss des Gigs noch verlautet, dass Tags zuvor Gotthard in der selben Halle einen Gig aufgenommen haben der langweilig gewesen wäre, dann sollte man wohl festhalten, dass Gotthard Party machen und solchen Sado-Schwuchteln wie UMBRA ET IMAGO wohl noch in einer Telefonzelle den feuchten Sack trockenrocken.