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Hail!
30.04.2009, Hafen, Innsbruck
Der Abend stand von Vornherein unter eigenartigen Vorzeichen. Einerseits strebte der Metal Fan gen Hafen von vier Vollprofis dargebotene Klassiker der Metal History zu genießen. Andererseits wurde man das Gefühlt nicht los, eine identitäts- und herzlose Sause zu erleben, deren Motto unterm Strich nur der schnelle Rubel sein konnte. Dieser Eindruck wurde zudem mit einer satten Eintrittsmiete von €28,- verstärkt. Keine Coverband der Welt, zudem ohne Vorband, sollte so viel wert sein und der magere Besuch von geschätzten 150 Bangern zeigte nachhaltig, dass nicht nur meine Wenigkeit so dachte.
Sei’s nun aber wie’s sei. Hail enterten um knapp halb Neun die – selbstredend – karge und nur mit Standardlicht geschmückte Bühne und starteten mit "Ace Of Spades" in ihren knapp 80-Minütigen Set. Daran, dass die all-star Truppe mit Gitarrist Andreas Kisser (Sepultura), Tim "Ripper" Owens (ex-Judas Priest, Beyond Fear, Yngwie Malmsteen, ex-Iced Earth), Drummer Jimmy DeGrasso (Alice Cooper, Megadeth) und Kult Bassist David Ellefson (F5, ex-Megadeth) rein spielerisch über jeden Zweifel erhaben sein würde bestand eh kein Zweifel. Solche Profis müssen für diese Setlist wohl nicht mal in den Proberaum gehen, zumal der Abend 15 Jahrhundert Metal Songs beinhalten sollte, die solche Musiker wohl seit Ewigkeiten im Schlaf spielen könnten. Zudem muss man hier einmal mehr eine Lanze für Ripper Owens brechen. Der Kerl war zwar nicht gerade hoch motiviert und musste wohl die ein oder andere Textzeile aus seinem „schlauen Buch“ ablesen, das zu seinen Füßen lag, rein stimmlich kann er aber absolut alles und das zeigte er an diesem Abend einmal mehr höchst eindrucksvoll. Die Stimmung war so euphorisch, wie sie eben sein konnte. Der Sound war nahezu perfekt und es tat ja wirklich gut, wieder mal bretternde früh 90er Hits wie die gottgleichen Pantera Gaben "Fucking Hostile" und "Walk", Sepultura Granaten Marke "Territory"/"Refuse Resist" oder legendäre Evergreens wie "Symphony Of Destruction" (Megadeth), "Balls To The Wall" (Accept) und die Judas Priest Klassiker "Grinder", "The Green Manalishi" oder "Metal Gods" live zu hören. Auch der Rest der Feier war mit Black Sabbath’s "Neon Knihgts", dem Iron Maiden Smasher "Wrathchild" oder der späten Metallica Verneigung "Whiplash" Gottgabe pur und hätten Hail am Ende eines Festivals, nachdem ihre eigenen Bands auch schon auf der Bühne standen den krönenden Abschluss vor befriedigten Fans gegeben, hätte man ihnen für solch einen coolen Auftritt wahrlich den Arsch abgefeiert. So blieb auch am frühen Ende des Abends der schale Beigeschmack, dass dieses Projekt namens Hail nicht mehr als eine lieblose Idee mehr oder minder satter Profimusiker war, in der weder Herzblut noch großes Engagement steckt und die spätestens nach den wohl durchwegs schwach besuchten Euro Dates wieder vorbei sein wird. Was im ausgehungerten Südamerika für volle Hallen sorgt, muss in Europa noch lange nicht zünden meine Herren. Die Leute sind nicht dumm, schon gar nicht in Zeiten, wo jeder seinen sauer verdienten Euro zweimal umdreht. Selten hat man so viel perfekten Metal, so viele perfekt dargebotene Hits in so kurzer Zeit erlebt und dennoch nicht von Superlative erzählen können… Hail Setlist: 1. Aces Of Spades 2. Territory 3. Symphony Of Destruction 4. Grinder 5. Fucking Hostile 6. Walk 7. Balls To The Wall 8. Neon Knights 9. Wrathchild 10. Green Manalishi 11. Metal Gods 12. Peace Sells 13. Paranoid --- 14. Refuse/Resist 15. Whiplash www.Hailtheworld.com Hail Myspace Site Mehr Fotos wie immer auf Photopit.com. |
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