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Axel Rudi Pell, Fighter V
08.10.2024, Backstage, München 
Risen Symbol Tour  
Man darf sich nach einer Klasseshow voller Höhepunkte einmal mehr tief vor den unzähligen trendfreien Melodic- Hard Rock und Metal Klassesongs verneigen, die ARP seit mittlerweile knapp 40 Jahren kreieren...
DarksceneTom
DarksceneTom
(142 Live-Berichte)
Unfassbare acht Jahre ist es schon wieder her, dass wir unsere letzte Axel Rudi Pell-Show im Wörgler Komma besucht haben (zum Livereview).
Viel zu lange eigentlich und so ist es gut, dass wir heute endlich wieder vom Herz der Alpen aus Richtung Backstage, München pilgern um dem blonden Meister, seiner Band und seinem unfassbaren Sänger endlich wieder mal die Ehre zu erweisen. Dass ARP zudem mit "Risen Symbol" (zum Review) wieder ein richtig starkes und auch ziemlich heavy tönendes Studioalbum im Gepäck haben, macht die Vorfreude nur größer und, soviel steht fest, enttäuscht sollte heute keiner werden. Ganz im Gegenteil!

Fighter V

Um Punkt 20:00 Uhr steht mal vorab einer der neueren, starken Hard Rock Exporte aus dem Land der Eidgenossen auf der Bühne. Fighter V haben zwar einen katastrophalen Bandnamen, ihr kitschfreier 80er AOR- / Melodic Hard Rock im Stil jener großen Idole, die in den 80er Jahren die MTV-Videocharts dominiert haben, macht aber gut was her. In der Schweizer Tradition superber Hard Rock Bands mit Sinn für gute Melodien und Hooklines, liefern die fünf Jungs auf ihrer Tour zum zweiten Album "Heart Of The Young" eine grundsolide Show.

Der jugendliche Charme, die unverblümten 80er-Akzente und das kompakt gute Songwriting sind die ideale Basis für einen rundum unterhaltsamen Set, mit dem sich Fighter Five auch in die große Erblinie jüngerer skandinavischer Hochkaräter ala H.E.A.T. oder die unerreichten Brother Firetribe, ja sogar Nestor einreihen können. Dass die Jungs neben lässigen Gitarren, den signifikanten Keyboards und feinen Melodien mit Emmo Acar einen klasse Sänger an Bord haben, rundet ihr Gesamtpaket fein ab. Anders wäre es auch kaum möglich eine gewagte, aber sehr starke Version des Whitesnake -Manifests "Here I Go Again" in die Halle zu schmettern. Hut ab! Das muss man sich trauen und man muss das auch können!



Fighter V kann und sollte man live, wie auch auf Platte weiter am Spickzettel haben. Nach lässigen 45 Minuten gepflegter AOR/ Melodic Hard Rock Show mit amtlicher 80er-Stadionnote und dem ein oder anderen hartnäckigen Ohrwurm, darf man von den Schweizern noch Einiges erwarten!

Setlist Fighter Five:
1. Speed Demon?
2. Can't Stop the Rock
3. Here I Go Again (1987-Version)
4. Dangerous
5. Run N' Hide Away
6. Heart Of The Young
7. Power
8. Radio Tokyo



Axel Rudi Pell

Lang ist es her, dass wir mit Meister Pell die Ehre hatten. Zu lange eigentlich, denn live sind Axel Rudi Pell immer wieder ein absoluter Genuss und mit ihren Unmengen an großen, zeitlosen Songs und Hits haben sie immer genügend Weltklasse im Set, um restlos zu begeistern. Wer jemals in seinem Leben eine Liebe für melodischen Hard Rock und Heavy Metal gefühlt hat, der muss ARP und seine mystischen Songs einfach lieben, und weil Axel mit Jonny Gioeli seit fast 30 Jahren einen der allerbesten Sänger des Erdballs in seinen Reihen hat, wird ohnehin jede einzelne Show zu einem absoluten Ohrenschmaus und Triumphzug.

So auch heute, obwohl Jonny bereits vor der Show auf die Bühne kommt und von seinem höllischen Hexenschuss erzählt, den er sich am Tag der Show eingefangen hat und der ihn in seinen Bewegungen einschränken wird. Macht nix, die Stimme ist magisch, gülden, makellos und die Ausstrahlung des Amis macht das alles sofort wieder weg, sobald er das Mikro in Händen hält.
Es ist angerichtet und es wird munden!



21:15 Uhr, die Show beginnt und es ist schön, wenn sich manche Sachen einfach nicht ändern. Es ist gut, wenn man sich in Zeiten wie diesen noch auf jemanden verlassen kann. Bei einer Axel Rudi Pell Show kriegt man genau, was man erhofft und erwartet. Man kriegt die vollprofessionelle, makellose Melodic-Hard Rock und Metal Show voller Klasse, voll guter Stimmung und voller zeitloser Hits.

Das beginnt mit einem knackigen "Forever Strong" und dem heavy groovenden "Wildest Dreams" genau so packend und klasse, wie man es sich wünscht.
Der Sound ist dicht und heavy, die Band superb und Gioeli singt wie ein Gott. Stellenweise sichtlich mit Schmerzen kämpfend, läuft er diesmal zwar nicht wie ein Irrer über die Bühne, die Performance ist dennoch alles andere als statisch und höllisch inbrünstig. Wie gewohnt läuft einem angesichts seiner Vocals immer wieder eine meterdicke Gänsehaut über den Rücken.
Wie gesagt: Schön, wenn sich gewisse Sachen nicht ändern!

Die Show geht von Beginn an runter wie Öl und die Zeit vergeht im Flug. "Strong As A Rock", ein intensiv schönes "Hallelujah" und die ausgegrabene "Masquerade Ball"-Perle "Voodoo Nights" geleiten zu meinem persönlichen Höhepunkt des Sets. Wenige Songs sind je schöner gewesen als "Oceans Of Time". Es ist und bleibt eine der emotionalsten und gefühlvollsten Metal Balladen aller Zeiten. Wenige Gesangslinien lassen mich livehaftig so in Ehrfurcht erstarren, wie diese und wenn Sir Gioeli danach mit "Mystica" einen der besten Epic-Longtracks ever intoniert, dann quillt die Gänsehaut restlos über und man weiß, dass es sich immer wieder bedingungslos lohnt Axel Rudi Pell die Ehre zu geben. "Mystica" ist unsterblich und Axel zelebriert sein Solo vollkommen zurecht, während er quer durch das Backstage wandert und seinen Fans dabei einmal mehr sympathisch, bescheiden und nahbar für die Treue dankt.
Wir danken ebenso!



Danach muss man erst mal wieder die Kurve kriegen. Das gelingt mit dem neuen Groover "Darkest Hour" und seiner modernen, fetten Klangkulisse ausgesprochen gut, bevor mit "Carousell" der nächste unsterbliche Ausnahmetrack in perfektem Klang durch die Halle braust. Wie genial sind dieser Groove und diese Melodie. Dieser Jahrhundertsong könnte ewig dauern und würde nicht langweilen. Absolute Weltklasse!

Das Keyboardsolo von Ferdie, der einmal mehr großartige Backings singt, geht auch vorbei und mit der epochalen Ballade "The Line" und einem in Inbrunst und exzessiv großartiger Stimme versinkenden Gioeli, heißt es wieder:
"Hell Of A Goosebump"! Zum Niederknien.

Ein Traum, aus dem man beim coolen "Beautiful Day" erwacht. Die Nummer funktioniert gut und macht Stimmung, auch wenn mir persönlich immer ein eigener Song von ARP lieber wäre. Natürlich ist auch der U2-Track (ebenso wie zuvor Cohen‘s Evergreen) verdammt stark umgesetzt. Bei der Menge an Hits, die ARP mittlerweile nach über 20 Studioalben haben, würde ich aber immer lieber ihre eigenen Songs hören. Aber das ist wohl jammern auf hohem Niveau, ebenso wie beim Drumsolo, das diesmal aber erfreulich kurz ausfällt und den Fluss der bärenstarken Show nicht weiter stört.



Damit ist es dann nämlich auch schon wieder vorbei mit jeglicher Kritik. Wie denn auch, wenn das Intro zum epischen "The Masquerade Ball" jeden Funken Aufmerksamkeit abverlangt. Man weiß was kommt. Ein epischer melodischer Heavy Metal Übersong! Eine Nummer, die beinahe auf derselben Stufe wie "Heaven And Hell" steht und bei der einen die übermenschlichen Vocals von Jonny einen immer wieder endgültig und restlos zerstören. Besser geht nicht. Jonny Gioeli ist und bleibt einer der allerbesten seiner Zunft und weil sich das neue "Ankhaia" im bekannten Medley mit "Casbah" richtig gut macht, ist auch das Finale der regulären Show ein absoluter Genuss!

Die Pause ist knackig kurz. Axel Rudi Pell kommen grinsend zurück, um mit "Fool Fool" und "Rock the Nation" nochmals saftig zu rocken, Party zu machen und nach zwei Stunden unter tosendem Jubel eine weitere perfekte Hard Rock-Metal-Show zu beenden!

Man darf sich tief verneigen. Vor den unzähligen trendfreien Klassesongs, die Axel Rudi Pell seit mittlerweile 40 Jahren kreiert. Vor seiner unbeirrbaren Konstanz, seiner glaubwürdigen Authentizität, seiner unfassbar guten und spielfreudigen Band und seinem so überragenden Sänger, der live, wie auch Platte einfach nur umwerfend ist.
Axel Rudi Pell live: Das ist ehrlich und sympathisch, packend und überzeugend, zeitlos und großartig gleichermaßen! Wir kommen wieder!


"We touched the rainbow. We cross the castle of the Kings and Queens
Mysterious journey. On our way through the gates
Black moon on the horizon. Sailing on through the oceans of time
Will we ever arrive?"




Setlist Axel Rudi Pell:
1. Forever Strong
2. Wildest Dreams
3. Strong as a Rock
4. Voodoo Nights
5. Hallelujah (Leonard Cohen cover)
6. Oceans of Time
7. Mystica (With drum Solo)
8. Darkest Hour
9. Carousel
10. The Line
11. Beautiful Day (U2 cover)
12. The Masquerade Ball / Casbah / Ankhaia
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13. Fool Fool
14. Rock the Nation



Für die ergänzenden Fotos bedanken wir uns bei Fighter Five und vor Allem bei Christina Pell und bei Axel Rudi Pell persönlich, die uns auf kurzem Wege ausgeholfen haben….



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