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Vicious Rumors
26.05.2011, Weekender Club, Innsbruck 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Bereits zum zweitem Mal in kurzer Zeit schlägt an diesem heißen Donnerstag im Mai die Stunde für die livetechnische Kooperation Darkscene / Weekender.
Getreu dem Credo: Im Sinne des Metal und von Fans für Fans waren es diesmal nach den Newcomern Billion Dollar Babies wahre Dinosaurier, und unumstrittene Redaktionslieblinge, die zu Gast in Innsbruck begrüßt wurden.

Vicious Rumors waren zeitlebens unterbewertete Götter. Für große Teile unsrer Crew jedoch waren sie eine der ersten großen musikalischen Lieben, und sind nach wie vor eine Band mit Ausnahmestatus, deren großartige Songs man im Schlaf mitsingen könnte. Da dies früher wie heute leider nicht alle selbsternannten Metalfans so sehen, und die Herren aus San Francisco seit jeher ein Fall für Eingefleischte waren, ist es erwartungsgemäß auch im Jahre 2011 nur schwer möglich, mehr als eine Handvoll stilsicherer Banger mit Geschmack zu einer Show von Vicious Rumors zu bewegen. So sind es auch heute leider nur knapp 70 Banger, die ihren Arsch in den Weekender Club schaffen, um einer Legende ihre Ehre zu erweisen, und sich eine gehörige G’nackwatschn abzuholen.
Traurig, aber wahr. Vergleicht man die Zahl mit Millionenstädten wie Wien oder München, wo auch nur zweistellige Zuseherzahlen verbucht wurden, und bewertet man die Stimmung, die der Mob in der heutigen Nacht entfacht, ist die Welt zwar irgendwie wieder in Ordnung, bitter ist es aber dennoch. Für Band und Veranstalter.



Fakt ist: Konzerte, die Darkscene gemeinsam mit dem Weekender Club veranstalten darf, sind und bleiben Herzenssache. Wir werden ausschließlich Bands präsentieren, die wir lieben und zu denen wir 100% stehen. Dass das nicht immer die große Masse anspricht, ist ein anderes Thema - ob man für all den Enthusiasmus und das Engagement irgendwann belohnt wird allerdings auch.
Tatsache ist, dass die Innsbrucker und Tiroler einfach sehr viel über fehlende Konzerte lamentieren, im Ernstfall aber viel zu selten ihren Arsch hochkriegen. Jammern allein hilft nix Leute, danach ist es meist zu spät, denn selbst die größten Idealisten müssen am Ende der Reise die Finanzen prüfen. Wir hoffen auf die Zukunft. Im Sinne des Metal und seiner Fans.

Aber zurück zum Thema: Zu einer ultimativen Heavy Metal Party, die kurz vor 21:00 von Landsleuten stilgerecht eröffnet wird.

Mortician

Es war uns bereits im Vorfeld eine besondere Freude, die bodenständigen Vorarlberger Metalheads von Mortician erstmals nach Innsbruck lotsen zu können. Die Jungs, die sich an den Schild schreiben können, als erste österreichische Band am Keep It True Festival aufgetreten zu sein, zeigen von Beginn an, dass sie eine tight eingespielte Einheit sind, die in ihrem Bereich nach wie vor zur heimischen Oberliga zählt. Die Gitarren rattern anständig, Sänger Daniel ist trotz kürzlich überstandener Grippe und seines "sperrigen" Clawfinger Shirts in guter Form, und überzeugt ebenso wie seine Kollegen mit sympathischer Ausstrahlung und Spielfreude. Vor allem jedoch überzeugen Mortician mit guten Songs.
Knackig, kompakt und schnörkellos lassen sie ihre Mischung aus 80er Metal und NwoBhm aus den Boxen wummern. Traditionelle Metal Klänge aus Österreich sind ja leider nicht an allen Ecken zu entdecken. Schon gar nicht von internationalem Format und so ist es wirklich eine Freude, den Herren aus dem Ländle zu zuhören.



Ursprünglich bereits im Jahre 1983 gegründet, war es ja einige Zeit ruhig um die Street Warriors. Nach ihrer vorläufigen 90er Auflösung, haben sich Gitarrist Thomas Metzler und Bassist Lercher Patrik aber dann doch an den Eiern gepackt, und gemeinsam mit Drummer Gregor Gergely und ihrem neuen Sänger Daniel Khan ein Comeback gestartet. Gemeinsam mit einem Release bei unsren Freunden von Pure Steele Records haben sich Mortician wieder zurück an die Bildfläche katapultiert. Grund genug, den Jungs die Möglichkeit zu geben, im Vorprogramm einer ihrer Heldenbands ein kurzes Best-Of Programm abzuknattern, und wenn man sich heute Songs wie das herrlich old-schoolige "No War", die kultige Hymne "Street Warrior" oder "Reflection Of Your Soul" angehört hat, dann wird man mir da sicher Recht geben.

Mortician erweisen sich als würdiger und erwartet geiler Opener für die US Power Metal Legende. Dass sie sich während deren Set auch relativ rasch bei uns VR-Maniacs in der konstant durchbangenden erste Reihe einfinden und feiern als ob es kein Morgen gäbe, spricht zusätzlich Bände.

Setlist Mortician:

1. Listen To The Priest
2. No War
3. Mortician
4. Street Warrior
5. Worship Metal
6. Reflection Of Your Soul
7. Hot Fight
8. Change
9. Sacrifice Of Sin

All jenen, die sich gestern mit den Klängen der Vorarlberger angefreundet haben sein am Rande noch gesagt, dass es noch diesen Herbst neues Mortician Material geben soll.
Watch out!



Vicious Rumors

Die Spannung steigt. Selten hat sich meine Wenigkeit in den letzten Monaten so auf eine Liveshow gefreut. Vicious Rumors waren eine meiner ersten musikalischen Lieben, und diese rosten wie man weiß nie! Großartige Alben, ehrliche und harte Arbeit zeichnen diese Band aus den Staaten seit Anbeginn ihrer Tage aus. Hingabe, Inbrunst und Liebe zur Kunst, die leider in über 30 Jahren nie so gerecht belohnt wurde, wie sie es verdient hätte, zeichnen den Weg von Vicious Rumors. Der Enthusiasmus von Geoff Thorpe und seine Liebe zum Metal konnte aber nie gebrochen werden, und so ist es ein absoluter Genuss, dass die Amis mit ihrem neuen Werk "Razorback Killers" (zum Review) auch studiotechnisch wieder an alte Glanztaten anknüpfen konnten.

Der heutige Set jedenfalls sollte ein einziger Triumphzug, eine Machtdemonstration und eine wunderbare Reise durch die große Vergangenheit einer der besten US Power Metal Bands aller Zeiten werden. Die Setlist sollte ungeahnte Perlen beinhalten, und eigentlich überhaupt keine Wünsche offen lassen.



Der eröffnende Doppelschlag stammt wie erwartet vom aktuellen Kracheralbum, der wohl besten Vicious Rumors Scheibe seit "Word Of Mouth", und zerlegt gleich alle Zweifel. Welche eine Soundwand! Die Gitarrenriffs braten so brachial und transparent aus den Marshalls, als ob Türme von Verstärkern von der Bühne strahlen würden. Der Sound ist perfekt und hart abgemischt, die top professionelle und dennoch leidenschaftliche Performance der Band ein wahrer Genuss.
"Murderball" und "Razorback Blade" spalten Schädel. Vicious Rumors bringen die Nacken ihrer Fans binnen Minuten zum Bluten.

Unbeeindruckt davon wie viele Nasen vor der Bühne stehen, präsentieren sich Geoff Thorpe und seine, wie eine geölte Maschine funktionierende, mit großartigem Stageactig und ungeheuer tighter Abstimmung brillierende, Truppe bestens gelaunt, spielfreudig und hungrig wie junge Hunde. Man kann die Euphorie, die Freude an der eigenen Liveperformance und am Spaß der Crowd förmlich greifen! Genau diese Ausstrahlung und diese so grundehrliche Arbeit ist es auch, die postwendend auf das Publikum überspringt, und nicht nur die eingefleischtesten Vicious Rumors Maniacs, die so wie meine Wenigkeit ohnehin jedes Wort der Gottsongs mitsingen und sich ihr Hirn willenlos aus dem Schädel bangen, mitreist.



Meine persönlichen Highlights einer Show aufzuzählen, für die ich als die-hard Fan dieser Band nicht genug Superlativen erfinden kann, ist mir im Rahmen eines Reviews gar nicht möglich. Bis auf ein oder zwei "gute" Songs der neuen Scheibe sind es einfach nur Knaller, absolute Gourmethäppchen, die uns Vicious Rumors in dieser Nacht um die Ohrlappen schleudern. Vom Übersong "World And Machines" bis zum traumhaften "Ship Of Fools", vom ungeheuer kultigen "Soldiers Of The Night" bis zu einem unkaputtbaren "Don't Wait For Me" oder den "Welcome To The Ball" Dampframmen "Dust To Dust", "You Only Live Twice" und "Abandoned" sind es ausschließlich Power Metal Vermächtnisse allererster Güte, die mit einer saftigen Lautstärke und in kristallklarem Sound in die kochende Luft des Clubs, und auf die nassen Schultern der willenlos im Takt des US Metal bangenden Opfer gepustet werden.

Schöner hätte selbst ich mir die Setlist des heutigen Abends nicht zusammenbasteln können. Sechs aktuelle Nummern, und der Rest ausnahmslos von den ersten vier Gottwerken, brettern und wummern mir noch heute durch den Kopf, und lassen mich von einer perfekten Metal Show in einer heilen Welt träumen Einer Welt in der eine grandiose Band um einen absoluten Gentlemen wie Geoff Thorpe in ausverkauften Hallen spielt, und in der ihr jene Ehre zuteil würde, die sie auf diesem Planeten und in einer Welt voll anspruchs- und identitätsloser Musikfans wohl nie bekommen wird.



Vicious Rumors sind stark wie seit Jahrzehnten nicht. Ein Album wie "Razorback Killers", der besten Sänger seit dem seligen Carl Albert und eine solch unglaubliche Show sind dafür der beste Beweis.
Ich für meinen Teil bin immer noch geplättet, euphorisiert und im siebten US Power Metal Himmel.


Und während mir beim Schreiben dieser Zeilen zum wiederholten Male die genialen Klänge der momentan wieder mal in Dauerrotation stehenden Gottwerke "Digital Dictator" (CLassic Review), "Vicious Rumors" (Classic Review) und "Welcome To The Ball" von der heimischen Anlage aus in den Nacken blasen, beende ich dieses Review. Ich könnte noch ewig schwärmen, beschließe diese Worte nun aber mit jenem kleinen Resümee, dass sich jeder einzelne Metalhead schimpfende Banger von Bludenz bis Salzburg, der sich diese schweißtreibende Show einer der begnadetsten und unterbewertetsten Metal Bands der letzten drei Dekaden hat entgehen lassen, genau jetzt ein fettes Pfund Fleisch aus dem Arsch beißen soll.

Schämt Euch!


Setlist Vicious Rumors:

1. Murderball
2. Razorback Blade
3. Digital Dictator
4. Minute To Kill
5. Lady Took a Chance
6. Out of the Shadows
7. Dust to Dust
8. Bloodstained Sunday
9. Black
10. Worlds & Machines
11. Ship of Fools
12. Abandoned
13. You Only Live Twice
14. Let the Garden Burn
15. Axe to Grind
16. War - Soldiers of the Night
17. Down to the Temple
18. Hellraiser
19. Don’t Wait for Me
20. Sonic Rebellion
21. On The Edge



Unsre Mission Metal geht weiter, und sollten sich früher oder später vielleicht auch mal mehr als immer nur die "erlesene Schar" der üblich verdächtigen die-hard Maniacs zu den Konzerten im Weekender Club einfinden, hoffen wir Euch weiterhin Freude mit Shows quer durch die Spielarten unsrer geliebten "Szene" machen zu können.
Watch Out For More!
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