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The Poodles
05.04.2008, Metropolis, München
Es war wieder mal eine jener besonderen Konzertreisen, die den Darkscene Konvoi an diesem Samstag gen München pilgern ließ. Die Schwedische Hard Rock Sensation "The Poodles" durchquert nach zwei mit Hits gespickten Überalben die Länder, was für die offenherzig rockbare Fraktion unseres Teams nur eines heißen kann: Frisch gepudert und gepudelt auf nach München. Go for The Poodles. Und einmal mehr hieß der Treffpunkt, die Einstimmung auf den zu erwartenden Abend der Hard Rock Superlative stilgerecht Hard Rock Cafe München. Einmal mehr faszinierte der „Cheese Bacon From Hell“ vor allem unsren Hollywood Korrespondenten Maggo G. um das perfekte Fundament für die Party Nacht zu bieten, die bereits am späten Nachmittag mit einem Interview mit Frontpudel Jakob beginnen sollte und um knapp 20:00 ihren musikalischen Anstoß erlebte.
Jaded Heart Eigentlich habe ich mich auf den Auftritt der Deutschen ja durchaus gefreut. Immer wieder mal rotieren die Alben dieser tollen Melodic Hard Rock Band in meinem Player und nicht mal die Tatsache, dass Rockröhre Michael Bormann vor einigen Jahren abgewandert ist, konnte etwas daran ändern, dass Jaded Heart nunmehr bereits seit Jahren ein Garant für tolle Genre Alben sind. So war’s also meine live Premiere des neuen Frontman Johan Fahlberg und die Stimmung war durchwegs positiv, schließlich sollten man mit zwei guten Alben der Marke "Helluva Times" und "Sinister Mind" im Rücken, keine großen Fehler machen und überzeugen können. Ganz anders als auf Platte, kann die neu aufgestellte Truppe an diesem Tag jedoch gar nicht recht gefallen. Die Band kämpft von Start an mit Soundschwierigkeiten, bietet zwar gewohnt agil und professionelles Stageacting, kann den berühmten Funken aber nie rüberbringen. Natürlich ist die härtere Ausrichtung der beiden letzten Werke deutlich spürbar, sie leidet aber ebenso wie der Rest des Sets an undifferenziert dumpfem Sound, der massiv vertretene neue Songs der Güte "Sinister Mind" oder "Hero" nie wirklich zur Geltung bringt. So geht ein (auf Platte noch wirklich cooles) Anastacia Cover "Paid My Dues" heute ebenso in die Hose, wie alte Überhymnen der Marke "Live And Let Die" oder "Inside Out". Jaded Heart sind ohne Frage ein Profiband, ich hab sie schon in Bestform erlebt und weiß, dass die Musiker über Fehl und Tadel erhaben sind, live sieht die Sache heute aber völlig anders aus. Hier stimmt nicht nur der Sound überhaupt nicht, auch Neusänger Johan Fahlberg trifft fast keinen Ton. Das mag bei neueren Songs, die natürlich auch besser zu seiner Stimme passen, noch nicht so ins Gewicht fallen, wirkt sich bei vorher erwähnten Gassenhauern aber extrem bitter aus und spätestens ab dem Zeitpunkt, als auch noch das grandiose "Anymore" vom "Trust" Meisterwerk verhunzt wird, bleibt für diesen Tag leider nur noch ein Fazit: Jaded Heart sind ein geile Band und auch die neuen Alben sind von höchster Qualität. An diesem Abend jedoch war die deutsche Truppe weit von ihrer Klase entfernt und da nützt’s auch nix, wenn der neue Sänger die Figur eines Sebastian Bach hat, nett aussieht und coole Klamotten trägt. Herr Fahlberg war an diesem Abend schlicht neben der Rolle und nicht im geringsten in der Lage seinen Vorgänger vergessen zu machen. Wir stülpen die rosarote Brille über und stellen fest, dass Jaded Heart auf Platte immer noch zu den Top Adressen melodischen Hard Rocks gezählt werden und wir jetzt mal davon ausgehen, dass dieser heutige AUftritt ein Ausrutscher war, über den wir genau ab jetzt, den Mantel des Schweigens hüllen. Aber was soll’s, dieser Rückschlag war trotz einer ausufernden Spielzeit von knapp 75 Minute mittels (fast) EU-weit erzwungener „outdoor-Rauchpausen“ bald verdaut und so konnte man sich auf das eigentliche Hauptevent dieses Abends einstellen. Den ersten miterlebten Headliner Auftritt einer schwedischen Hitschmiede namens The Poodles. The Poodles Nachdem man bereits nachmittags, beim chilligen Interview mit Sänger Jakob Samuel Eindruck von der ebenso bodenständigen wie überaus sympathischen Art der Band bekam, war die Vorfreude auf die Show der schwedischen Hitmaschine schier unerträglich. Um 21:30 war’s dann endlich soweit, zu den letzten Klängen von "New York, New York" erloschen die Lichter um die Bühne für die vier Helden des Abends zu räumen. Die ersten Töne des Übersmashers und "Sweet Trade" Openers "Flesh And Blood" knallen durch die superb gefüllte Halle und lassen den Partyfaktor im bis dato eher relaxten Publikum von Null auf Hundert krachen. Frontman Jakob stürmt in absoluter Rock Star Manier die Bühne, überzeugt mit gewohnt perfektem Styling und absolut selbstsicher sympathischem Auftreten. Ebenso wie der Rest diese Vollprofitruppe sieht selbst der blindeste unter den Blinden (inklusive jenen Maulwürfen, die ihre Brille gen Hallenboden bangen) zu jeder Sekunde mit welcher Selbstsicherheit, welcher Coolness und welcher Souveränität die vier Profimusiker zu Werke gehen. Hier tanzt vom ersten Takt an der kahlgeschorene Fellbär, hier shaked sich von der süßen Rockgöre bis zum alteingesessenen Germanenvokuhilabanger jeder einzelne Zeuge den Saft aus den Lenden. Hier wird gesungen, gerockt, gebangt und gefeiert was die Hosenböden hergeben. Hier wird eine wahre Nacht der Leidenschaft vollzogen und einer der hitsichersten Bands dieser Tage der würdige Rahmen für ihre Hymnen geboten. Perfekt abgestimmt, perfekt gestylt und in jeder noch so kleinen Bewegung perfekt durchdacht, überzeugen die Pudel bei jedem Ton mit Spielfreude und Klasse. Gewagt also ob’s kein Morgen gäbe, wird nach dem grandiosen Opener bereits der Überhit "Metal Will Stand Tall" vom gleichnamigen "Debüt" in die schon jetzt total ausrastende Menge geschmettert und schon nach wenigen Minuten absolute Zugabenblockstimmung erzeugt. Wenn diese Band nicht reif für große Stadien ist, will ich nie mehr Lidschatten tragen. Was soll der Geiz, The Poodles sind schon jetzt, nach schlappen zweieinhalb Jahren ihres Bestehens absolute Stadionrockmonster, würden in dieser Form jede noch so trockene Körpermitte zum Schwimmen und selbst den letzten Bauernzipfel zum Schwellen bringen. Hier regiert die Superlative, schwenken dankbare Zeugen dieser Rock N Roll Party zu Balladen der Marke "We Are One" oder "Without You" sehnsüchtig ihre Sternspritzer, rocken sich selbst die Unrockbaren bei ausnahmslos hitsicheren Songs der Marke "Thunderball", "Reach The Sky", "Band Of Brothers", "Heaven’s Closing In", oder "Lie To Me" die Hoden wund. Geil, geiler am Geilsten! Die Zeit verfliegt wie die Matte im Sturm. Der Sekundenzeiger tickt unaufhaltsam dem Ende einer Show entgegen, die bis dahin, nebst genannten Ohrläppchenvibratoren und besagt schmeichelhaften Laufmaschenballaden, wohl in Form der Doppelplatin Singles "Streets Of Fire" und "Seven Seas" ihre hormonellen Höhepunkte erlebt hatte. Das Ende naht, die Eurovisions Übernummer "Night Of Passion" treibt den Stimmungsbarometer einmal mehr gen Siedepunkt und läutet das nahende Ende des regulären Creme-Sets ein. Die Menge strahlt, das Streben nach Glück hat wieder einmal seine üppigen Früchte zur Ernte frei gegeben, der Abend soll aber noch nicht vorbei sein. Die Poodles kommen zurück, verabschieden ihre von Stadionrockhymnen für Rock-, Metal- und Musikgenießer durchgebumst und restlos befriedigten Fans mit drei fetten Zugaben. Das opernhafte "Song For You" bietet einen weiteren erhaben sentimentalen Höhepunkt, bringt einmal mehr die letzten verfügbaren Unterleibssäfte zum Rinnen, "Shine" zeigt von Größe und ein partytauglich geiles "Dancing With Tears In My Eyes" bringt die wehmütige Schönheit der vorherrschenden Gesamtsituation perfekt auf den Punkt. Es war wunderschön, doch es ist leider auch schon wieder vorbei. The Poodles live, das waren 90 Minuten höchst melodischer State of the Art Hard Rock voller Klase, voller sich im Hirn festfressender Hitrefrains, sympathisch und ehrlich zelebriert von einer coolen Band auf absolutem Vollprofiniveau. Hier geht keiner trocken nach Hause, wird sich noch in der Nacht der ein oder andere aus dieser Rockparty resultierende Sämling und Säftling in die Schlafhöschen der Damen und Herren Zeugen verirren, um die Nachwehen dieses höchst erotischen Events abzurunden. Es war ein Weltklasseabend mit einer Weltklasseband, der Bacon Cheese Burger hielt auch alles, was er beim Hardcore Superstar (klick mich) Gig versprochen hatte, Meister Maggo strahlt wahrscheinlich noch heute wie ein neuer Schilling und so bleibt am Ende dieser märchenhaften Erzählung über „Sex, Pudel & Rock N Roll“ nur die alte Weisheit: „Rock Rock Till You Drop“! Wir kommen wieder, keine Frage! Aufgrund Totalversagens der firmeneigenen Digicam bedanken wir uns herzlich bei den kleidungstechnisch identischen Bildchen von Krister Lindholm. |
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