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Septagon - Ein Plausch mit Heilbronns Edelmetallern
Septagon - Ein Plausch mit Heilbronns Edelmetallern  
Anlässlich der dritten Scheibe "We Only Die Once" stand uns Gitarrist Markus "Ulle" Ullrich zu einigen Themen zur Verfügung. Keine drei Stunden nach Absenden der Fragen folgten prompt die Antworten. Dieser Mann packt also nicht nur beim Songwriting kräftig an.
Werner
Werner
(52 Interviews)
DarkScene: Hallo Ulle! Langsam aber sicher gehörst Du zum Inventar unserer Homepage, hehe. 2x Gesprächspartner für Them, 1x für Lanfear, nun in diesen Tagen für Septagon - das kann doch kein Zufall sein! Jedenfalls Danke für deine Zeit …

Ulle: Das spricht in jedem Fall für Euren Geschmack, muss ich da mal ausdrücklich sagen. Und natürlich nehme ich mir gerne Zeit.

DarkScene: Wie war/ist das bisherige Feedback für "We Only Die Once" (Review)?

Ulle: Wir hatten ja jetzt nie schlechte Kritiken, aber so extrem positiv hatten wir das auch nicht erwartet. Eigentlich trudelten bisher fast ausschließlich überschwängliche Reviews ein und die Fans scheinen sich wohl auch einig zu sein, dass wir unser bisher bestes Album abgeliefert haben. So darf das gerne weitergehen.



DarkScene: Wie verlief das Songwriting und der Aufnahmeprozess im Vergleich zu den ersten beiden Alben? Gab es bzg. der Corona Pandemie gewisse Einschnitte bei der Produktion?

Ulle: Das Songwriting lief eigentlich wie immer. Die Basistracks entstehen zuhause als Demos und die Proben sind dann für das Feintuning da. Wir haben mit den Drumaufnahmen angefangen, als im Sommer die großen Lockerungen waren. Der Rest wurde dann sowieso in unseren Homestudios aufgenommen, also lief es eigentlich beinahe so ab wie sonst auch.

DarkScene: Wurden Proberaumaufenthalte nur auf’s nötigste reduziert oder gab es keine?

Ulle: Da wir rein musikalisch zu etwa 80% bereits alles 2019 eingeprobt hatten, waren nicht mehr so wirklich viele Proben notwendig. Ich glaube wir haben im Frühjahr eine und im Frühsommer noch eine andere und dann ging es auch schon los. Letzten Endes ist das jetzt nicht so ein großes Problem, wenn man sich zuhause vernünftig vorbereitet. Da wir alle recht verstreut wohnen, proben wir aber sowieso nicht allzu häufig und nur selten komplett.

DarkScene: Obschon der Überraschungseffekt und der Charme eures Debüts einzigartig sind, gefällt mir der homogene Charakter von "We Only Die Once" genauso auf seine Weise. Auch der wuchtige und gleichzeitig organische Sound ist absolut gelungen bzw. der Klang des Schlagzeugs hat einen vergleichsweise satten „Wumms“. Seid ihr ebenso mit dem Endergebnis zufrieden?

Ulle: Ja. Nachdem das erste Album ja eher oldschooliger klingt und das zweite dann nicht ganz so wurde wie erhofft, haben wir bei WODO nichts dem Zufall überlassen. Es sollte definitiv so organisch klingen wie du das angemerkt hast, aber eben auch ordentlich ballern. Quasi durchaus moderner, aber eben jenseits von Plastik.



DarkScene: Wie ging der Transfer von Daniel Buld über die Bühne? Wer mal bei Paradox geklopft hat, kann ja kein Schlechter sein ;-). Wie seid ihr mit Ex-Drummer Jürgen Schrank verblieben?

Ulle: Jürgen hatte nicht mehr so die Zeit und den Drive, daher mussten wir uns gezwungenermaßen umsehen. Es hat dann auch eine ganze Zeit gedauert, bis wir Daniel gefunden haben und nachdem er erst noch etwas im Stress war, hat er beim zweiten Nachhaken dann zugesagt und es hat auch von Anfang an sowohl menschlich als auch musikalisch super gepasst. Jürgen ist momentan auch ohne Band happy, er lässt sich da nicht stressen.

DarkScene: In welchen Regionen und Ländern seid ihr besonders gefragt, also außerhalb Deutschlands?

Ulle: Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Es kommen tolle Reviews aus ganz Europa und auch den USA, aber ich weiß wirklich nicht, ob wir irgendwo besonders angesagt sind oder eben auch gar nicht.

DarkScene: Ekke Nekkepen ist eine norddeutsche Sagengestalt, der finale Song des Albums .. war das Markus Beckers Idee, oder?

Ulle: Ja natürlich. Alle Texte stammen von Markus.

DarkScene: Bzg. Markus‘ Stimme ist es meiner Meinung nach so, dass man sie gleich erkennt, aber im Kontext zur aggressiveren Ausrichtung von Septagon rauer als bei Atlantean Kodex klingt. War das von vornherein in der Art beschlossen oder ergab sich das auf natürliche Weise?

Ulle: Wahrscheinlich hat sich das einfach so ergeben. Die Mischung macht es da auch aus. Prinzipiell sind wir ja schon melodischer und Hook-orientierter als die meisten Speed/Thrash-Bands, aber es ist durchaus wichtig, dass es ab und an mal auch etwas derber knallt und eben nicht schöngeistig wird. Da passt dann die aggressivere Stimme super und ich denke er hat da die für uns perfekte Formel gefunden.



DarkScene: Der Titeltrack ist schon eine enorme Riffwand, wird das vielleicht euer Signature-Track? Welche sind deine persönlichen Favoriten auf "We Die Only Once"?

Ulle: Ich glaube nicht, dass wir so etwas wie einen Signature-Track haben, da die Songs eben insgesamt trotz der meist hohen Geschwindigkeit ziemlich variabel sind. Meine Faves ändern sich auch ständig, das ist wohl eher tagesabhängig. Unser Korsett ist sicherlich nicht so eng geschnürt wie bei den meisten anderen Bands in dem Genre, das loten wir einfach aus soweit es Sinn macht.

DarkScene: Gibt es Tourpläne für 2021 oder seid ihr schon in der Sache gedanklich eher auf 2022 fixiert? Als Support oder Headliner was in der Hinterhand?

Ulle: Ich denke nicht, dass für 2021 momentan irgendeine deutsche Band Tourpläne hat. Ganz davon abgesehen, wird es bei uns wohl mit ziemlicher Sicherheit sowieso keine Tour geben. Evtl. ein paar Gigs am Stück könnte ich mir vorstellen, aber mehr ist wohl nicht drin. Wir hatten natürlich einige geplante Shows für dieses Jahr, aber für 2022 zu planen macht für uns momentan keinen Sinn. Wir hoffen einfach, dass wir irgendwann in naher Zukunft wieder auf die Bühne können und ich persönlich kann es kaum erwarten.

DarkScene: Ich habe den Them Auftritt vom Oktober 2017 in der Livestage/IBK gut in Erinnerung (cooler Gig!). Und ja, ich weiß, die VÖ von "Return To Hemmermoor" liegt erst ein gutes halbes Jahr zurück. Trotzdem bin ich neugierig: wie geht’s dort weiter? Ich bin mittlerweile der Meinung, bevor unser werter King Diamond eine neue Scheibe macht, habt ihr die zweite Trilogie fertig ;-)

Ulle: Das kann gut sein :D. Ich habe meinen Anteil an neuen Songs bereits geschrieben und unserer anderer Gitarrist MJ sitzt auch schon an seinen Stücken. Parallel arbeitet Troy schon die Story aus und wir liegen super in der Zeit, da wir die Produktion erst Anfang 2022 angehen werden. Es wird einige Überraschungen geben und Ende nächsten Jahres wird das Ding dann auch erscheinen.

DarkScene: Was waren das lustigste Erlebnis auf Tour mit Septagon? Welcher Gig war der geilste?

Ulle: Ich bin eigentlich niemand, der vergangene Gigs großartig bewertet, es sei denn sie waren scheiße. Lustig ist es bei uns aber eigentlich immer, umso lustiger, wenn keiner fahren muss und es nach dem Gig ausartet.



DarkScene: Welche waren die verrücktesten Fans generell?

Ulle: Prinzipiell sind die Spanier m.E. bei den verrücktesten Fans vorne dabei, da haben wir mit Septagon aber noch nicht gespielt.

DarkScene: Was läuft dzt. In deiner Playlist?

Ulle: In den letzten Tagen liefen die Viking-Rereleases, Motorpsycho, Sacrifice, Cryptosis, Elegy, Power Trip, King Crimson und Miles Davis. Ich bin da ja recht offen.

DarkScene: Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder auf Tour! Das letzte Wort geht an Dich:

Ulle: Ich hoffe einfach mal das gleiche und bedanke mich bei dir, Darkscene und natürlich allen Lesern. Haltet durch!

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