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Devastating Enemy - Von Tourbruderschaften und abgerauchten Amps
Voll auf die Zwölf. Gegründet im Jahre 2009, haben sich Devastating Enemy in nur kürzester Zeit den Ruf als eine der besten Modern Melodic Death Metal Bands des Landes erspielt. Erst unlängst auf Tour mit Darkane oder den Jungs von Heaven Shall Burn (zum Live Review), kann die Truppe vor allem durch ihre starke Live-Präsenz und das tolle Debut-Album "The Fallen Prophet" überzeugen (zum Review). Was im Gespräch mit Schlagzeuger Tom Urbanek auf der Stelle auffällt, ist wie professionell die Mannen agieren. Grund genug, sich mit Tom, den einige auch durch seine Agentur Catapult Promotion kennen, übers Touren, das Debut-Album und die österreichische Musikszene zu unterhalten …
DarkScene: Ihr wart erst unlängst mit Darkane als Teil der „The Demonic Alliance Tour 2011“ unterwegs. Wie ist es für euch gelaufen? Wurdet ihr gut behandelt? Thomas Urbanek: Japp, wir sind erst vor ein paar Tagen zurückgekommen und der Bandalltag nimmt wieder so seinen lauf. Die Tour ist an sich sehr gut gelaufen, wir haben uns sehr gut mit den Jungs von Darkane und Destiny verstanden und es ist sehr schnell eine Art „Tourbruderschaft“ entstanden. Die Veranstalter waren auch meist kompetent und haben auf unsere Grundbedürfnisse (Essen, Duschen, technischer Support) geachtet … manche halt besser als andere. Außerdem war es eine Erleichterung für uns, dass wir nicht selber fahren mussten, sondern in einem Nightliner durch Europa kutschiert wurden. Ich meine, was gibt’s besseres als in einer Stadt einzuschlafen und am Zielort aufzuwachen? DarkScene: Und wie war das als ihr mit Heaven Shall Burn die Bühne geteilt habt? Thomas Urbanek: Mit Heaven Shall Burn teilt man ja nicht nur die Bühne, sondern auch deren Fans, die allesamt sehr aktiv und energisch sind. Diese Kids lassen sich sehr leicht motivieren und sind mitunter eher ein dankbares Publikum, bei dem der viel gerühmte Energieaustausch zwischen Band und Crowd sehr intensiv läuft. Auch die Jungs von Heaven Shall Burn sind sehr kommunikativ und haben sich sehr für uns interessiert. Wir konnten in den Wartezeiten viel Quatschen und Liveerfahrungen austauschen und wir hoffen daher alle wieder aufeinander zu treffen. DarkScene: Ihr habt im März euer Debut-Album veröffentlicht. Wie wurde das Album bis jetzt aufgenommen? Thomas Urbanek: Japp, das ist richtig. Das Album wird durch die Bank gelobt, die Reviews sind meist ausführlich und sehr motivierend und wir als Band fühlen uns dadurch sehr in unserem Schaffen bestätigt. Wir können es gar nicht mehr erwarten mit den neu gewonnenen Erfahrungen noch ein Album nachzuschaufeln. DarkScene: Kannst du uns etwas zum Entstehungsprozess für "The Fallen Prophet" erzählen? Thomas Urbanek: "The Fallen Prophet" ist aus unser aller Feder entstanden und jeder hat seinen Part beigetragen, nicht nur in seinem eigenen Spezialgebiet sondern quasi auch „fächerübergreifend“. Alex und Daniel hatten zum Beispiel als Gitaristen viele kreative Einfälle für Drumparts, während Jörg auch das eine oder andere Gitarrenriff komponiert hat. Die Texte jedoch sind allesamt aus der Feder von Daniel. Aufgenommen haben wir im damaligen Hinterhofstudio bei Produzenten Norbert Leitner, der in der Zwischenzeit der Chefproduzent bei UDIO-Media ist. Die Drums haben wir in unserem eigenen Studio recordet und nach drei Wochen war das Kind im Kasten. DarkScene: Wie seid ihr eigentlich zu den Endorsement-Deals gekommen und wie darf man sich den Support der euch zu Teil wird vorstellen? Thomas Urbanek: Zu den Endorsements haben wir uns beworben. Jeder von uns hat eine Art Bewerbungsmappe mit persönlichen Hintergrund, Tourdaten, Zukunftsplänen und Youtube Videos erstellt, um den Endorsern einen Überblick zu verschaffen. Das hat dann jeder von uns verschickt und anscheinend hat es für Ibanez, Warwick und Laboga gereicht. Galane unterstützt uns unter anderem , weil Tom den Europavertrieb macht. Auch mit ihren Social Media Plattformen verbreiten unsere Endorser Neuigkeiten über Devastating Enemy. Dann gibt es noch ein paar Endorsements von Penetration Inc. und Fame & Pane, die uns mit Tattoos und Piercings versorgen und auch kräftig Werbung für uns machen. DarkScene: Du arbeitest ja auch in einer Musik-Agentur und hast dementsprechend auch einen guten Einblick in die österreichische Musiklandschaft. Wie hat sich für dich die Szene in den letzten Jahren gewandelt? Thomas Urbanek: Richtig, ich habe unter anderem mit meinen beiden Kollegen Benjamin Bernath und Ronald Frohner die Booking Agentur Catapult Promotion, wo wir vor allem in Wien und Graz Konzerte veranstalten und eben auch Booking/Management für Bands machen oder Promotion für internationale Firmen wie z.B. für Impericon Clothing. Danaben gibt es noch andere Projekte wie Udio Media oder Galane u.a. Die Musiklandschaft hat sich teils zum Guten, teils zum Schlechten verändert. Leider wäre das jetzt viel zu umfangreich zu beschreiben, dann kommen mir auf Anhieb 1000de Gedanken in den Sinn. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich Bands schön langsam besser Vernetzen und wieder Anfangen sich bis zu einem gewissen Grat zu unterstützen, wenn eine davon zieht. Sich dann aber teilweise wieder in den Rücken fallen und die Loyalität nicht halten. Weiters ist es natürlich für jede Einzelne Band schwerer da die Masse an Bands immer stetig wächst, es gibt alleine in Ost-Österreich an die 500 Metal Bands, Tendenz stark steigend! Was ich jeder Band, jedem Musiker mit auf den Weg geben kann: Konkurrenz Denken hilft euch im großen Stil sicher nicht weiter! Zielt auf ein Miteinander ab! DarkScene: Welche österreichischen Bands – außer euch selbst – gefallen dir denn derzeit am besten? Thomas Urbanek: Im Moment rauschen im Bandvan hauptsächlich The Sorrow, Death Mentality, Mastic Scum und Toyhe/-D aus den Boxen, aber natürlich vergessen wir auch nicht die Platten unserer Wiener Kollegen zu hören wie zb. Devilate, Harmanic, Cemeter Garden und unzählige mehr! DarkScene: Kritikpunkte? Was muss passieren, damit mehr Bands aus der Alpenrepublik internationale Anerkennung finden? Thomas Urbanek: Die Bands müssen sich vor allem gegenseitig loyaler gegenüber stehen und es braucht, gerade weil Österreich ein kleines Land ist, viel mehr Unterstützung und Gehör von der Öffentlichkeit, kommerziellen Stellen (Radio/Fernsehn/Print Magazinen etc.) aber auch vom Staat selbst bzw. den Ländern und Städten! DarkScene: Wie sind „Twilight Zone Records“ auf euch aufmerksam geworden? Thomas Urbanek: Wir haben letztes Jahr am Metalfest Austria in Mining auf der Second Stage gespielt und ein paar Scouts von Twilight Zone Records haben sich unseren Gig anscheinend sehr genau angesehen und sind gleich danach zu uns gekommen und haben uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten mit ihnen zusammen zu Arbeiten. DarkScene: Bitte erzähle uns von deinem musikalischen Background. Wie bist du zur Musik gekommen und wie hast du dir deine beeindruckende Technik draufgeschafft? Thomas Urbanek: Welche Technik (lacht)? … Natürlich steckt sehr viel Zeitaufwand und viele Übungsstunden dahinter, bzw. vor allem viel herum fahren zu Bandproben etc. Bis ich 17 war habe ich oft in 6-8 Bands/Ensembles etc. gleichzeitig gespielt. Meine Ausbildung als Drummer erfolgte die ersten Jahre unter Aufsicht eines Lehrers, danach Autodidakt begleitet von fortwährenden Lessons durch Bernard Galane (österreicher Studio-Schlagzeuger der seit 2001 in Los Angeles lebt und arbeitet. Anmkg.), der mir sicher den Großteil davon beigebracht hat was mich als Drummer zurzeit ausmacht, sei es Technik, Ergonomie oder auch zum Teil Ausdruck beim spielen! „Die Lehre“ Bernard Galane’s, wenn man das hier so sagen kann, versuche ich auch meinen eigenen Schülern zu vermitteln, und das meist mit Erfolg! DarkScene: Und wie sieht das bei den anderen Bandmitgliedern aus? Thomas Urbanek: Daniel und Jörg sind zum größten Teil Autodidakt. Alex hatte eine volle musikalische Ausbildung, hat ein Konservatorium abgeschlossen, Privatunterricht genommen und unterrichtet bereits selbst Gitarre. DarkScene: Wie darf man sich den Bandalltag bei euch vorstellen? Wie oft und wie lange steht ihr im Proberaum wenn ihr nicht gerade auf Tour seid? Thomas Urbanek: Normalerweise Proben wir jeden Samstag von früh morgens bis spät am Abend, also bis wir nicht mehr können. Manchmal proben wir auch öfters, aber durch die Tatsache, dass wir alle recht weit von einander weg wohnen (1,5 Autostunden) wird viel zu Hause geübt. Der kreative und administrative Austausch geschieht dann meist über Email. DarkScene: Was war das beste Konzert, das ihr bis jetzt gespielt habt? Und welches das Schlimmste & Warum? Thomas Urbanek: Puhh, das ist eine schwere Frage. In letzter Zeit haben wir so viel gespielt und sind weit herumgekommen. Ich würde mal sagen, wir machen uns jedes Konzert irgendwie zum Highlight. An ein schlimmstes Konzert kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Eines gab´s jedoch, ich glaube sogar in der Szene Wien, da hats den Alex recht schlimm erwischt. Beim Line Check reißende Saiten und während dem Gig ist ihm dann zuerst der Funk eingegangen und dann auch noch der Amp abgebrannt... Shit happens! DarkScene: Wie geht es jetzt bei euch weiter? Stimmt es, dass die Vorbereitungen für das nächste Album bereits laufen? Thomas Urbanek: Wir spielen bis Jahresende noch ein paar Weekendshows, meist als Headliner. Auch in Köln am Euroblast Festival sind wir eingeladen, was eine ganz besondere Freude und Ehre für uns ist. Das mit dem Album ist korrekt, die Vorproduktion ist schon fast fertig und Ende Dezember setzen wir uns wieder mit unserem Produzenten Norbert Leitner ins Udio Media Studio. DarkScene: Nenne uns doch bitte zum Abschluss noch deine fünf All-Time-Favs? Thomas Urbanek: Ich muss sagen, dass ich mir bei solchen Fragen immer extrem schwer tue, da mein Musikgeschmack einfach sehr breit gefächert ist. Ich würde mal sagen: Hatebreed, Michael Landau, Michael Jackson, Pendulum, Metallica (the good old Stuff!) … DarkScene: Vielen Dank und alles Gute für die weitere Zukunft. Thomas Urbanek: Man dankt auch für das Interview! Cheers! Mehr von Devastating Enemy
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