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Hell - Das beste 80er Metal Album seit Jahren...
Hell - Das beste 80er Metal Album seit Jahren...  
Star-Producer und Hell Gitarrist Andy Sneap nimmt sich ausführlich Zeit, um über das grandiose "Human Remains" Album, über Hell und den viel zu früh verstorbenen Frontman Dave Halliday, aber auch über diverse Produktionsgeheimnisse zu plaudern...
DarksceneTom
DarksceneTom
(62 Interviews)
For the English version of the interview please scroll down...
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DarkScene: Hi Andy, zuallererst muss ich einfach zum vielleicht besten "echten" Metal Album des Jahres, vielleicht der letzten Jahre überhaupt gratulieren. Wie fühlt es sich an, wenn die ganze Metal Welt Kopf steht und – zumindest jene, deren Herz in den 80ern bereits für Metal geschlagen hat - "Human Remains" (zum Review) abfeiern?

Andy Sneap: Die Welt steht Kopf? Cool!!! Ehrlich gesagt, versuchen wir momentan die Reaktionen zu beurteilen. Jedermann scheint sehr enthusiastisch zu sein und das ist speziell nach all der harten Arbeit, die wir in diese Platte gesteckt haben, einfach großartig. Wir haben eigentlich nur das gemacht, was wir wirklich machen wollten, ohne dabei daran zu denken, was die Leute darüber sagen würden. Das wird wahrscheinlich auch der Grund dafür sein, dass das Album so echt und so frisch rüberkommt.

DarkScene: Die Reaktionen sind wohl weltweit überschwänglich oder?

Andy Sneap: Ja, das sind sie. Durch die Bank sind die Reaktionen einmalig. Schön, dass das die Leute dermaßen honorieren.



DarkScene: Erzähl unsren Lesern mal ein wenig über die Geschichte von Hell. Es war ja ein langer Weg, bis "Human Remains" bzw. seine Songs endlich das Licht der Welt erblicken durften.

Andy Sneap: Das ist eine lange Geschichte. Als ich die Jungs das erste Mal 1982 getroffen habe, war ich grad mal 12 Jahre alt. Dave Halliday, der ursprüngliche Sänger und Gitarrist war mein Gitarrenlehrer, den ich durch einen Schulfreund kennengelernt habe. Dave hat mich 5 Jahre lang unterrichtet und ich freundete mich mit den Jungs an und bin ihnen überall hin gefolgt, wenn sie in England aufgetreten sind. Sie waren ein riesiger Einfluss für Sabbat und waren sogar in die Entstehung von Sabbat involviert. Dave hat mich Frazier vorgestellt und Tim hat uns dann Simon vorgestellt. Die Band hat sich nach dem Konkurs des Labels (Mausoleum) 1986 aufgelöst. Dave Halliday ist 1987 gestorben und wir alle sind von da an getrennte Wege gegangen. Ich machte mit Sabbat weiter und widmete mich der Produktion im Allgemeinen, Tim und Kev haben mit der Musik ganz aufgehört und Tony hat in der lokalen Szene in ein paar Coverbands weitergemacht. Ich habe ihre Musik immer schon großartig gefunden und habe über all die Jahre weiterhin immer wieder die alten Kassetten gehört. In den letzten 10 Jahren sind mir Tim und Tony immer wieder mal über den Weg gelaufen und wir haben ständig über die guten alten Tage sinniert. Ungefähr vor drei Jahren hat mich Kev wieder kontaktiert. Sein Sohn hat ihm Alben, die ich produziert habe, gezeigt und er hat meinen Namen erkannt und so hat sich das ergeben. In weiterer Folge haben wir nur so zum Spaß an ein paar alten Songs herumgespielt bis wir schließlich ein ganzes Album hatten. Ich habe dann verzweifelt nach einem geeigneten Sänger gesucht, der in Dave Halliday’s Fußstapfen treten könnte und ganz zufällig habe ich Kev’s Bruder David singen gehört, als er ins Studio gekommen ist, um ein Voice Over aufzunehmen (er macht sehr viele TV und auch Schauspiel-Geschichten). Da wusste ich, dass ich jemanden gefunden hatte, der auch die hohen Lagen meistern würde können.

DarkScene: Erklär uns auch, wie du schlussendlich zu Hell gekommen bist und seit wann ihr wirklich konsequent an einer Veröffentlichung von "Human Remains" gearbeitet habt.

Andy Sneap: Nachdem wir schon 3 bis 4 Monaten aufgenommen hatten, haben mich die Jungs gefragt. Wir haben dieses Album eigentlich relativ zügig zusammen gestückelt. Schon alleine deshalb weil ich ja ständig in den USA bin. Und da gab’s dann ein paar Gitarren-Parts, die ursprünglich Dave spielte, mit denen sich Kev etwas unwohl fühlte und daher eine zweite Gitarre am Album haben wollte. Da ich ja bei Dave Unterricht genommen hatte, sind mir seine Parts sehr leicht gefallen. Wir haben uns auch sehr gut verstanden und schließlich haben sie mich gefragt, ob ich nicht mitmachen wollte. Wir gingen das vom ersten Tag bis zum Tag, an dem ich den Mix fertig gemacht habe, sehr ernst an. Das Album war schon ein ganzes Jahr vor dem Release fertig. Aber es haben 5 Labels Interesse gezeigt und solche Dinge können dann schon noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

DarkScene: Wie alt sind die Songs des Albums wirklich. Wie viel wurde an den 80er Versionen verändert, wie viel wurde adaptiert und wie viele völlig neue Ideen stecken in diesem Album?

Andy Sneap: Die Songs stammen alle aus den Jahren 1982-1986. Sehr viele der Riffs kommen von Paralex und Race Against Time Songs – die zwei Bands, aus denen Hell hervor gegangen ist. Sie haben die guten Sachen dieser Bands kombiniert und noch ein bisschen was hinzugefügt. "The Oppressors" kam ursprünglich von Race Against Time, aber Hell hat die Grundidee verwendet und dann aufgefrischt. Ich würde sagen, dass die Songs zu 80% so geblieben sind, wie sie waren. Natürlich haben wir einige Teile etwas schnittiger gemacht. Wir wollten nicht ein totales Retroalbum machen. Eher etwas, das das 80er Feeling der Band rüberbringen und zugleich auch heute relevant sein würde.


DarkScene: Wie hätten die Songs denn geklungen, wenn sie vor 20 Jahren erschienen wären? Die Bonus CD der limited Edition wäre wohl nicht das Ende der Produktion gewesen…

Andy Sneap: Natürlich nicht. Was ich wirklich lustig finde – all diese sogenannten Die Hard-Fans behandeln diese Demos, als ob sie der “heilige Gral” wären. Dabei war gar nie beabsichtigt, dass das jemals irgendwer hören sollte. Über die Jahre sind die irgendwie „rausgesickert“. Die Band ist nach wie vor ziemlich entsetzt darüber, dass diese Demos ihren Weg nach außen gefunden haben, denn ihre Standards, was Musik anbetrifft, sind sehr viel höher. Jeder, der denkt, dass dies die Art und Weise sei, wie die Band klingen wollte oder sollte, der hat echt keinen Plan über diese Jungs.

DarkScene: Was denkst du. Warum waren Hell für ihre Zeit offensichtlich zu provokant und musikalisch zu extrem? Bands wie Mercyful Fate hatten ja auch ihr standing und trotz aller Theatralik und der Auslotung musikalisch, wie lyrischer Extreme weltweite Anerkennung?

Andy Sneap: Mercyful Fate konnte sehr viele glückliche Umstände ausnützen, die Hell nie bekommen haben. Sie waren ungefähr ein Jahr früher dran wie Hell und haben einen Deal bei Roadrunner bekommen, was ganz offensichtlich super funktioniert hat für sie. Aber ich kann mit Vergleichen umgehen. Ich bin ohnedies ein riesiger Mercyful Fate Fan. Sie waren Pioniere des Metal meiner Meinung nach.

DarkScene: Wird es Hell weiter geben, oder ist "Human Remains" ein einmaliges Vermächtnis?

Andy Sneap: Ja, wir haben ein zweites Album bereits grob vorgezeichnet. 50% altes Material, 50% neues. Beim dritten werden wir dann zu 100% neues Territorium erschließen. Wir werden das zeitlich so durchziehen, wie wir uns das vorstellen und werden uns keinen Druck von Labels oder Managern machen lassen. Schnellschüsse führen sehr oft zu verminderter Qualität. Ich sehe das ständig. Das Großartige an diesem Album ist, dass wir uns selbst die Zeit gegeben haben, uns zurück zu lehnen und zu beurteilen, was wir da taten. Ich bin mir sicher, Nuclear Blast wird sich freuen, das zu lesen – hahaha – aber Qualität benötigt Zeit.

DarkScene: Wenn ihr weitermacht werdet ihr es unendlich schwer haben. Mit so einem Megadebüt setzt man sich die Messlatte natürlich verdammt hoch. Kann man solche Songs im Jahre 2011 noch schreiben?

Andy Sneap: Sicher. Das ist Heavy Metal. Wir versuchen ja nicht ein Mittel gegen Krebs zu finden. Kev hat immer schon die Hälfte des Materials geschrieben und er ist noch quietschlebendig. Tim und Tony tragen das Ihre dazu bei und drücken den Songs ihren Stempel auf und sowohl Dave als auch ich schreiben ebenfalls. Wir haben also einen riesigen Ideenfundus, aus dem wir uns bedienen können. Ich freue mich schon sehr aufs Songwriting. Bei Sabbat hatte ich nämlich niemanden wie Kev, mit dem ich Ideen durchspielen konnte. Das wird wirklich gut. Du wirst sehen.

DarkScene: Können Hell ohne ihren eigentlichen Mastermind Dave Halliday, der ja leider nicht mehr unter uns weilt, überhaupt weitermachen und gleichwertige Songs produzieren?

Andy Sneap: Wie du siehts, ja. Aber es wird natürlich ein bisschen anders werden. Wir würden uns nichts mehr wünschen, als dass er hier sein könnte, um hier mitzumachen. Seine Freundschaft, sein Irrsinn und sein Geist werden aber immer bei uns sein. Wir sprechen sehr oft über ihn und entweder endet das mit Tränen oder mit Lachanfällen. Er hat auf uns alle einen großen Eindruck gemacht.



DarkScene: Erzähl mal zu deinem damaligen Verhältnis zu Dave Halliday und über seine Person.

Andy Sneap: Wie ich vorhin schon sagte, habe ich zu ihm aufgeschaut. Ich war 12, als ich ihn kennengelernt habe. Er war 25 und tat alles, was ich gerne tun würde und daher war er für mich sowas wie ein älterer Bruder. Er hat mir auch sehr viel geholfen. In meinem letzten Schuljahr bin ich so gut wie nie dorthin gegangen. Ich war ständig in seiner Wohnung, um Gitarre zu spielen. Ich habe mir seine Arbeitseinstellung und seine Entschlossenheit angeeignet. Ich will jetzt nicht zu viel ins Detail gehen, aber er hat mir die Rechte an den Songs, all sein Equipment, die Bühnensachen – eigentlich alles – hinterlassen und das zeigt doch schon, wie viel Vertrauen er in mich setzte, obwohl ich damals erst 17 war. Aus diesem Grund hatte ich immer schon das Bedürfnis, dies zu ehren, was ich auch getan habe.

DarkScene: Kommen wir zurück zum Album. Neben der großartigen Songs, ist es vor allem die dramatisch, schauderhafte Stimmung, die "Human Remains" so speziell macht. Man fühlt sich geradezu in das nächtliche London zur Zeit der Inquisition, oder in dunkle Gassen des späten 19. Jahrhunderts zurückversetzt.

Andy Sneap: Das ist exakt das, was wir erreichen wollten. Ich sagte zu Kev, obwohl das kein Konzeptalbum werden sollte, ob wir nicht die Songs klanglich verbinden sollen, um ein gewisses Vibe hinzu zu fügen. Ich liebe es. Es gibt dem Album mehr Tiefe und Atmosphäre. Hell haben sehr oft gesprochene Intros verwendet, also ist das eigentlich nur eine Erweiterung davon.

DarkScene: Die Lyrics und die grandiosen Vocals von David Bower tragen natürlich das ihre dazu bei, dass Hell solch ein einzigartige Aura versprühen. Erzähl mal darüber…

Andy Sneap: Genau, Dave’s Theatralik war, was mich anfangs so fasziniert hat an ihm. Das ist nämlich genau die Art und Weise, wie Dave Halliday diese Songs gesungen hat. Ich wusste, wir würden jemanden brauchen mit diesem Charakter und dieser Range. Wir hätten keinen Besseren finden können. Er ist ein Volltreffer.

DarkScene: Alle Songs von "Human Remains" sind schlicht großartig. Das Album lebt von seiner Dichte und Langzeitwirkung, und meine Favoriten der Scheibe wechseln fast stündlich. Das Prunkstück des Albums ist aber wohl "The Devils Deadly Weapon". Diese majestätische Atmosphäre ist unvergleichlich. Welches sind denn deine Highlights?

Andy Sneap: Das ändert sich jeden Tag. Ich glaube, dass mein Favorit "Blasphemy And The Master" ist. Dieser Song macht Spaß und ist eine große spielerische Herausforderung. "Plague and Fyre" ist höllisch zu spielen, "Macbeth" groovt unglaublich, eigentlich haben alle Songs vom Standpunkt als Gitarrist großartige Momente und zeigen vom Standpunkt als Künstler und auch Fan sehr viele verschiedene Qualitäten. Nur ein einziger dieser Songs beinhaltet mehr Ideen als sehr viele ganze Alben der heutigen Zeit.



DarkScene: War die Neuaufnahme der (mittlerweile ultrararen) 84er Single "Death Squad" eigentlich nie Thema? Der Videoclip ist übrigens noch heute purer Kult ;-)

Andy Sneap: Ich werde Kev dazu bringen, das fürs nächste Album zu machen. Ich liebe den Song auch und ich denke, dass ein Instrumental wie dieses, wundervoll aufs zweite Album passen würde. In dem Video ist aber schon gar nichts kultig ausgenommen Kev’s Hut und das total schlechte Schauspielen…

DarkScene: Es gibt ja mit "Land Of The Living Dead", "Judas" oder "Depths Of Despair" noch mehrere großartige alte Hell Songs, die nicht ihren Weg auf "Human Remains" fanden. Habt ihr euch bewusst einige Kracher als Reserve geschaffen, um das zweite Hell Album damit aufzupeppen?

Andy Sneap: Ganz genau. Es gibt auch noch andere Songs, die wir in Betracht ziehen. "Where Angels Fear To Tread", "The Disposer Supreme", möglicherweise der alte Race Against Time Song "Harbinger Of Death".

DarkScene: Erzähl mal über den superben Videoclip zu "On Earth As It Is In Hell". Stimmungsvoller kann man die Auferstehung von Hell wohl kaum in Szene setzen…

Andy Sneap: Wir sind tatsächlich in exakt denselben Gutshof zurück gegangen, in dem sie dieses “kultige” "Death Squad" Video aufgenommen haben. Da gibt’s einen aufgelassen, baufälligen Ballsaal, der ist einfach perfekt. Wir hatten nicht mal ein Budget dafür. Ich habe einen Freund, der eine Videofirma betreibt, der mir einen Gefallen getan hat. Daher haben wir auch ein old school Performance Video gedreht, nur um den Vibe der Band zu transportieren. In zukünftigen Videos werden wir vielleicht etwas draufgängerischer sein, aber was soll’s. Es hat seinen Zweck erfüllt und wir sind sehr glücklich damit.

DarkScene: Nicht zuletzt die Produktion von "Human Remains" ist schier perfekt. Das Album hat den geilsten Gitarrensound, den ich seit langer Zeit gehört habe. Wie schwer war es denn für dich, die Songs so zu produzieren, dass sie in die Neuzeit passen, aber auch ihren 80er Jahre Charme behalten. Man kennt ja auch andere Andy Sneap Produktionen…

Andy Sneap: Du musst wissen, dass ich mir diese Songs 30 Jahre lang angehört habe und mir nichts mehr gewünscht habe, die aufnehmen zu können. Daher hatten wir eine ganz klare Vorstellung davon, wie das zu klingen hat. Diese Jungs sind hervorragende, old school Musiker und das haben wir, glaube ich, ziemlich gut rübergebracht. Niemand spielt für selbst. Es klingt wie eine Band und es groovt, was heutzutage im Metal sehr oft nicht mehr der Fall ist. Wir haben nur die moderne Technologie verwendet, um einige großartige Songs aufzunehmen. Der 80er Charme liegt im Songwriting und im Spielerischen.



DarkScene: Wie sieht Andy Sneap als Musiker und Fan, als einer jener, die die NwoBhm miterlebt und mitgeprägt haben, denn die aktuelle Entwicklung im Heavy Metal? Immer mehr junge Bands streben ihren 80er Jahre Idolen nach und veröffentlichen NwoBhm Alben, US-Metal Scheiben und zum Teil verdammt starkes Zeug, das bewusst die alten Zeiten aufleben lässt.

Andy Sneap: Das klingt schon sehr klischeehaft für mich. Seien wir ehrlich, warum würde ich etwas absichtlich scheiße klingen lassen. All die damaligen Bands hätten eine gute Produktion gewollt. Sie konnten sich aber leider nur 2 Studiotage mit einem Typen leisten, der noch nie zuvor im Leben Metal gehört hat. Von den damaligen Produktionen klingen meiner Meinung nach die Alben von Martin Birch und das zweite Mercyful Fate Album am besten. Zumindest hatten die eine gewisse Klarheit. Ich sehe absolut keinen Sinn darin, etwas nachzuahmen. Außer du spielst in einer Coverband.

DarkScene: Wie sieht nun der Producer Andy Sneap diese Entwicklung. Der Weg zurück zum organischen Sound wird immer wichtiger, klinische High End Produktionen werden – vor allem im Heavy-, Thrash- und Power Metal Bereich - immer öfter kritisiert.

Andy Sneap: Eigentlich ist es das Spielen, das klinisch ist. Die Bezeichnung "organisch" belustigt mich. Was zur Hölle meint jemand damit? Bekommst du einen gratis Sack Kartoffeln in der Special Edition mitgeliefert? Ich hätte gerne ein bisschen mehr Erde im Mix bitte…
Ich denke, dass man, was das Songwriting betrifft, einen Schritt zurückgehen sollte. Dass Metal heute oft schon „maschinenhaft“ klingt, funktioniert sogar für einige Bands. Das ist auch okay und viele Leute stehen sogar darauf. Alles hat seinen Platz. Gäbe ich einer Band wie Devil Driver zum Beispiel einen Mix ohne Trigger und einen Bums unten rum wie am "Powerslave" Album, würde es zurückgewiesen werden. Das ist, was die Leute von gewissen Bands wollen und auch erwarten. Auch haben sich die spielerischen Stilistiken sehr geändert, sodass ältere Produktionen gar nicht mehr funktionieren würden. Versuch heute mal eine Van Halen-Herangehensweise bei Dimmu Borgir... GEFEUERT!!!



DarkScene: Wenn ich schon mal die Möglichkeit eines Andy Sneap Interviews habe, muss natürlich auch die ein oder andere zusätzliche Frage zu Produktionen gestellt werden: Wenn du fünf Alben nennen müsstest, die die perfekte Metal Produktion verinnerlichen, welche wären das:

Andy Sneap: Metallica - das schwarze Album, AC/DC - "Back In Black". Andy Wallace macht großartige Sachen, das erste Rage Against The Machine Album klingt hervorragend, obwohl es absolut nicht mein Ding ist. "Vulgar Display Of Power" von Pantera war spitze für die damalige Zeit und ich liebe alles, was Martin Birch macht. "Piece Of Mind" von Iron Maiden fällt mir da spontan ein.

DarkScene: Was sind die besten Andy Sneap Arbeiten bisher? Auf welche Scheiben bist du besonders stolz?

Andy Sneap: Das ist schwierig. Die Leute mögen Nevermore - "Dead Heart" und Testament - "The Gathering". Ich bin sehr zufrieden mit dem letzten Accept Album.

DarkScene: Zurück zu Hell: Ist es eigentlich schwieriger ein Album zu produzieren auf dem man selber mitwirkt?

Andy Sneap: Nicht in diesem Fall, da ich ja zu Beginn eigentlich nur Produzent war. Ich habe das Spielen Kev überlassen und nur die Teile eingespielt, bei denen wir dachten, dass sie eine andere Herangehensweise benötigen würden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Intention, der Band beizutreten und zudem hatten wir zum Zeitpunkt der Aufnahmen keine Ahnung, dass wir mit dem Material mal Gigs spielen würden und auf Tour gehen wollen. Dahingehend hatten wir überhaupt keinen Druck. Ich bin ziemlich pingelig, wenn ich mich selbst aufnehme, aber ich kann ganz genau abschätzen, wann ich mein Bestmögliches getan habe.

DarkScene: Wie geht es nun weiter im Hause Hell? Wird es denn eine reguläre Hell Tour oder nur spezielle Shows geben? Lässt sich eine „echte“ Band überhaupt mit dem Terminplan eines Andy Sneap vereinbaren und dürfen wir auf weitere Alben hoffen?

Andy Sneap: Ja, ich werde das einrichten. Wir haben eine Menge Spaß, rauszugehen und zu spielen. Diese Jungs hatten noch nie die Chance, das zu tun. Daher ist es großartig, dass wir jetzt rauskommen und eine Bombenzeit dabei haben. Für mich persönlich ist es eine Herausforderung, das Material eines anderen zu performen, speziell wenn es so kompliziert ist wie hier. Aber ich genieße es, als Musiker etwas gepusht zu werden.
DarkScene: Deine Worte an die Darkscene Leser und alle Hell Fans in Üsterreich, Deutschland und der Schweiz.

Andy Sneap: Die Metalfest-Meetings in diesen drei Ländern waren hervorragend. Rauszukommen und für euch zu spielen, ist etwas, was wir nie gedacht hätten, dass es mal Wirklichkeit wird. Es war uns eine Ehre, bei euch auftreten zu dürfen und hoffentlich werden wir noch in diesem Jahr zurückkommen können.

DarkScene: Vielen dank für das Interview

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English Version:

DS: Hi Andy. First of all, congratulations on the best, most genuine metal album of the year, maybe even of the last few years. How does it feel having turned the entire metal world upside down with "Human Remains"?

Andy Sneap: Have we? Cool!!! We are still trying to guage the reaction to be honest, everyone seems to be very enthusiastic, which is great, especially after the amount of hard work we put into the record. We just did what we wanted to and actually didn’t even think about what people would say which I guess is why it comes across as genuine and fresh.

DarkScene: The reactions all over the world must have been overwhelming, haven’t they?

Andy Sneap: Yes they have, across the board the reactions have been amazing, very humbling and rewarding at the same time.



DarkScene: Please tell our readers a little bit about the history of Hell. It’s been quite a ride until the songs for "Human Remains" finally saw the light of day…

Andy Sneap: Its along story. I first met the guys in 1982 when I was 12 years old. Dave Halliday, the original singer/guitar player was my guitar teacher who I met though a friend at school. I had lessons with Dave for 5 years and became very good friends with these guys and followed them around where ever they would play in the uk. They were a huge influence on Sabbat and actually were very involved in the formation of Sabbat with Dave introducing me to Frazer and Tim introducing us to Simon. The band split in 86 after the label they signed to, Mausoleum, went bankrupt , Dave Halliday died in 87 and we all went our own ways with me pursuing Sabbat and production, Tim and Kev stopped with music and Tony carried on on the local scene with friends in cover bands. I always felt their music was amazing and continued listening to old cassettes over the years. I met Tim and Tony again over the last 10 years and we’d always talk about the old days and how cool it was. Kev came back into the picture 3 years or so ago when his son showed him albums I’d been producing and he recognized my name and we made contact again. And so, just for a bit of fun we started putting some of the old songs together and we didn’t stop until we had a finished record. I’d searched high and low for a singer that could replace Dave Halliday and by chance I heard Kev’s brother David singing when he came to the studio to do a voice over (he does a lot of TV and acting work). I realized then we had someone who could get that higher range that Dave Halliday had.

DarkScene: How did you personally end up in Hell? At which point in time did you seriously start working on the release of "Human Remains"?

Andy Sneap: The guys asked me about 3 to 4 months into recording this. We pieced this album together in down time as I’m constantly away in the US and their were guitar parts that Dave used to do that Kev felt abit uneasy with and wanted a 2 guitar feel to the record. As Dave taught me, his parts seem very normal to me and we get on well so they asked me to join. We were serious from day one, to the day I finished the mix, we had the album finished nearly a year before we got a release for it, its just we had 5 labels interested and these things take a while.

DarkScene: How old are the songs on this album? To what degree did you change the 80ies versions of the songs and how many completely new song ideas did you process for this album?

Andy Sneap: The songs are all from 82 – 86. A lot of the riffs are from Paralex and Race Against Time songs, the 2 previous bands that formed Hell. What they did was pull the good ideas in to form Hell and then added a bit more. "The Oppressors" was originally by Race Against Time but Hell used the basic idea and we freshened it up. I’d say 80% is how these songs were and we streamlined a few bits. We didn’t want this to be a retro throwback album, more something that had the 80’s feel of the band but was relavant in todays market.



DarkScene: If you had released those songs 20 years ago, how would they have sounded then? I’m quite sure that the versions on the bonus CD of the limited edition wouldn’t have been the final versions…

Andy Sneap: No of course not. Whats funny is theres all these so called die hard fans treating those demos as the holy grail, when they were never meant to be heard, they just got leaked over the years. The band is still pretty horrified those versions got out as their aims for this music was and is a lot higher. Anyone who thinks that’s how the band wants or should sound hasn’t got much of a clue about these guys.

DarkScene: In the old days Hell was probably too provocative and musically too extreme for that time. Still, bands like Mercyful Fate for instance were able to gain worldwide recognition despite all their theatrical gimmicks and their exploration of musical and lyrical extremes as well. What’s your take on this?

Andy Sneap: Mercyful Fate got the breaks that Hell didn’t get. They were actually a year or so ahead of Hell and landed a deal with Roadrunner which obviously worked out great for them. I’m fine with the comparisons, I’m a huge Mercyful Fate fan anyway, the were pioneers in metal in my opinion.

DarkScene: Will Hell release any further music or was "Human Remains" just a one-time offering to build a musical legacy?

Andy Sneap: Yes, we have the second album already mapped out, 50% old, 50% new, then the third we’ll be onto 100% new territory. We will do this in our own time and not allow any pressure from Labels agents, managers etc. I see quality slip all the time and the great thing about this record was we gave ourselves time to sit back and judge what we were doing. I’m sure Nuclear Blast are happy to read this hahaha, but quality takes time.
DarkScene: If you were to continue, wouldn’t it be tremendously difficult to write songs for a proper subsequent album? Would it be even possible to write songs like that in the year 2011?



Andy Sneap: Nah, its heavy Metal, we aren’t finding a cure for cancer here. Kev wrote 50% of the material, he’s still alive and well, Tim and Tony do their thing and put their stamp on it and Dave and myself both write also, so we have a huge pool of ideas already. I’m looking forward to writing, With Sabbat I didn’t have anyone like Kev to bounce ideas off, its going to be really good, you watch.

DarkScene: Would Hell even be able to continue without mastermind Dave Halliday who unfortunately passed away?

We’ll obviously yes, but its different. We all wish he was here to do this, theres nothing I’d wish more but unfortunately he took the decission he did we can only say what if. His friendship, madness and spirit remains with us tho. We often talk about him and either end up in tears or fits of laughter. He made a huge impression on all our lives.

DS: Please tell us a little bit about David Halliday and your personal relation with him…

Andy Sneap: I looked up to Dave, like I said earlier, I was 12 when I met him, he was 25 and doing everything I wanted to do so he was an older brother type figure to me, and he really helped me out. I never went to school in my last year, I’d end up at his flat playing guitar and I took onboard his work ethics and determination. Not wanting to go into too much detail, he left me the rights to the songs and all his equipment, stage stuff, everything, so I think that kinda shows how much faith he had in me , even at the age of 17, so I’ve always felt the need to honour it, which is what I’ve done.



DarkScene: Let’s go back to the album. Besides the great songwriting, it is that dramatic, dreadful vibe that makes "Human Remains" so special. It almost makes you feel to be in nightly London at the time of the inquisition or being in a dark alley in the late 19th century. What’s your comment to this perception of mine?

Andy Sneap: That’s exactly what we wanted to do. I said to Kev, even though this isn’t a concept record, how about we link the songs with soundscapes to add a vibe to the album. I let him loose and we seem to have horses and fire everywhere haha. I love it tho, it gives the record more depth and atmosphere. Hell used to do spoken intros to a lot of the songs also, so its an extension of that.

DarkScene: The lyrics and the magnificent vocals from David Bower certainly contribute to that unique aura of Hell. What’s your take on this?

Andy Sneap: Well yes, Daves theatrics were what I originally latched onto because that is very much the original nature of how Dave Halliday sang these songs. I knew we needed someone with that character and range. We couldn’t have found a more perfect match.

DarkScene: I think that every single song on "Human Remains" is plain awesome. This album has depths and longevity. My favorites seem to change almost hourly. The masterpiece of the album probably is "The Devil’s Deadly Weapon". That majestic atmosphere is fantastic. What are your personal highlights?



Andy Sneap: It depends what day it is, I think my favourite is "Blasphemy And The Master", its great fun and a challenge to play. "Plague and Fyre" is a bitch to play as it jumps all over the place, "Machbeth" grooves great, infact all of the songs as a guitar player have great moments and as a performer/ fan have different qualities. One of these songs has more ideas than a lot of complete albums these days.
DarkScene: Has an eventual re-recording of the rare ’84 single "Death Squad" ever been an option for you? The video clip for that song to this day is just a classic!!! ;-)

Andy Sneap: I’m making Kev do this on the next record, I love that song also and think an instrumental like that would really fit in well on the second album. Theres nothing classic about the video except for kevs hat and the bad acting all round.

DarkScene: With "Land Of The Living Dead", "Judas" or "Depths Of Despair" - just to name a few – there are still some great old Hell songs around that didn’t make it onto "Human Remains". Did you intentionally leave a few of those old-time classics up your sleeves to maybe use them later on in any way?

Andy Sneap: Yes, that is exactly what we have done. Other songs we are looking at are "Where Angels Fear To Tread", "The Disposer Supreme", possibly the old RAT song "Harbinger Of Death" also.

DarkScene: Tell us a little bit about that fantastic video clip for "On Earth As It Is In Hell". I can’t think of a better way to set the scene for Hell’s “resurrection”…

Andy Sneap: We actually went back to the same manor where they filmed that “classic” "Deathsquad" video. Theres a derelect ballroom/ courtyard which was pefect. We didn’t have a budget for it, it was a friend of mine who runs a video company doing a favour so we just went for a more old school performance video just to get the vibe of the band across. We’ll maybe be a bit more adventurous in videos to come but its done the job and we are really happy with it.

DarkScene: The production on "Human Remains" is absolutely perfect. The guitar sound on this album is probably the best I’ve heard in quite a while. How difficult was it to produce the songs in a way that they sound contemporary yet at the same time keep their 80ies charm alive?

Andy Sneap: You’ve got to remember I’ve listened to these songs constantly for 30 years wishing I could record them so we just went into this with a very clear idea of how they should sound. These guys are good, old school players and I think that comes across also. No one is playing for themselves, it sounds like a band and it grooves, which a lot of Metal doesn’t these days. We just used todays technology to record some great songs, the 80’s charm is in the song writing and playing.

DarkScene: Being someone that lived and was part of the NWOBHM, how do see the current movement in heavy metal that more and more younger bands try to emulate their idols from the 80ies. I mean, at the moment tons of NWOBHM albums and US metal albums get released that consciously are made to sound like in the good old days.

Andy Sneap: That is as cliched as anything else to me. I mean, lets be honest, why make something sound like shit deliberately. All the bands back then would have liked good production, its just they could probably only afford 2 days in a studio with a guy that had never listened to metal. For me the best sounding stuff back then was Martin Birch’s albums and the second Mercyful Fate record. At least they had some clarity. I don’t see the point in trying to emulate something, not unless you are a covers band.



DarkScene: These days it seems that returning to an organic sound is the way to go production-wise. Especially in the heavy metal, thrash and power metal genres, those sterile high end productions seem to get criticized quite a bit lately. What’s your opinion on that from a producer’s standpoint?

Andy Sneap: For me its more the playing that is getting sterile. "Organic" makes me laugh, what the fuck is that? You get a free sack of potatoes with the special edition?? I’d like a bit more soil in the mix please…I think people need to take a step back on the song writing, people have raised the bar playing wise with technology. But yknow, that’s ok, why not, some people like it that why and Metal being machine like works for some bands also. Everything has its own place. If I gave a band like Devil Driver for instance a mix with no triggers and a low end like the "Powerslave" album, it’d get rejected. It’s what people want and expect from certain bands. Also the style of playing has changed to such an extent that older productions just would not work, you try a Van Halen approach to Dimmu Borgir….fired!

DarkScene: Being able to do an interview with a high-caliber producer like Andy Sneap, I just have to ask you a couple more questions to this topic. If you would have to single out five perfectly produced metal albums, which ones would you name?

Andy Sneap: Metallica "Black Album", AC/DC "Back In Black", I think Andy Wallace does some great stuff, the first Rage Against The Machine album sounds great although its not my thing, "Vulgar Display Of Power" of Pantera was great for its time and I love anything Martin Birch does, "Piece Of Mind" springs to mind.

DarkScene: What are your best productions so far? What albums are you most proud of as a producer?

Andy Sneap: That’s a tough one, people tend to mention Nevermore "Dead Heart" and Testament "The Gathering" although I’m pretty happy with the last Accept album.

DarkScene: Back to Hell. Is it difficult to produce an album that you collaborated on as a musician?

Andy Sneap: No not in this case, I was more of a producer to begin with , I left the playing down to Kev and then filled in the bits we felt needed a different approach. I didn’t intend joining the band and at the time we were recording this we didn’t know we’d be doing gigs and trying to get out on the road so there wasn’t any pressure of any kind. I’m pretty picky when recording myself but I know when I’ve done the best I can do.

DarkScene: What’s next for Hell? Any touring plans? Could you even fit the time needed for being in a "real" band into your busy schedule?

Andy Sneap: Yeah I plan to fit things around this. We are having a lot of fun going out playing, its something these guys haven’t had a chance to do so its great that they finally get a chance to get out there and have a blast. For me also, it’s a challenge to play someone elses material, especially when its as quirky as this but I enjoy being pushed as a musician.
DarkScene: Any last words to our readers and all the Hell fans in Austria, Germany and Switzerland?

Andy Sneap: We just had a great time at the Metalfest meetings in all three of those countries. To get out there and play for you guys is something we never thought would happen so it was our pleasure to be given the chance to perform for you and hopefully we’ll be back before the end of the year m/

DarkScene: Thank you for taking the time to do this interview. It’s greatly appreciated.
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