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Die Scorpions werden 60 und veröffentlichen zu diesem Anlass ein umfassendes Best-of-Album mit dem passenden Namen "From The First Sting". Man muss kein Mathe-Profi sein, um zu errechnen, dass der 1978 geborene Schreiber noch gar nicht auf der Welt gewesen ist, als die “Scorps” ihre Karriere starteten. Die Scorpions wurden 1965 von Rudolf Schenker in Hannover gegründet. Im Jahr 1971 stießen sein jüngerer Bruder Michael Schenker an der Gitarre sowie Sänger Klaus Meine zur Band. Durch ihre unermüdliche Live-Präsenz erspielten sie sich in Europa und Japan schon früh eine enorme Fangemeinde. Michael Schenker verließ die Band jedoch schon kurz darauf wieder, um sich der britischen Rockgruppe UFO anzuschließen, was den ersten größeren Besetzungswechsel in der Bandgeschichte markierte. Im Laufe ihrer langen Karriere durchlief die Gruppe zahlreiche Umbesetzungen. Nachdem Michael Schenker ausgeschieden war, übernahm zunächst Ulrich Roth die Leadgitarre, dessen virtuoses Spiel der Band in den 1970er-Jahren einen progressiveren Klang verlieh.
Später wurde er von Matthias Jabs abgelöst, der bis heute an der Seite von Rudolf Schenker für den charakteristischen Gitarrensound verantwortlich ist. Auch am Bass gab es mehrere Wechsel: Auf die frühen Wegbegleiter wie Lothar Heimberg und Francis Buchholz folgten unter anderem Ralph Rieckermann und schließlich Paweł Mąciwoda, der seit 2004 fest zur Besetzung gehört. Ähnlich bewegt war die Schlagzeugerposition – von Wolfgang Dziony über Jürgen Rosenthal und Herman Rarebell, der viele der großen Hits der 1980er mitprägte, bis hin zu James Kottak und dem heutigen Drummer Mikkey Dee, der zuvor bei Motörhead spielte. Beim bislang letzten Konzert in ihrer Heimatstadt Hannover standen Klaus Meine am Gesang, Rudolf Schenker und Matthias Jabs an den Gitarren, Paweł Mąciwoda am Bass sowie Mikkey Dee am Schlagzeug auf der Bühne. Trotz aller personellen Veränderungen blieb der Kern der Band über die Jahrzehnte hinweg bemerkenswert stabil – und ihr Stil unverkennbar. Scorpions - "You and I" (Stars '96) Um es noch einmal zu verdeutlichen: 60 Jahre Scorpions, das sind sechs Dekaden, in denen die Band Platten veröffentlichte und Konzerte spielte – und das in aller Welt. On top waren sie und ihre Musik Brückenbauer zwischen Generationen und Kulturen. Man spielte in der ehemaligen Sowjetunion, in China und Südostasien – manche sagen, dass die Hannoveraner so ihren Beitrag zur Völkerverständigung leisteten. Jetzt spanne ich den Bogen zum Anfang dieses Textes und widme mich der Tatsache, dass ich 1978 das Licht der Welt erblickte; ein Jahr zuvor erschien "Taken By Force", das fünfte (!) Album der Scorpions. 1979 folgte gar das sechste mit "Lovedrive". Meine ersten musikalischen Berührungen mit den Scorps hatte ich 1990, als "Crazy World" erschien – Studioalbum 11. Warum ich das schreibe? Nun, es soll verdeutlichen, dass es doch schon einige Rockfans gibt, die erst spät mit den Scorpions richtig in Kontakt kamen. Passenderweise läuft gerade das ikonische "Send Me An Angel", auf das "Wind of Change" folgt, und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich an damals zurückdenke. Eigentlich müsste "From The First Sting" noch mehr Songs von "Crazy World" enthalten – ein Album, das meine Jugend prägte. So geht es sicherlich vielen Musikfans, die es mit den Scorpions halten: Jeder hat seine eigene Geschichte, eigene Berührungspunkte, einen eigenen Start. Und auf diesem Album sind 31 Songs – da fehlt der ein oder andere Favorit. Doch zum einen kann man nicht alle bemerkenswerten Lieder auf ein Best-of packen, und zum anderen gibt es sicher Lieder, mit denen die meisten etwas verbinden können. Gerne würde ich eure Stories hören, aber vielleicht reicht es auch, wenn ihr euch die Platte anhört und euch erinnert. Die umfangreiche Anniversary-Collection "From The First Sting" wird in Europa und dem Rest der Welt als Deluxe 2LP, 2CD Bookpack und 2CD zu haben sein. Scorpions - "The Zoo" (Madison Square Garden 2022) Und jetzt hören wir rein in "From The First Sting" und leuchten ein paar Songs näher aus – let’s go! CD 1 startet mit "In Search Of The Peace Of Mind" aus dem 1972 veröffentlichten Album "Lonesome Crow". Und würde man so manchen Leuten dieses Lied vorspielen, die Klaus Meine und Co. lediglich aus dem Radio kennen, sie würden wohl nie darauf kommen, dass es sich hierbei um einen Song der Scorpions handelt. "This Is My Song" ist die erste Besonderheit auf dieser Werkschau, denn er stammt aus der Fly-To-The-Rainbow-Ära (ca. 1973/74) und ist in der hier enthaltenen Live-Version nie veröffentlicht worden. Aus derselben Ära stammt "Speedy's Coming", aber eben nicht als Liveaufnahme, sondern in der Album-Version ("Fly to the Rainbow", 1974). Wegen ihres Covers ist die "Virgin Killer" in aller Munde und bei Sammlern begehrt. Aus dem 76er Release haben die Niedersachsen das knackige "Pictured Life" für das Best-of ausgesucht. Nach dem eher progressiven "The Sails Of Charon" ist "Top Of The Bill" der nächste Livetrack; der auch auf den "Tokyo Tapes" (1978, Live) enthaltene Song stammt im Original aus "In Trance" (1975). "Holiday", "Always Somewhere" und "Lady Starlight" sind Schmachtfetzen und stammen aus "Lovedrive" (1979) und "Animal Magnetism" (1980). Danach ist "The Zoo" astreiner 80er-Jahre-Hard-Rock mit genialem Groove, fetten Gitarren und einem Refrain, der sich einprägt. Nach "No One Like You" und "When The Smoke Is Going Down" ("Blackout" (1982)) tauchen wir in die "Love at the First Sting"-Ära ein, die mit vier Songs am Stück und im weiteren Verlauf mit einer weiteren Nummer vertreten ist. Los geht es mit der Übernummer "Still Loving You", danach folgt mit "Rock You Like A Hurricane" eine der vielen Hymnen, die man schon oft in Serien (“Supernatural”, “Cobra Kai”) oder in Filmen (“Rock of Ages”, “Monsters vs. Aliens”) und auch in Videogames (“Guitar Hero III”, “Rock Band”, “Brütal Legend”) gehört hat. "Big City Nights" ist der finale Song aus CD 1. Scorpions - "Wind of Change" (Live at Hellfest 2022) CD 2 eröffnet mit einer Live-Version von "Rock You Like A Hurricane" aus "World Wide Live" und der Ballade "Believe In Love". Über "Send Me An Angel" und "Wind Of Change" muss ich nicht viel sagen. "Still Loving You" mit einem Feature der britischen Star-Violinistin Vanessa Mae ist der zweite bisher unveröffentlichte Song auf dieser Anniversary Collection. Springen wir nun über "Mind Like A Tree" und "You & I" zur Orchesterversion von "Wind Of Change" (“Moment Of Glory”), bei der die Berliner Philharmoniker mit am Start waren. Ein weiterer Sprung über "Always Somewhere", "Maybe I Maybe You" und "Humanity" führt zu "The Best Is Yet To Come" vom 2010er Album "Sting in the Tail" – bei dieser Tour sah ich die Scorpions das erste Mal live. Schon damals sollte es eine Abschiedstour werden, es folgten jedoch noch die Studioalben "Return to Forever" und "Rock Believer". Aus den genannten Scheiben stammen auch die letzten Lieder auf From The First Sting, nämlich "House Of Cards" und "Rock Believer". Scorpions - "Rock Believer" (Official Video) Man kann zu solchen Compilations stehen, wie man will – für die einen unverzichtbares Sammlerstück, für die anderen nur das nächste Best-of, das keiner braucht, weil eh schon x davon im Regal stehen. Fakt ist: Der Anteil an ruhigeren Songs auf "From The First Sting" ist recht hoch, die knackigen Nummern eher in der Unterzahl. Aber ganz ehrlich – das sind halt die Scorpions, und wer sich über Balladen beschwert, hat sie vielleicht nie richtig gehört. Diese langsamen Dinger gehören nun mal zum Besten, was die Hannoveraner je veröffentlicht haben. Was mich dabei immer wieder wundert: In Deutschland werden Meine und Co. oft nicht halb so gefeiert wie im Ausland. Keine Ahnung warum – aber sei es drum. Am Ende zählt, was auf der Platte ist, und hier gibt’s 31 Songs aus 60 Jahren Bandgeschichte. Viel Spaß beim Anhören – egal, zu welchem Lager ihr gehört. Scorpions - "Rock You Like A Hurricane" (Official Music Video) Trackliste
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Reviews
08.04.2015: Return To Forever (Review)11.04.2010: World Wide Live (Classic) 24.03.2010: Sting In The Tail (Review) 24.07.2004: Unbreakable (Review) News
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