Im nordirischen Belfast wurde die Band
Sweet Savage 1979 gegründet. Die Gruppe um Bassist und Sänger Ray Haller sowie den späteren
Dio- und
Def Leppard-Gitarristen Vivian Campbell gehörte zur ersten Welle der New Wave of British Heavy Metal Bands, veröffentlichte damals jedoch kein vollständiges Album. Erst 1996 erschien
"Killing Time", gefolgt von
"Rune" (1998) und
"Regeneration" (2011) – das bis 2025 letzte Werk. Trotz der späten Veröffentlichungen stiegen sie zur Underground-Legende auf – nicht zuletzt, weil
Metallica 1991 ihren Song
"Killing Time" coverten. Am 12. September 2025 war es schließlich soweit: Die Nordiren meldeten sich mit ihrem vierten Album
"Bang" zurück – aggressiver Metal mit Industrial-Texturen und dem DIY-Ethos des Punk. Im Line-up stehen Frontmann Ray Haller, Drummer Marty McCloskey und Gitarrist Phil Edgar. Außerdem ist Simon McBride, Ex-Mitglied der Band, als Gastgitarrist und Produzent vertreten – bevor er seine Solokarriere fortsetzte und schließlich bei
Deep Purple landete.
SWEET SAVAGE - "BANG" (Official Video)
Die mit gut 42 Minuten Spielzeit ausgestattete Platte eröffnet mit
"Bang", und hier ist der Name Programm. Knackige Gitarren, harte Drums und der rohe Gesang zeigen sofort:
Sweet Savage sind musikalisch in der Gegenwart angekommen und klingen so frisch wie nie.
"Bad F Robot" hämmert energiegeladen aus den Boxen – Gitarren und Drums preschen voran, während die teils “mechanischen” Vocals den Songtitel perfekt unterstreichen. Mit
"Leave Me Alone" wird es melodischer, aber nicht minder druckvoll.
"I See the Light" startet ruhig, baut sich dann kraftvoll auf, kippt ins Härtere – und zeigt die Band schließlich wieder von ihrer sanfteren Seite. Auf
"I Don’t Know" folgt mit
"Live and Die" ein erster emotionaler Ruhepunkt, getragen von einem Gitarrensolo, das schlicht überirdisch ist.
"The Meltdown" fungiert als Intro zu
"Mad World", während
"The Chosen One" und
"Dirtland" atmosphärisch und voller Energie glänzen.
"Time" ballert in unter drei Minuten mit rauem Industrial-Feeling durch,
"Outside" punktet sofort mit Groove, fetten Drums und einer kompromisslosen Attitüde. Zum Abschluss liefert
"Victorious" eine Hymne, die das Album als Song #13 eindrucksvoll rund macht.
SWEET SAVAGE - "The Chosen" (Official Video)
Von der ersten Note des titelgebenden Openers
"Bang" ist die Scheibe ein Fest für Fans von
Sweet Savage sowie für Freunde von Heavy-, Groove-, Punk- und Industrial-Metal. Der 42-Minuten-Dampfhammer bietet auch ruhige Momente wie in
"Live and Die", die dennoch mitreißen und Spuren hinterlassen.
"Bang" ist weit mehr als ein Geheimtipp für eine neue Generation, die
Sweet Savage erst entdeckt – und ein Geschenk für langjährige Anhänger, die den kompromisslos kraftvollen Sound der Nordiren lieben.
SWEET SAVAGE - "I don’t Know" (Official Video)