Gegründet wurden Cancer 1988 in Telford, England. Die Band ist bekannt für ihren rohen Death Metal, den sie mit Thrash-Vibes verfeinert und ihren Fans vor den Latz knallt. Ihr 1990er Debüt "To the Gory End" gilt als Klassiker des frühen UK-Death Metal. Kein Schnickschnack, nur Riffs, Wut und Wahnsinn. Cancer ließen noch weitere Alben folgen, wie "Death Shall Rise" (1991, produziert von Scott Burns in den legendären Morrisound Studios) oder das 1995er "Black Faith", ein stilistischer Bruch mit mehr Alternative-Metal und weniger Death, was bei vielen Fans nicht gut ankam. Dazwischen kam noch "The Sins of Mankind"(1993). Überhaupt kam in dieser Zeit der Grunge und Nu-Metal auf, Cancer passte da nicht mehr richtig rein und sie wollten das auch nicht. Also kam nach "Black Faith" die erste große Pause. 2004 kamen sie mit "Corporation$" kurz zurück, lederten düsterer und moderner ab, um dann wieder abtauchen. 2018 kamen die Death Metaller mit "Shadow Gripped" zurück, sehr zur Freude der Szene. Ganze sieben Jahre später kommen Cancer mit ihrem siebten Studioalbum zurück, dem die Death-Metal-Titanen den Namen "Inverted World" gaben und im Empty Hall Studio mit Simón Da Silva aufnahmen. Gemischt wurde das Album von V. Santura ("Triptykon, Obscura, Pestilence, Dark Fortress" etc.) im Woodshed Studio.

CANCER-Frontmann John Walter verrät über "Inverted World":

Mit dem Schreiben des neuen Materials habe ich kurz nach den Covid-Lockdowns begonnen. Ich beginne den Schreibprozess fast immer damit, dass ich auf der Gitarre herumspiele, und nach einer Weile werden aus Riffs musikalische Ideen. Bei den Texten verbringe ich meist einige Zeit damit, über ein Konzept nachzudenken, und wähle dann das passende Vokabular für die Idee aus. Die Inspiration kommt von dem, was in der Welt passiert und passiert ist, und von kuriosen Geschichten, die mich interessieren.

CANCER - "Amputate" - Official Lyric Video



Legen wir los mit dem Review und hören uns an was John Walker (Guitars, Vocals (lead)), Daniel Maganto (Bass), Gabriel Valcázar (Drums) und Robert Navajas (Guitars (lead)) ihrer globalen Fangemeinde mit und auf "Inverted World" servieren.

"Enter the Gates" schrammelt in guter OSDM Manier los, die Gitarren fetzen, der Bass wabert und die Drums ballern, während aus der Kehle von John die Growls rattern. Mit einer Ecke mehr Druck, mehr Schlagzeug-Gewitter und noch schnelleren Gitarren geht "Until They Died" ab. Nach dem Titeltrack "Inverted World" hackt und rotzt Cancer in "39 Bodies" weiter, haut euch dreckige Riffs vor den Latz und lässt euch unweigerlich in den Kopfnicker-Modus switchen - Gegenwehr zwecklos. Brutal auf die Mappe gibt es auch in "Test Site" und für Track Nr. 6 - "Amputate" - gibts oben den Link zum selbst anhören! Bedrohlich servieren die Briten "When Killing Isn't Murder", erhöhen in "Covert Operations" die Schlagzahl wieder und in "Jesus for Eugenics" steckt rohe Energie. "Corrosive" läd am Ende nochmal zur Mosh-Meditation oder zum gepflegten Rübe rotieren - ganz nach persönlicher Vorliebe.

Cancer knallen mit "Inverted World" genau das raus, was der Fan will – null Kompromisse, null Firlefanz, einfach dreckiger Death Metal, der dem Hörer in die Fresse wemmst. Keine Sekunde Langeweile, wer auf Geballer, Gekrächze und riffgetriebene Abrissbirnen steht, kriegt hier die Vollbedienung in Sachen Death-Thrash-Metal der alten Schule!