Acht Jahre ließen sich die sympathischen Bayern Zeit, um Album No. 7 über den Weißwurstäquator hinaus zu katapultieren. Seit jeher durch die Genreväter At The Gates inspiriert und mit einer gewissen Metalcore-Note in Verbindung stehend, will das meist unter Wert geschlagene Quintett (Gründung schon 1993 als Inhuman) aus Neumarkt in der Szene wieder Fuß fassen.

Technisch stark beschlagen und als Team mental voll motiviert, bläst der Silberling härtetechnisch wie zu erwarten alles oder zumindest verdammt vieles weg. Aggression und Geschwindigkeit stehen also im Kontext der typischen Stilmittel (Marke Göteborg) an der Tagesordnung. Egal, ob Drums, Bass, Gitarren, und letztlich der (angepisste) Gesangsstil - die Soul Demise Jungs verstehen ihr Handwerk. Das Problem? Die Basics passen, nur so richtig hängen bleiben will kaum einer der zwölf Tracks, obschon das Bemühen dahingehend spürbar ist. Zudem ist der Stil - bei allem Respekt - nicht mehr so prickelnd wie vor gut zwanzig Jahren, alles vieles davon einfach frischer bzw. aufregender klang.

Am Ende stehe ich "Against The Abyss" etwas zwiegespalten gegenüber. Immer wieder diese kurzen A-ha Momente, aber die totale Zündung kommt nicht wirklich zustande. Reinhören empfiehlt sich vor allem für die jenigen Leute, die in erster Linie dem Melodic Death Metal und Metalcore innig verbunden sind und eine große Begeisterung für Kapellen wie The Absence oder Neaera haben.