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8.0
Unter den Teppich kehren sollte man die unschönen Dinge im Hause Nachtmystium nicht: Drogensucht, Betrug an die eigenen Fans, Lügen, Entwendung, Haftaufenthalte. Die Liste könnte man beliebig weiterführen, was den Lebenswandel und kriminellen Hang von Bandleader Blake Judd betrifft. Die Akzeptanz seitens des Konsumenten kennt irgendwann Grenzen, die Auswucherungen ihrer verehrten Idole betreffend. Ob und wie man solch einem Exemplar (weiterhin) Support gewähren will, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
Als langjähriger Kenner, geschweige als Insider dieser mittlerweile nach Kalifornien übersiedelten Black Metal Gruppe, würde sich der Schreiber dieser Zeilen wohl kaum beweihräuchern. Lässt man die (in der Einleitung kurz angerissenen) dunklen Storys beiseite, konzentriert sich stattdessen mehr auf das musikalisch Dargebotene des achten Longplayers, muss man von einem weiteren Ausrufezeichen im Hause Nachtmystium sprechen, welches knapp 45 Minuten lang die Hörerschaft um den Finger wickelt. Die sieben Songs auf "Blight Privilege" zeigen jedenfalls eine rekonvaleszente Band, die all ihre Energie in pure Kreativität ummünzen konnte und über die gewohnten Standards hinaus ein Statement setzt. Die Dramatik bzw. die daraus resultierende Atmosphäre setzt beim packenden Opener "Survivor's Remorse" nahtlos an, kumuliert während "A Slow Decay" und "Conquistador", bzw. geht im finalen Titeltrack nochmal richtig steil. Gelegentliche Anleihen zu Psychedelic, Country oder Shoegaze dürfen nicht weiter verwundern, jedoch wurden selbige so songdienlich eingebettet, als dass die Homogenität nie ins Straucheln gerät. Ich bin beeindruckt ob dieser Performance. "Blight Privilege" ist demzufolge als Nebenbei-Konsum nicht gedacht. Wie intensiv Judd sein persönliches Dilemma darin verarbeitet hat, ist latent greifbar und offenbart einen tiefen Blick in eine verletzte Seele. Man kann eigentlich nur hoffen, dass der Nachtmystium Mainman nun wirklich in der Spur namens Vernunft bleibt, heißt, sich keine Rückfälle mehr leistet und weiterhin der körperlich/mentalen Gesundheit den Vorrang gibt. Und somit hoffentlich noch einigen guten Alben und Live-Gigs in Zukunft. Trackliste
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