Die deutschen Melo Deather
Battlesword feiern in diesem Jahr ihre Silberhochzeit und das Bandleben kann man ja durchaus mit einer Ehe vergleichen. Es gibt gute und weniger gute Zeiten und manchmal gehen die Partner getrennte Wege - ok, das passt nun nicht so perfekt. Was aber perfekt passt, ist die Tatsache, dass man sich immer wieder zusammenrauft, neue Einflüsse findet und weitermacht. In einer Ehe erlebt man zudem auch viele Geschichten, aber auch Tragödien, was uns zum Titel des 11-Track Albums bringt, das
"(XX)V - Of Tales and Tragedies" heißt. An dem neuen Vorschlaghammer waren die Gitarristen Erik und Lars beteiligt, der Bassist Ben und Drummer Andreas sowie Frontgrowler Axel. Die Auskenner unter euch werden gleich festgestellt haben, das hier die gleichen fünf Mucker am Start sind wie beim Vorgänger
"Towards The Unknown", der vor etwas mehr als zwei Jahren erschienen ist. Auch Michael “Freio” Haas war wieder am Start und sorgte für den Mix, während man das Mastering erneut in die Hände von Dan Swanö gab.
Ein weiteres, sagen wir mal Easteregg dazu ist im Titel des Albums untergebracht und das ist das “V”, denn
"(XX)V - Of Tales and Tragedies" ist Silberling Nummer ,5 in der Bandgeschichte von
Battlesword, der nun unter das harte Gericht unseres Kriegshammers kommt.
Das Intro
"The Apparition" startet ruhig, erhöht Intensität und Druck jedoch sekündlich, um dann in
"Memento (Te Hominem Esse)" jedwedem Faschismus nach
Battlesword Art auf die Fresse zu hauen! Und wo man schon dabei ist, bekommt auch die Religion ihr Fett weg und das im Banger
"Break the Seven Seals". Nach
"Brethren of the Sword" geht es in der intensiv-brachialen Nummer
"Into the Maelstrom of Old" wohl um innere Dämonen und den Fight mit ihnen.
"Follow the Deathbird's Call" könnte das Gegenstück sein und den Kampf gegen die inneren Schatten antreiben, denn hier geht es darum zu sich selbst zu stehen und den eigenen Wert zu erkennen - eine geile Nummer die langsam aus den Boxen walzt und absolut perfekt zu Axels Stimme passt. Lyrisch greifen
Battlesword bei
"Obsidian Faces" mitten aus dem Leben,
"Storm of the Coffin-Born" ist ein Song für “Zombie-Fans” und in
"The Days That Never Were" zeigen sich
Battlesword trotz aller musikalischer Härte von ihrer emotionalen Seite.
"You Are the Fire" entpuppt sich als weiterer, aus dem Leben gegriffener Motivationssong und besagt, dass man sein inneres Feuer brennen lassen muss - je kälter die Welt wird, desto heißer muss es brennen! Was instrumental begann, endete nach 49 Minuten auch so und zwar mit
"A New Hope".
Packender Sound, Texte, die jeder von uns nachvollziehen kann - entweder weil man selbst in den beschriebenen Situationen ist, gewesen war oder sie aus dem Kreise seiner Lieben kennt. Das sind die Zutaten für
"(XX)V - Of Tales and Tragedies", einem Album, dass mit bockstarken Gitarren, hämmernden Drums und nicht zuletzt mit der Stimme seines Sängers glänzen kann und bei mir derzeit Stammgast im CD-Player ist.
Battlesword machen Underground Melodic Death Metal und sind der feuchte Traum eines jeden Anhängers von rohen aber gleichzeitig melodischen Tönen und intensiven wie dynamischen Sounds - daher kann ich nur empfehlen, dass ihr euch von der Todeskapelle mal ordentlich die Synapsen zuballern lasst, es lohnt sich!