Seven Spires durfte ich bisher einmal live erleben, die Sängerin Adrienne Cowan zweimal, einmal davon war mit Tobias Sammet’s
Avantasia beim Zeltfestival in Mannheim.
Seven Spires bestehen aus Adrienne (Vocals, Orchestrations), Jack Kosto (Guitar) und Peter de Reyna (Bass, Additional Vocals) und veröffentlichten am 21. Juni 2024 ihren vierten Langspieler
"A Fortress Called Home" via Frontiers Music. Damit erfüllen sie ihren Fans den langersehnten Wunsch nach neuer Musik, denn die VÖ von
"Gods of Debauchery" (2021) ist auch schon eine Ecke her. Wem
Seven Spires nicht bekannt ist, dem sei gesagt das die Band einen Mix aus Symphonic, Power und Extreme Metal zockt und aus Boston stammt. Gegründet wurde die Formation 2013 am Berklee College of Music und von dort aus ging und geht es um die Welt.
Seven Spires waren tourten bereits mit
Eluveitie und
Omnium Gatherum (Nordamerika), mit
Twilight Force und
Silver Bullet (Europa) und mit
Dragonforce,
Firewind und
Visions of Atlantis. Auch auf dem legendären 70000 Tons of Metal Schiff waren sie schon zu Gast.
Mit fast zwei Minuten Spielzeit startet das mystisch klingende Intro
"A Fortress Called Home" um dann in
"Songs Upon Wine-Stained Tongues" überzeugen. Der Titel bedeutet übersetzt in etwa
”Lieder auf weinbefleckter Zunge” und geht deftig ins Tempo, außerdem hören wir Adrienne Cowan zunächst mit gutturalem Gesang, bevor sie zu Clearvocals wechselt - beides beherrscht die Sängerin, die derzeit auch mit
Avantasia unterwegs ist perfekt. Die Orchestrationen, die klasse mit den Folk-Vibes harmonieren, stammen ebenfalls von Adrienne, während die Male-Vocals von Peter de Reyna kommen, der auf
"A Fortress Called Home" den Bass zupft. In
"Almosttown" zeigen sich
Seven Spires sehr melodisch und symphonisch. Für den Song, der als Single ausgekoppelt wurde, drehte die Band auch ein cooles und gut produziertes Video.
"Impossible Tower" dreht am Härtegrad,
"Love’s Souvenir" kommt anfänglich mit Pianoklängen, Violinen und Klargesang, um etwa nach der Hälfte der Spielzeit auf einen weitaus härteren Stil zu wechseln.
"Architect of Creation" ist vom Härtegrad ein anderer Schnack als es bei den zuletzt gehörten Songs der Fall war, Adrienne performt größtenteils in harschen Vocals, Gitarren wie Drums rasen und die symphonischen Passagen sind sehr stimmig arrangiert.
"Portrait of Us" ist eine weitere Singleauskopplung und ein Track in dem man hören kann wie vielseitig
Seven Spires sein können. Auf der einen Seite liefern sie brachialen Sound und auf der anderen liegt in ihren Liedern eine Dramatik und Verletzlichkeit, die bemerkenswert ist.
Zu den “kürzeren” Songs gehört zweifelsohne auch die kraftvolle Ballade
"Emerald Necklace". In
"Where Sorrows Bear My Name" nehmen die US-Metaller Fahrt auf, in
"No Place for Us" und
"House of Lies" drücken sie das Gaspedal weiter durch und mit
"The Old Hurt of Being Left Behind" endet
"A Fortress Called Home" nach 64 Minuten und hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei mir.
Seven Spires liefern mit
"A Fortress Called Home" nicht einfach nur ein Album innerhalb des Symphonic Metal Genres ab, vielmehr verknüpfen sie mehrere Genres miteinander und das richtig, richtig gut. Sie verleihen ihrem Symphonic Metal mit Einflüssen aus dem Power -und Death Metal eine melodische Härte, die zum Klargesang also auch zu den Growls passt. Die Orchestrierung ist gekonnt in Szene gesetzt und ist, je nach Lied, präsenter oder dezenter zu hören. Zusätzlich zu den starken Gitarren, den kraftvollen Drums und dem Gesang kommen Piano oder auch Geige zum Einsatz - die Band setzt sich hier keine Grenzen und das ist wundervoll so. Gerade die Lieder mit einer Spielzeit von fünf Minuten oder mehr leben von der Vielseitigkeit für die
Seven Spires stehen, können sich entfalten und den Hörer mitnehmen, vor dem Plattenspieler fesseln und begeistern.