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8.0
Ist aus der Arkansas-Doom-Hoffnung Pallbearer am fünften Langspieler nun endgültig eine verträumt melancholische 70er-Doom Band geworden, die mehr psychedelische Hippie Balladen und 60er-Jahre Flair, als handfeste Doomster veröffentlicht? Man könnte das im ersten Eindruck meinen. Ganz so schlimm ist es aber nicht geworden. Keineswegs, denn Pallbearer schaffen auf "Mind Burns Alive" nun wohl endgültig jenen Spagat, zu dem sie bisher noch nie in letzter Konsequenz bereit waren. Der Spagat vom wuchtigen Epik-Doom zu epischen Prog-Rock Harmonien und verträumt ausladenden Emotionen und wer diese Herausforderung nun annimmt, der wird mit einem wundervollen Album belohnt.
Ohne Zweifel sind traumwandlerische Halbballaden wie der zeppeline’ske Einlassgebieter "Where The Light Fades" nämlich wunderschön anzuhören. Das ist große Klasse. Nicht jedermanns Aufmerksamkeit und Emotion ausreichend, aber bedingungslos gut. So ist dann auch der Titeltrack ein überragender Song und natürlich entdeckt der Kenner hier einmal mehr die Nähe zur Allmacht While Heaven Wept und deren "Vast Oceans Lachrymose" -Meisterwerk (zum Review dieses Meisterwerkes). Je öfter man "Mind Burns Alive" anhört, desto tiefer zieht es einen in seinen Bann. Zu betörend und zerbrechlich klingen Pallbearer, wenn sie in wehklagenden Post-Shoegaze-Doom-Kolossen ebenso berühren, wie bei filigran hypnotischen Momenten. Zu groß sind dafür die Emotionen bei wuchtigen Doom-Monumenten wie "Endless Place" oder dem überlangen Finale "With Disease" ebenso, wie beim sanften "Signals", das mit seiner behutsamen Schwere tieftraurig, trostlos und wunderschön zugleich erscheint. Pallbearer haben mit "Mind Burns Alive" ein unscheinbares Meisterwerk erschaffen. Ein herrliches Stück Musik, das mit Zurückhaltung und Bescheidenheit nicht im ersten Augenblick überzeugt, jene Hörer die ihm die Zeit dafür geben, jedoch tief berühren wird. Intensiver kann emotionaler und verträumt hypnotischer Doom Metal mit einer riesigen Portion Epik und hippiesker 70er-Jahr Post-Prog-Note kaum klingen. Trackliste
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