Die Briten
Cognizance bleiben dieser Tage ihrem Soundkosmos treu, der samt Haut und Haar im Tech Death Metal Metier fest verankert ist. Der brillante Vorgänger
"Upheavel" (2021), dem bereits der österreichische Schlagzeuger David Diepold (
Obscura) seinen unverkennbaren Stempel aufdrücken konnte, rotierte eine Zeit lang auf Dauerbeschallung, ehe eine Horde - Achtung: Ironie - Warmduscher Alben hernach den energetischen Ausgleich wiederum herstellen mussten.
Und wer meinte,
"Phantazein" wäre dafür gedacht, in Sachen Härte, Kompromisslosigkeit oder Komplexität zu schwächeln, sieht sich getäuscht. Von einer g'mahnten Wiese, wie man so schön in unseren Gefilden sagt, ist dieses fiese Biest also so weit entfernt, wie fröhlich reifende Kiwis vom Nordpol.
Cognizance fordern ihre Hörerschaft fast ohne Unterlass, belohnen sie aber mit spannungsgeladenen Momenten. Hits oder ähnliches gibt es nicht mal mit der Lupe zu finden, gewiss nicht, die Intention solcher Frickelmeister besteht schon deutlich darin, eine unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen und konventionelle Strukturen immer wieder zu durchbrechen. Indes: die Videosingle
"Shadowgraph" zeigt sich relativ eingängig. Die stahlharten Riffs, die und dann und wann in weiche Akkorde übergehen, die akribischen und wuchtigen Beats, das sind die wichtigsten Eckpfeiler dieses perfiden Donnerschlags, den auch ich mir nicht alle Tage reinziehen will/kann - egal: trotz aller willkürlichen Sperrigkeit abermals echt beeindruckend, was in diesen knapp 42 Minuten durch die Boxen hallt!
"Phantazein" kommt bei allem Lob solch versierter Künstler an den brillanten Vorgänger, der vor allem dank seiner enormen Hook-Kultur glänzt, erwartungsgemäß nicht ganz ran, spielt aber immer noch locker in einer Liga, die nur wenige erklimmen. Fans aus dem Dunstkreis
The Faceless,
Vale Of Pnath und Co. können blind zugreifen!