Von den einen als
Reservisten-Thrash geächtet, von den anderen als
Rohdiamant geachtet. Die medialen Reaktionen (vorwiegend im Deutschsprachigen Raum) zum Debüt
"Spectrum Of Death" Anfang der Neunziger hätten retrospektive kaum unterschiedlicher sein können. Die Band aus Milwaukee, die nach ihrer Reunion im Jahre 2010 in diesen Tagen erst ihr drittes Full-Length Studiowerk in Form gießt, rumpelt weiterhin kompromisslos im Thrash/Death Metier. Und um in der Gegenwart keine derlei Zweifel aufzukommen zu lassen: dies im oberen Qualitätsdrittel. Dass die Kapelle mit Highroller Records zudem einen ordentlichen Label-Partner an seiner Seite weiß, dürfte sie wieder etwas zusätzlich Rampenlicht befördern, was ihr auch gewissermaßen zusteht.
Optisch perfekt veredelt (wer außer Mastermind Ed Repka (
Death,
Evildead,
Megadeth u. v. m.) wäre da prädestinierter?), fegen Schreihals Pat Lind (Jahrgang 1968) und seine bösen Buben 47 Minuten lang nahezu ohne Unterlass über die wehrlose Hörerschaft hinweg, nämlich so, als dass man nach dem letzten Ton nur mehr ein rauchendes Schlachtfeld sichtet. Präzise und knüppelhart die Performance der Altherren, bei denen DJ Bagemehl an den Drums (seit 2016) und Bassist Bob Zabel (seit 2010) die einzigen sind, welche nicht zur Urbesetzung gehören. Spielerisch und in Sachen Sounddesign gibt es auf
"Swallowed By Hell" demnach so gut wie nichts zu bemängeln, und auch die Kompositionen stimmen im tief verwurzelten "Oldschool-only-Kontext" – wer als Audiogourmet jedoch Wert auf Originalität oder gar Innovation legt, wird am Ende des Tages bestenfalls auf ein „nun ja, ordentlich gemacht“ im Ranking kommen.
Das soll jedoch keineswegs darüber hinwegtäuschen, wonach
"Swallowed by Hell" alle erforderlichen Parameter zu erfüllen weiß und speziell Leute jüngeren Semesters, die noch eine große Begeisterungsfähigkeit bzw. einen Space für diese Stilrichtung atmen, bestimmt ansprechen wird. Anspieltipps:
"Rise From Ashes",
"Fear Incarnate",
"Psychosis".