Beim Jupiter, weshalb erinnert mich dieser Stoff so vehement an
Cornerstone? Das einstige Dänisch/Schottische Projekt, welches sich zu Beginn der 2000er überaus positiv hervortat, allerdings deutlich unter Wert geschlagen blieb, sollte bei dieser Gelegenheit wieder ins Gedächtnis gerufen werden (
"Unchosen One"). Muss wohl dieses exquisite Timbre sein, das dem von Semilegende
Doogie White (ex-
Rainbow) ziemlich ähnlich ist. Nicht nur. Auch die kraftvollen und mancherorts sensitiven Tracks, die man in dieser Form viel zu selten antrifft und eben die Parallelen zu den ersten beiden Werken von Steen Mogensen (ex-
Royal Hunt) und Doogie, untermauern diese Affinität.
Die hochtalentierten Musiker um Goldkehlchen Stefan Nykvist sind altermäßig noch voll im Saft, keine Frage. Dass sie auf ihrem Zweitwerk immens Wert auf Atmosphäre und Tiefgang legten, sich keine spieltechnischen Verrenkungen antun wollten, selbst wenn sie es könnten, macht sie sympathischer, als sie ohnehin schon sind. Wundervolle Refrains und dezente Chöre, markante Hooks, stets cremige Melodien - alles da. Das Besondere: Die Songs sind vieles, nur keine Stressoren. Alles hat seinen Platz, um sich wiederum federleicht im Hirnareal zu entfalten. Wo spielt jetzt also die Musi? Kein AOR, kein typisches Melodic Metal Abum. Die Band aus Örebro bespielt ihre eigene Nische irgendwo dazwischen, darüber hinaus mit einem Hauch Prog samt melancholischen Zutaten. Quasi
EVERGREY LIGHT. Ein Eitzerl Marke Achtziger Hardrock schwingt während der 55 Minuten da und dort durch, pointiert moderne Skills tun ihr übriges, sodass die Bandbreite kaum Wünsche offen lässt. Als Sahnehäubchen gibt es den
perfekt getunten Kingsize Sound. Klar, druckvoll, cineastisch, doch keineswegs steril.
Ein, zwei schwungvollere Songs anstatt den gedrosselten hätten im Endklassement nicht geschadet. Aber mein Gott. Wonnepropen sind auf
"The Lion's Road" genug zu orten, speziell
"When All Lights Go Out",
"Everdying Night" und
"The Lion's Road" entpuppen sich als fiese Trommelfell-Schmeichler, die es in sich haben. Kurz gesagt: einmal mehr Brillantes aus dem
Rock und Metal Schlaraffenland Sverige!