Von
Circle II Circle gibt es ja schon länger kein Lebenszeichen mehr, das Original, namentlich
Savatage, wurde indes erst kürzlich offiziell reanimiert. Wer sich so seine Gedanken gemacht haben sollte, was ex-
Savatage Golkehlchen Zachary Stevens denn eigentlich so treibt:
Archon Angel hat sich offenbar zur Priorität gemausert, denn binnen kürzester Zeit hievt das Italienisch/Französisch/Nordamerikanische Unternehmen den zweiten Longplayer auf den Tresen.
Im selben Fahrwasser wie das Debüt
"Fallen" ist auch
"II" zu orten - mit der obligatorischen Late-
Savatage-Formel also. Der unumgängliche Zwiespalt für eingefleischte Sava-Altfans sozusagen, denn beim renommierten Italo-Label stecken da und dort strategische Mechanismen dahinter, also die Idee, verblichene Originale in ähnlicher und ungenierter Manier zu neuem Leben zu erwecken (man denke z. B. an
Sweet Oblivion). Aber gut, machen andere auch so. Versucht man die damit einhergehende und automatisierte Vergleichsskala möglichst auszublenden, ist das musikalisch Dargebotene als höchst professionell zu werten und vor allem hörenswert. Latent progressiv angehaucht, orchestral ausgeschmückt und zwischenzeitlich auch forciert Metal-orientierter inszeniert, zeigt
Secret Sphere Gitarrist Aldo Lonobile in kompositorischer wie studiotechnischer Hinsicht zwei Kernkompetenzen. Die Chemie zwischen den fünf Musikern stimmt gewiss, das Ganze hat Bandcharakter.
Zwingender und energischer als
"Fallen" ist
"II" in jedem Fall geworden. Und so manch Melodyline des Ami's erinnert sogar an bessere
Savatage-Phasen - in der Tat keine Selbstverständlichkeit. So lässt die gern zitierte Bandbreite auch dieses Mal kaum Wünsche offen. Sperrige Kost wie
"Bullet Proof", ungewohnt düsteres à la
"Afterburn" und verspieltes im Sinne von
"Fortress" haben ebenso Existenzberechtigung.